Hückeswagen Erleichterung über die SPD-Zustimmung zur Groko

Hückeswagen · Als SPD-Bundesschatzmeister Dietmar Nietan gestern um 9.38 Uhr verkündete, dass 66 Prozent der SPD-Mitglieder für die große Koalition gestimmt hatten, war Hans-Jürgen Grasemann erleichtert: "Das ist das richtige Ergebnis", sagte der Fraktionschef der Hückeswagener SPD. Dieses Ergebnis mit zwei Dritteln Zustimmung könne sich sehen lassen.

Hückeswagen: Erleichterung über die SPD-Zustimmung zur Groko
Foto: SPD

Der Ortsvorsitzende Horst Fink hatte die Berichterstattung vor dem Fernseher verfolgt, auch er war "sehr erleichtert". Besonders froh ist er über das Ergebnis: "Ich hätte mit deutlich weniger gerechnet, zumal die Meinungen bei der Diskussion im Vorstand und bei unserem Stammtisch eher unentschieden waren."

Nach dem chaotischen Handeln nach der Wahl könne es für die Partei nur aufwärts gehen, sagte Fink. "Das ist ein guter Tag für Deutschland und ein guter Sonntagmorgen für die SPD." Wichtig sei jetzt, dass sie wieder etwas Luft habe zur Erneuerung: "Die SPD muss sich komplett erneuern", forderte er. Hoffnung setzt er auf die vielen jungen Leute, die in den vergangenen Wochen in die SPD eingetreten sein - sie sollten diesen Prozess aktiv mitgestalten. In dieser Hinsicht freut sich Fink auch darüber, dass in Hückeswagen die Wiedergründung der Jusos bevorsteht. "Wir müssen wieder eine moderne Partei werden, wie wir es einmal waren", sagte er.

Für Grasemann bedeutet das Ergebnis auch, dass die Parteiführung jetzt "liefern muss". Das sei aber auch gut so, denn nichts sei schädlicher "als weiter herumzudümpeln". Auch müsse die SPD endlich zeigen, was sie geleistet habe. Grasemann: "Die SPD ist eine diskutierfreudige Partei." Wenn das Glas 80 Prozent gefüllt sei, müsse man darauf verweisen und nicht drüber diskutieren, wie die restlichen 20 Prozent geschafft werden können.

Mit einer Zustimmung hatte Willi Endresz, Vorsitzender des CDU-Stadtverbands, gerechnet. "Wenn sich die SPD erneuern will, hat sie in der Opposition weniger Chancen als in der Regierung, in der sie sich profilieren kann." In der vorigen großen Koalition habe sie bei vielen sozialen Themen punkten können, "aber offenbar nicht bei ihren Wählern".

(büba)
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