Hückeswagen Feuerwehr: Selbstlos im Dienste der Bürger

Hückeswagen · Mit einem Zitat von Napoleon begann Bürgermeister Uwe Ufer seine Dankesrede an die Feuerwehrleute bei deren Jahresdienstbesprechung im Casino der Firma Pflitsch. "Es gibt zwei Motive menschlicher Handlungen", soll dieser einst gesagt haben. "Eigennutz und Furcht."

Ganz anders sehe das bei den Floriansjüngern aus. "Ihre Handlungen sind geprägt von Selbstlosigkeit und Mut", stellte Ufer klar. Mit Einsatz und Tapferkeit hätten die 100 aktiven Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr auch 2009 ihre unverzichtbaren Aufgaben im Dienste der Bürger erfüllt. "Sie greifen entschlossen ein, wenn man am liebsten weglaufen oder weggucken würde und haben damit auch den Respekt der Bürger verdient."

Tausende Stunden leisten die Ehrenamtler in Übungsdiensten und Einsätzen ab, zu jeder Tages- und Nachtzeit. "Und da gilt mein Dank auch den Partnern. Denn die müssen oft auf Sie verzichten, wenn Sie unterwegs sind, um anderen in Notlagen zu helfen", sagte er mit Blick auf die Feuerwehrleute.

Stadtbrandinspektor Karsten Binder ließ einige der insgesamt 92 Einsätze Revue passieren. "Mit einem Wohnungsbrand in der Silvesternacht um 0.15 Uhr fing unser Jahr an", erinnerte er. Mitten in der Nacht mussten die Feuerwehrleute auch am 11. Januar raus, um eine 24-Jährige aus ihrem Pkw zu befreien, die auf eisglatter Fahrbahn die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren hatte. "Am 8. April, 3.12 Uhr, wurden wir zum Großbrand nach Hilgersbrücke gerufen." Dort löschten insgesamt 110 Kameraden aus Wipperfürth, Hämmern und Hückeswagen das brennende China-Restaurant. Lange nicht vergessen werden die Helfer den Einsatz von Pfingstsamstag in Marke, bei dem eine junge Frau bei einem Autounfall tödlich verletzt worden war. "Nicht alle sind diesem Stress gewachsen", merkte Binder an. Und Ufer fügte hinzu: "Es ist nicht leicht, in brennende Häuser zu gehen oder sogar Tote zu bergen."

Eine ganze Nacht lang seien 50 Kameraden bei einem Scheunenbrand in Kurzfeld im Einsatz gewesen, und im Herbst halfen sie direkt mehrmals hintereinander bei Verkehrsunfällen in Westhofen. "Auch am 18. September war für uns die Nacht um 4 Uhr zu Ende", so Binder: In Posthäuschen hatte ein Wohnhaus in Flammen gestanden.

"Es sind wieder schwere Einsätze geleistet worden", lobte Kreisbrandmeister Uwe Lomberg die Helfer und stellte mit Blick auf die demografische Entwicklung heraus, wie wichtig die Nachwuchsarbeit sei. Und die funktioniert in Hückeswagen — Jugendfeuerwehrwart Thomas Lemmen führt für seine Truppe sogar eine Warteliste.

(Über die Beförderungen und Ehrungen berichten wir in der Dienstag-Ausgabe).

(RP)
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