Hückeswagen Der Tunnel als Lehrpfad

Hückeswagen · Die Arbeiten an der Trennwand für Fledermäuse im Höhsieper Tunnel sind beendet. Der Clou: In Comic-Form wird über das Leben der nachtaktiven Tiere informiert. Am Samstag wird der Radweg Richtung Bergisch Born eröffnet.

 Aus der tristen, grauen Trennwand wurde dank der Arbeit eines Graffiti-Künstlers ein bunter Lehrpfad, der über das Leben der Fledermäuse informiert.

Aus der tristen, grauen Trennwand wurde dank der Arbeit eines Graffiti-Künstlers ein bunter Lehrpfad, der über das Leben der Fledermäuse informiert.

Foto: Dörner, Hans

Die Zeiten, in denen der Höhsieper Tunnel dunkel und zum Schutz der dort lebenden (etwa zehn) Fledermäuse mit Brettern vernagelt war, sind endgültig vorbei. Am Samstag wird die ehemalige Zug-Durchfahrt, die unter der K 1 Richtung Remscheid entlang läuft, offiziell eröffnet. Damit ist der Radweg auf Hückeswagener Gebiet erstmals komplett durchgängig befahrbar.

Gut zwei Monate war die Firma Wagener und Hendrich aus Wipperfürth mit den Arbeiten im 215 Meter langen Tunnel beschäftigt. Die Natursteine wurden gesandstrahlt, die Portale von Moos befreit und neu verfugt. 18 Energie sparende Leuchtdioden-Lampen spenden nun rund um die Uhr Licht und sorgen so für die Sicherheit der Radfahrer und Fußgänger. "Wenn die Bewegungsmelder an den Tunnel-Enden keine Bewegung erkennen, wird die Leistung der Lampen auf 30 Prozent herunter gedimmt", sagte Bauamtsleiter Andreas Schröder auf Anfrage der BM.

Fledermäuse werden überwacht

Der hinter der eingezogenen Metallwand entstandene Hohlraum liegt gut einen Meter von der gebogenen Tunnelwand entfernt, verkleinert den Radweg jedoch so gut wie gar nicht. Er bietet mit den Brettern auf der Rückseite einen natürlichen Lebensraum für die überwinternden Fledermäuse. "Ein bis zweimal im Jahr ist ein Monitoring geplant um zu sehen, wie sich der Fledermaus-Bestand entwickelt", berichtet Schröder.

Die Kosten für die Bauwerk-Sanierung inklusive Trennwand liegen bei mehr als 100 000 Euro. Doch bei aller Tierliebe und mit Blick auf die Artenschutzbestimmungen wurde nicht nur an das Wohl der nachtaktiven Flughunde gedacht: Eine kreative Bemalung der Schutzwand sorgt für mehrere Hingucker.

Farbenfrohe Informationen

Aus der knapp 200 Meter langen kahlen Trennwand ist ein wahres Schmuckstück und ein unterhaltsamer Lehrpfad geworden. Kreative Bilder und Texte des Remscheider Graffiti-Künstlers René Schneider informieren farbenfroh über die Flugkünste, Orientierungsmöglichkeiten und Nahrung der Fledermäuse. Am Ende des Lehrpfads steht das Wort Winterschlaf, jedoch "auf dem Kopf" geschrieben, was noch einmal unmissverständlich an die von der Decke hängenden Tiere während der Winterruhe erinnert.

Ab Samstag haben alle Radfahrer, Wanderer, Skater und Jogger die Gelegenheit, ganz offiziell einen Blick in den Tunnel und auf den Lehrpfad zu werfen.

(heka)
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