Hückeswagen Die Gefahr von Waldbränden ist groß

Hückeswagen · Lange hat es in Hückeswagen und Umgebung nicht mehr geregnet, dazu ist es seit Tagen heiß - in der Folge ist die Waldbrandgefahr immens gestiegen. Das Forstamt rät jetzt, besonders aufmerksam in und an den Wäldern zu sein.

 Am 20. April 2011 brannte es nach langer Trockenheit in einem Waldstück bei Bochen im Westen Hückeswagens. Die Feuerwehr bekam das Feuer damals gerade noch rechtzeitig in den Griff.

Am 20. April 2011 brannte es nach langer Trockenheit in einem Waldstück bei Bochen im Westen Hückeswagens. Die Feuerwehr bekam das Feuer damals gerade noch rechtzeitig in den Griff.

Foto: Stephan Büllesbach (Archiv)

Gestern Morgen hätte es - im ungünstigsten Fall - zu einer Katastrophe kommen können. So musste die Löschgruppe Egen mit drei Fahrzeugen ausrücken, um einen beginnenden Waldbrand an der Bever-Talsperre im Bereich Großhöhfeld zu löschen. Der Grund dafür ist bedenklich: "Das Feuer wurde durch glimmende Grillkohle verursacht, die wahrscheinlich am Abend zuvor einfach ausgekippt worden war", teilt Roland Kissau vom Ordnungsamt mit. "Manche Menschen sind einfach gedankenlos", sagt Heiner Grüter, der für Hückeswagen zuständige Revierförster im Gespräch mit unserer Redaktion.

Für das Bergische wurde die zweithöchste Stufe (4) auf dem Waldbrand-Gefahrenindex ausgerufen, das bedeutet "hohe Gefahr". Am Niederrhein und im Münsterland gebe es sogar schon Stufe fünf, berichtet Grüter. "Der Waldboden ist sehr trocken", hat der Revierförster bei seinen Rundgängen durch die hiesigen Wälder festgestellt. Da reicht mitunter schon eine kleine Unachtsamkeit, dass sich ein verheerendes Feuer entzündet - etwa eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe, Glassplitter oder eben auf den Boden gekippte heiße Grillkohle.

So schlimm wie 2003, als es acht Wochen am Stück heiß war und Grüter seine Arbeit in der Schloss-Stadt aufnahm, sei es momentan zwar nicht. "Aber wir brauchen jetzt Regen", unterstreicht er. Vor allem die Frühjahrspflanzungen in den Wäldern seien einem "Wasserstress" ausgeliefert, bekommen die jungen Pflänzchen doch nicht ausreichend Flüssigkeit. "Was wir aber nicht gebrauchen können, sind Unwetter mit lokalem Starkregen", betont Grüter. Denn dann flösse der Niederschlag einfach ab, und Schäden etwa durch umgestürzte Bäume seien nicht auszuschließen. "Optimal wäre ein gleichmäßiger bergische Landregen über den ganzen Tag. Aber der ist momentan nicht in Sicht."

Zwar soll es ab heute kühler werden, aber auch durch Regen würde die Waldbrandgefahr erst einmal nur auf Stufe 3 sinken. Waldbesucher (und auch Badegäste der Bever, die von vielen Bäumen umgeben ist) sollten sich daher unbedingt an einige Regeln halten, um Tiere, Pflanzen und sich und andere nicht zu gefährden. So gilt zwischen dem 1. März und 31. Oktober in den Wäldern ein gesetzlichen Rauchverbot. "Ich muss manchmal Leute ansprechen, dass sie ihre Zigaretten ausmachen", erzählt Grüter. In der Regel kämen sie der Aufforderung nach und sagten, dass sie gar nicht darüber nachgedacht hätten. Auch sollten keine Zigaretten aus dem Fahrzeug geworfen werden. Lager- oder Grillfeuer im Wald sind natürlich ebenfalls tabu; mindestens 100 Meter müssen Abstand gehalten werden. Zudem sollten Autos jetzt nicht im hohen Gras abgestellt werden, da die Abwärme des Fahrzeugs ausreicht, um das Gras in Brand zu setzen.

(büba)
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