Hückeswagen Die Mahlzeiten geben Orientierung

Der Tag in der Senioren-Wohngemeinschaft des ABC-Pflegeversorgungszentrums Wuppertal ist nur grob strukturiert. So steht das Mittagessen für die zeit zwischen 12.30 und 13 Uhr an. Das wollen und brauchen die Leute, sagt die Teamleitung. Demenzkranke Menschen benötigten diese Struktur. "Mahlzeiten sind Highlights, sie geben Orientierung", sagt Ulrike Waltenberg. Im Sommer finde das Leben fast ausschließlich draußen auf der Terrasse statt. Aber wenn jemand nicht vor 10 Uhr frühstücken wolle, sei das auch kein Problem.

Immer donnerstags wird der Speiseplan besprochen; Klassiker sind Reibekuchen und Hausmannskost. Aber dreimal die Woche Gemüseeintopf muss es nicht sein. "Die Bewohner wollen auch Gyros", sagt Teamleiterin Ulrike Waltenberg. Wenn die Bewohner in der Küche gemeinsam Kartoffeln schälen, dann entlastet das nicht nur die Mitarbeiter, das ist auch eine Wertschätzung den Bewohnern gegenüber. "Denn viele waren mal Super-Hausfrauen, andere wollen sich lieber bedienen lassen", sagt Ulrike Waltenberg.

Mit ihren Kollegen legt sie großen Wert darauf, dass die Bewohner eine größtmögliche Selbstständigkeit behalten, Ressourcen erhalten und gefördert werden. "Das ist eine große, aber machbare Herausforderung, den Menschen ein Umfeld zu schaffen, das möglichst nah an zu Hause heranreicht", sagt Ulrike Waltenberg. Denn eines will sie den Bewohnern nicht vorgaukeln: "Sie wohnen hier, aber es ist nicht ihr Zuhause", sagt sie. Trotzdem sei schon beim Einzug klar, dass vor dem Tod niemand mehr aus der WG ausziehen müsse.

(rue)
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