Hückeswagen Die "frechen Früchtchen" der kfd lieben's schrill und bunt

Hückeswagen · Seit sechs Jahren ist Martina Teders Sitzungspräsidentin der kfd-Frauensitzung. Am 31. Januar wird es wieder lustig und bunt im Kolpinghaus.

Hückeswagen: Die "frechen Früchtchen" der kfd lieben's schrill und bunt
Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Als das Motto "Freche Früchtchen" für die Karnevalssitzung der kfd-Frauen feststand, war für Sitzungspräsidentin Martina Teders klar: "Ich verkleide mich als Pflaume. Das passt."

Vor sechs Jahren war sie als Moderatorin der mehrstündigen Karnevalsveranstaltung im Kolpinghaus eingesprungen und führt seitdem die 150 jecken Wiever im Publikum mit kecken Sprüchen durchs Programm. "Wer im Verein einmal einen Posten hat, wird ihn schlecht wieder los", sagt die 55-Jährige und lacht.

Dabei liegt ihr das Spielen von Sketchen eigentlich mehr, als das freie Anmoderieren, gibt sie zu. Doch die jahrelange Routine hat sich bewährt. Bei der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) haben viele der rund 25 Aktiven im Karneval feste Aufgaben, wie etwa das Basteln der Orden, das Malen der Kulisse oder das Schneidern der Kostüme. Herauskristallisiert hat sich auch, wer das Zeug für Tänze, Sketche und Büttenreden hat.

"Wir treffen uns schon nach den Sommerferien und klopfen grob das Programm ab", sagt Martina Teders. Zu ihren Aufgaben gehört es, diese Treffen zu organisieren und aus den zusammengetragenen Ideen ein Konzept für ein abwechslungsreiches Programm zu erstellen. "Diesmal wird es wieder schön, bunt und schrill", verspricht die Sitzungspräsidentin, ohne jedoch mehr zu verraten. Den letzten Feinschliff gibt es erst im Januar.

Das Karnevals-Gen hat Martina Teders von ihrer Mutter Monika Breitkreuz vererbt bekommen. "Sie war eine Legende im Karnval und hat auch noch mit über 70 Jahren mitgemacht. Dadurch habe ich Karneval schon als Kind miterlebt", erinnert sich die Hückeswagenerin vom Lindenberg. Auch ihr Mann, der Kolping-Vorsitzende Stephan Teders, steht seit Jahren als "Bronzener Tuchweber aus dem Island" mit seiner politisch-jecken Rede in der Bütt der Kolping-Galasitzung. Und der älteste Sohn der vierfachen Eltern, Julius Teders, war schon Kinderprinz der Kolpingsfamilie.

Vor ihrem Einsatz auf der Bühne ist Martina Teders immer sehr aufgeregt. "Dann verhedder' ich mich auch das eine oder andere Mal. Aber das Publikum ist sehr dankbar, und wenn's erst mal läuft, dann geht's auch", sagt die 55-Jährige.

Ein wenig schwierig wird der Teil im Programm, an dem die Aktiven die Sammeldose herumgehen lassen. So kamen in den vergangenen Jahren jeweils bis zu 350 Euro dem Projekt "Kinderdorf" des Jugendzentrums, dem Café Liebenswert, Rade integrativ oder dem Projekt "LoszuGhana" zugute. "Es ist schwierig, in Verkleidung so ein ernstes Thema rüberzubringen, ohne dass die Stimmung kippt", sagt die Sitzungspräsidentin. Einmal musste sie als Miss Piggy verkleidet und mit rosa Schweinsnase im Gesicht staubtrocken berichten, wie schlecht es den Leuten geht, für die gesammelt werden soll. Dennoch ist es den Frauen der kfd wichtig, Gutes zu tun und bei all dem Spaß, den sie auf der Bühne haben und den sie auf die Zuschauer übertragen, auch die Hilfsbedürftigen nicht zu vergessen. Die Spendenbereitschaft ist jedes Mal groß.

"Vor etwa 15 Jahren gab es einen Generationswechsel, da haben wir nur 50 bis 70 Karten verkauft", erinnert sich die Mitarbeiterin eines mobilen Pflegedienstes. Heute, nach mehr als 40 Jahren, ist die Frauensitzung aus dem Hückeswagener Karneval nicht mehr wegzudenken, und die Karten sind immer schnell vergriffen.

Martina Teders will am 31. Januar souverän durch das Programm führen und damit ihren Vorgängerinnen Grete Pohl, Trudi Leppak und Annegret Reuber gerecht zu werden. "In diese großen Fußstapfen zu treten, ist gar nicht so einfach", gesteht sie.

(heka)
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