BM-Aktion Mobile Redaktion Eine Lösung für die Brücke ist in Sicht

Hückeswagen · Die Emotionen kochten hoch bei der Mobilen Redaktion zur Sperrung der Brücke Brückenstraße. Doch der Bürgermeister machte den Anwohnern Hoffnung: Es gibt eine Möglichkeit zur Finanzierung einer sanierten Fußgängerbrücke.

 Das Thema der Mobilen Redaktion lockte viele Anwohner vom Höchsten und wie hier vom Mühlenfeld an. Bürgermeister Dietmar Persian und Bauamtsleiter Andreas Schröder hatten dabei keinen leichten Stand.

Das Thema der Mobilen Redaktion lockte viele Anwohner vom Höchsten und wie hier vom Mühlenfeld an. Bürgermeister Dietmar Persian und Bauamtsleiter Andreas Schröder hatten dabei keinen leichten Stand.

Foto: Moll

Zu einer Protestaktion mit selbst gemalten Plakaten nutzten Kinder gestern Nachmittag die Mobile Redaktion der BM. Darauf hatten sie geschrieben: "Ich möchte nur sicher zur Schule" oder "Ich möchte nur mal eben zu meinem Freund". Diese Plakate standen stellvertretend für die Probleme, die die Anwohner der durch die Sperrung der Brücke getrennten Wohngebiete Höchsten und Mühlenfeld haben. "Hier werden jahrzehntealte Beziehungen getrennt", sagte Hans-Georg Breidenbach vom Mühlenfeld dazu. Und Heinrich Ernst vom Höchsten erklärte: "Es darf nicht nur alles am Geld hängen, wenn soziale Kontakte abgeschnitten werden."

Was die Anwohner nicht verstehen, ist, "dass an einem Tag noch Fahrzeuge bis zwölf Tonnen über die Brücke fahren dürfen, sie am anderen Tag aber gesperrt ist. Auch für Fußgänger." Den Grund dafür erläuterte Bürgermeister Dietmar Persian auf beiden Seiten der Brücke: Nachdem der Gutachter bei der Überprüfung im April zu dem Schluss gekommen war, dass ihre Standsicherheit nicht mehr gewährleistet ist, musste die Stadt handeln und die Brücke sperren. "Denn würde etwas passieren, machen wir uns strafbar", betonte Persian.

Die Anwohner waren sich, wie auch Persian und Bauamtsleiter Andreas Schröder, einig, dass eine Brücke für Fahrzeuge nicht weiter nötig ist. Im Laufe der Diskussion kam ein Vorschlag auf, wie die Brücke gerettet werden könnte: "Man müsste sie einfach nur vom Radweg aus mit Stahlträgern abstützen", sagte ein Anwohner. Diese Variante ist laut Schröder aber nicht so kostengünstig, wie er sich das vorstellte.

Schröder wie auch Persian machten gestern noch einmal deutlich, dass die Stadtverwaltung die Brücke durchaus erhalten möchte. "Wir hatten ja rund 250 000 Euro in den ursprünglichen Haushaltsentwurf für den Neubau einer Brücke eingeplant. Der kam aber nicht durch", erinnerte der Bauamtsleiter an das mehrheitliche Nein aus der Politik. Und der Bürgermeister stellte klar: Hätte sich die Politik für die drastische Steuererhöhung entschieden, "dann stünden wir heute nicht hier". Da die Stadt aber nun im Haushaltsicherungskonzept (HSK) sei, könne sie für solche Projekte kein Geld ausgeben.

"Ich habe aber eine gute Nachricht", verkündete Persian. So hat sich bei der Verwaltung eine Privatperson gemeldet, die bereit ist, einen finanziellen Beitrag zu einer Sanierung der Brücke zu leisten. Wie hoch der in Aussicht gestellte Betrag ist, sagte er noch nicht. Die Stadt würde ihrerseits für eine Sanierung die rund 65 000 Euro, die sie für den Abriss ausgeben müsste, zur Verfügung stellen. Ein Anwohner forderte dann, die Stadt solle weitere Sponsoren werben.

Letztlich muss der Rat eine Entscheidung treffen, wie es mit der Brücke Brückenstraße weitergeht. Vielleicht werden schon in der nächsten Sitzung am 29. September die Weichen für deren Zukunft gestellt. Persian will auf jeden Fall eine Lösung, "die mindestens 20 Jahre hält".

Und er betonte: "Ich bin zuversichtlich, dass wir eine gemeinsame Lösung finden werden." Voraussetzung sei aber, dass die Finanzierung klappt. (Ein weiterer Bericht folgt in der Montagausgabe.)

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort