Hückeswagen Draisinen-Verein ist wütend auf die Stadt

Hückeswagen · Der Draisinen-Verein Railroad Patrol wollte am Halloween-Wochenende, 30. und 31. Oktober, noch einmal Grusel-Fahrten auf der alten Bahnstrecke Richtung Bergisch Born anbieten.

Im Vorjahr waren die stimmungsvollen Fahrten mit Geisterbahn-Flair auf großes Interesse gestoßen. Am Sonntag noch trafen sich die Vereinsmitglieder und sprachen über die Organisation. Am Montag kam dann die Nachricht: Es wird keine Halloween-Fahrt mehr geben. Denn am 15. Oktober beginnt der Abbau der Schienen, die dem neuen Radweg Platz machen.

Abbau der Schienen beginnt

Nun sind die Draisinen-Freunde wütend. "Wir haben schon viel Arbeit investiert, dazu verlieren wir 200 bis 300 Euro, die wir schon ausgegeben haben", sagt Joscha Heinrich von Railroad Patrol. Die Masken für die Kostüme seien beispielsweise schon bestellt gewesen. Der Verein wirft der Stadt vor, früher als vereinbart die Strecke abzubauen. Es habe immer geheißen, erst Ende 2010 werde damit begonnen.

"Beim Altstadtfest hat Bürgermeister Uwe Ufer noch gesagt, dass die Halloween-Fahrt kein Problem wird." Heinrich sagt, er habe Ufer, der derzeit in Urlaub ist, telefonisch erreicht. Der Bürgermeister sei auch vom frühen Baubeginn überrascht.

Bernd Müller, stellvertretender Bürgermeister, hat Verständnis für die Enttäuschung der Draisinen-Fans. Es sei aber kein Bruch der Abmachung, wenn die Schienen jetzt schon entfernt werden. "Wir haben immer gesagt, die Draisinen können fahren, so lange die Schienen noch liegen", sagt er. Ein genauer Termin für den Abbau habe nicht im Raum gestanden.

Der Bau des Radwegs, der nun beginnt und im Frühjahr 2011 abgeschlossen werden soll, könne nicht verschoben werden. "Das Projekt wird im Rahmen der Regionale 2010 mit Landesmitteln in erheblicher Höhe gefördert", sagt Müller. "Nun sind die Aufträge vergeben, da ist eine Verschiebung nicht möglich."

Auf der stillgelegten Bahnstrecke zwischen Hückeswagen und Bergisch Born entsteht ein weiterer Abschnitt des Rad-Geh-Wegs, der schon von Marienheide über Wipperfürth nach Hückeswagen führt. Die Federführung für das Bauprojekt liegt bei der Stadt Wipperfürth.

Der Draisinen-Verein nimmt derweil Abschied von der Bahntrasse. Eine Alternative in näherer Umgebung fehlt. "Leider gibt es hier keine andere so schöne Strecke, die wir nutzen können", sagt Heinrich.

(RP)
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