Hückeswagen Energiewende macht Schule

Hückeswagen · Die Schüler der Haupt- und Realschule verfolgten gestern im Forum die Multimedia-Show zum Thema "Lernerlebnis Energiewende", die von der BEW gesponsert wurde. Mit dem komplexen Thema waren sie aber teilweise überfordert.

 Der Klimaschutz wird in der kommenden Generation noch wichtiger. Die Schüler waren interessiert, aber auch etwas vom Projekt überfordert.

Der Klimaschutz wird in der kommenden Generation noch wichtiger. Die Schüler waren interessiert, aber auch etwas vom Projekt überfordert.

Foto: Jürgen Moll

Wie in einer Neuauflage der Ratesendung "Die Montagsmaler" zeichneten die beiden Realschüler Frieda und Lennard auf dem Touchscreen alle möglichen Elektrogeräte wie Fön, Backofen, Kühlschrank, Waschmaschine und Laptop. Ihre Schulkameraden errieten die gesuchten Begriffe, die im Forum auf eine große Leinwand produziert wurden.

Was wie eine Spielshow wirkte, war eine ausgearbeitete Multimedia-Show zum Thema "Lernerlebnis Energiewende". Der Pädagoge Friedhelm Susok und sein Mitarbeiter Jürgen Schardt - auch genannt "der Professor" - gaben Einblicke in die Welt der Energieversorgung der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Dazu hatten sie am Montagmorgen zunächst die Schüler der Montanus-Hauptschule und danach die Schüler der Klassen 5 bis 8 der Realschule zu ihrem "Lerntheater" ins Forum eingeladen. Gesponsert wurde die Veranstaltung von der Bergischen Energie- und Wasser-GmbH (BEW).

Deren Geschäftsführer Jens Langner sieht in der Unterstützung der Schulen durch die BEW eine Investition in die Zukunft: "Klimaschutz ist eine der größten Herausforderungen der Menschheit und eng mit der Energiewende verknüpft." Deshalb sei es wichtig, dass junge Leute sich schon früh für den sorgsamen Umgang mit natürlichen Ressourcen wie Energie und Umwelt sensibilisierten.

Trotz der vielfältigen Informationen, die Susok und Schardt den Schülern präsentierten, hatte sie Mühe, die jeweils rund 200 Schüler bei Laune zu halten und sie in ihren Bann zu ziehen. "Klar kann man etwas dabei lernen, aber man versteht den Professor sehr schlecht", bemängelten die Realschülerinnen Chantal (14) und Meike (13) die akustischen Gegebenheiten.

Hauptschullehrerin Susanne Franken verfolgte das 90-minütige "Lerntheater" mit ihrer Klasse 9. Die Unruhe konnte sie sich erklären: "Für die Fünft- bis Siebtklässler war der Vortrag zu schwer und zu lang. Da fällt es schwer, die ganze Zeit ruhig zu sein und zuzuhören." Auch wenn das Energiethema nicht aktuell im Unterricht behandelt wird, so könnten doch Informationen zum Energiesparen direkt und alltagsbezogen umgesetzt werden. "Im Hauswirtschaftsunterricht werde ich jetzt die Schüler daran erinnern die Deckel auf die Töpfe zu machen, damit keine Energie verlorengeht", sagte die Lehrerin.

Neben kurzen Filmsequenzen und interaktiven Ratespielen konnten die Jugendlichen rätseln, welche fossilen Energieträger in 100 Jahren aufgebraucht sein werden. Wesentlich schwerer wurde es, als zwei der älteren Schüler Bundesländer, Bundeshauptstädte und den Sitz der großen Unternehmen wie BASF, Thyssen Krupp, Deutsche Bahn, Siemens, Nordex und Heidelberg Cement auf der Deutschlandkarte zuweisen sollten. Spätestens hier verloren die Jungen und Mädchen das Interesse.

Der Grundgedanke kam jedoch an: die Schüler für Klimaschutz, erneuerbare Energien und den sorgsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu sensibilisieren. Das funktioniert am besten, wenn Jugendlichen die vielschichtigen Zusammenhänge kennenlernen und wissen, auf welche Weise sie diese selbst beeinflussen können.

(heka)
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