Hückeswagen Der Posaunenchor Scheideweg ist bei Persians Familiensache

Hückeswagen · Der Urgroßvater von Dietmar Persians war vor 125 Jahren bei der Gründung des Posaunenchors Scheideweg dabei.

 Der 1892 gegründete Posaunenchor Scheideweg um das Jahr 1900 herum. Hugo Händeler, der Urgroßvater von Bürgermeister Dietmar Persian, ist ganz links sitzend zu sehen ist. Auf dem Schoß hält er sein Baritonhorn.

Der 1892 gegründete Posaunenchor Scheideweg um das Jahr 1900 herum. Hugo Händeler, der Urgroßvater von Bürgermeister Dietmar Persian, ist ganz links sitzend zu sehen ist. Auf dem Schoß hält er sein Baritonhorn.

Foto: Archiv Persian

1892 hatten einige junge Männer aus der Gemeinde den Posaunenchor Scheideweg gegründet. Unter ihnen war auch der Urgroßvater von Bürgermeister Dietmar Persian, Hugo Händeler. In 2017 feierte der Chor sein 125-jähriges Bestehen.

"Mein Urgroßvater gehörte seinerzeit zu den Gründungsmitgliedern", sagt Persian im Gespräch mit unserer Redaktion. Und auch wenn er selbst den Urgroßvater nicht mehr kennengelernt hat, hat dieser die Liebe zur Blechblasmusik offensichtlich an die folgenden Generationen weitergegeben. "Mein Großvater Paul Händeler hat Trompete gespielt und war ein sehr rühriger Organisator im Chor", erzählt Persian. So habe sein Großvater vor allem die Chorfahrten organisiert: "Das war für Menschen seiner Generation, die eher ländlich lebten, immer etwas ganz Besonderes. Davon hat er noch Jahre später gerne erzählt."

Auch Persians Vater Arno, der nach dem Zweiten Weltkrieg aus Ostpreußen in die Schloss-Stadt gekommen war, habe oft von den gemeinsamen Ausflugsfahrten erzählt. Mit seinem Vater habe Persian auch zusammen im Chor musiziert. Der Großvater habe allerdings schon aufgehört, bevor Persian, der heute Posaune spielt, früher aber auch einmal die Tuba geblasen hatte, in den Chor eingetreten sei.

"Einer meiner Söhne war auch mit dabei. Er ist allerdings jetzt zu weit weg von Hückeswagen und kann so nicht weiter dabeisein", berichtet Persian. Musik sei sehr wichtig in seiner Familie - aber auch die Gemeinschaft im Chor spiele eine große Rolle: "Das Zusammenspiel ist schön. Außerdem können wir mit der Musik anderen Menschen eine Freude bereiten." So würden kleinere oder größere Besetzungen Gemeindegliedern ab 80 Jahren zum Geburtstag ein Ständchen bringen.

Mit seiner Arbeit als Bürgermeister gehe leider auch einher, dass er nicht bei allen Proben dabeisein könne, bedauert Persian. "Wir proben immer donnerstagabends. Wenn dann Sitzungen sind, kann ich natürlich nicht mitproben." Das Spiel sei aber ein schöner Ausgleich zum Job, versichert er.

Neben den Konzerten und den kleinen Ständchen für Senioren ist ihm besonders die Teilnahme an den beiden jüngsten deutschen evangelischen Posaunentagen in Dresden und Leipzig in Erinnerung geblieben: "Wenn da 16.000 Blechbläser in einem Fußballstadion stehen und gemeinsam musizieren, dann ist das natürlich ein absolutes Highlight", macht Persian deutlich. Allerdings gehöre vor allem die Verkündigung der Frohen Botschaft zu den wesentlichen Aufgaben des Chors, etwa durch die musikalische Gestaltung von Gottesdiensten.

Posaunenchöre seien übrigens ein rein evangelisches und zudem rein deutsches Phänomen, sagt Persian, der im Vorstand des Landesverbands Posaunenwerk Rheinland ist: "Es gibt diese reinen Blechbläserensembles tatsächlich nur in Deutschland. Derzeit sind wir zirka 120.000 aktive Posaunenchorbläser." Etwa 20 davon musizieren im Posaunenchor Scheideweg. Die freuen sich auf Nachwuchs, der eingeladen ist, aktiv im Chor mitzuwirken.

Kontakt Tel. 2150 (Evangelische Landeskirchliche Gemeinschaft Scheideweg).

(wow)
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