Hückeswagen Ein Stück Heimat auf der Bever-Talsperre

Hückeswagen · Gunnar Müller und Jürgen Kecke können sich ein Leben ohne ihren Remscheider Segelclub (RSCB) nicht vorstellen.

 Jürgen Kecke (l.) und Gunnar Müller vor dem Clubhaus des RSCB an der Bever-Talsperre in Hückeswagen.

Jürgen Kecke (l.) und Gunnar Müller vor dem Clubhaus des RSCB an der Bever-Talsperre in Hückeswagen.

Foto: Jürgen Moll

Was braucht ein Segler mindestens? Immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel. Das ist für den Remscheider Segelyachtclub Bever-Talsperre (RSCB) mit seinem Clubhaus und Steg direkt an der Hückeswagener Talsperre auf jeden Fall gegeben. Beim BM-Gespräch mit Gunnar Müller (Vorsitzender) und Jürgen Kecke (Sport- und Jugendwart) kommt noch schönstes Wetter hinzu. Zum knalligen blauen Himmel gesellt sich ein frischer Wind. Der Blick über das weite, leicht gekräuselte Himmelblau des Wassers, lediglich idyllisch unterbrochen von den gleitenden, weißen Flächen der Segel, öffnet das Herz. Es ist deutlich zu spüren: An dieser Aussicht können sich Müller und Kecke nicht sattsehen.

Beiden fällt es nicht schwer, ins Schwärmen zu geraten. Hier sitzen zwei Männer mit der Leidenschaft fürs Segeln. Im Hintergrund wuseln Frauen des Vereins und bereiten das Essen für ein Seglertreffen im Vereinsheim vor. Ihre munteren Gespräche liefern die andere, menschliche Kulisse: Geselligkeit. Sie gehört einfach mit dazu.

 Idylle auf und an der Bever-Talsperre - davon sind (nicht nur) die Segler des RSCB jedes Mal begeistert.

Idylle auf und an der Bever-Talsperre - davon sind (nicht nur) die Segler des RSCB jedes Mal begeistert.

Foto: HDÖ (Archiv)

Welche Bedeutung hat der RSCB für Müller und Kecke? Kecke kann sich ein Leben ohne den Verein nicht vorstellen. Seine Eltern sind "seit Jahrtausenden" Vereinsmitglieder. Mit acht Jahren wurde Jürgen Kecke Mitglied und nahm sofort an einer Osterfreizeit des Vereins teil. "Genau solche Freizeiten betreue ich heute als Jugendwart", sagt er. Am Anfang habe er sogar Angst vor dem Wasser gehabt. Aber seine Lehrer hätten diese Klippe bei ihm einfühlsam umschifft.

Gunnar Müller ist seit 15 Jahren im Verein und "davon 14 Jahre erster Vorsitzender". Er segelte bereits vor seiner Vereinszeit. Was ist das Schöne am Segeln? "Die Geschwindigkeit zu spüren, mit der man mit leisem Ton durchs Wasser rauscht", sagt Kecke, und Müller pflichtet ihm bei. Er ist selbstständiger Kaufmann. Der ideale Vorsitzende des RSCB? Er nickt. Er kann seinen Beruf mit seiner Leidenschaft fürs Segeln verbinden.

Kameradschaft, Geselligkeit und Gemeinschaft sind die anderen Merkmale des RSCB, die die beiden nicht missen wollen. Natürlich könne man auch ohne einen Verein segeln, aber der Verein vermittle Struktur. Und Kecke spricht ein wenig bewegt aus, was auch Müller empfindet: "Wir segeln während des Tages über die Bever und irgendwann geht's zurück, wir erreichen unseren Hafen, betreten den Steg, frisch vom Wasser treffen wir auf unsere Kameraden, gehen zusammen ins Clubhaus und lassen den Tag Revue passieren - das ist für uns ein Stück Heimat."

Jetzt macht sich eine kleine Pause bemerkbar. Die beiden lassen diese erlebte Segelromantik auf sich wirken. Die vielen Mühen, das Vereinsheim 2010 neu zu bauen, haben sich offensichtlich gelohnt. Knapp 160 Mitglieder zählt der Verein heute, neue sind bei den Seglern stets willkommen.

Klar, dass bei so viel Begeisterung der RSCB auch sportlich bundesweit mitmischt und die Vereinsfeste wie etwa das Sommerfest im Juli Höhepunkte im Leben eines RSCB-Mitglieds sind. Alle, auch die Rentner, seien immer mit ganzem Idealismus bei der Sache.

(RP)
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