Hückeswagen Denkprozess für die Innenstadt der Zukunft

Hückeswagen · Die FDP begrüßt den Schritt der Stadt, die ab 2017 ein Integriertes Handlungskonzept für die Innenstadt aufstellen will. 2019 sollen dann die konkreten Maßnahmen und deren Kosten feststehen.

Für reichlich Ärger sorgt seit Monaten das Integrierte Handlungskonzept in Wipperfürth. Das sieht die Veränderung des Zentrums der Hansestadt vor, wobei in erster Linie künftig der Verkehr aus Teilen der Innenstadt herausgehalten werden soll. Die ersten Bauarbeiten im Bereich der Bahnstraße sind im November abgeschlossen worden, in Kürze geht es an die Umgestaltung der Unteren Straße.

Auch für Hückeswagen ist ein Integriertes Handlungskonzept vorgesehen. Ob es ebenso viel Ärger bei den Einwohnern geben wird, ist ungewiss. Zumal das Konzept noch längst nicht mit Inhalt gefüllt ist. Die Stadtverwaltung will ein Integriertes Handlungskonzept erstellen, das laut Bürgermeister Dietmar Persian "viele Entwicklungen in der Stadt im Auge behält." Beginn der Planungen wird 2017 sein, bis 2019 soll dann ein fertiges Konzept erstellt sein, dass konkrete Maßnahmen, die Kosten dafür und die Zeiträume der Umsetzung beinhaltet.

"Wir wollen diskutieren, in welche Richtung sich die Innenstadt entwickeln soll", sagt Persian. "Wo stehen wir, wo wollen wir hin?" Dabei müsse auch die demografische Entwicklung im Auge behalten werden, und auch, ob noch mehr Migranten in Hückeswagen leben werden. Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept, wie es im Haushaltsplan für 2016 bezeichnet wird, sei auch eine Grundlage, um Anträge auf Städtebaufördermittel stellen zu können.

Im Mittelpunkt werden die Themen Innenstadt, Barrierefreiheit, Altstadt, Wohnen, geschäftliche Entwicklungen und Treffpunkte stehen. Auch der Ortsteil Wiehagen wird bei den Diskussionen beleuchtet. Begleitet wird die Stadt durch ein Planungsbüro. Dabei werde nichts von außen übergestülpt, versichert Persian. Vielmehr soll alles gemeinsam erarbeitet werden - neben Rat und Verwaltung sollen auch die Bürger, Einzelhändler, Unternehmer und Träger sozialer Einrichtungen mit am Tisch sitzen.

Die Ankündigung der Stadt, ein Integriertes Handlungskonzept für die Innenstadt erstellen zu wollen, wird von den Liberalen begrüßt. Bürgermeister und Bauverwaltung der Stadt seien damit einer Anfrage der FDP-Fraktion vom 5. Juli 2014 und ihrem Antrag vom 29. September 2014 gefolgt, teilt der Ortsvorsitzende Jörg Kloppenburg mit. Im Rat und anschließend auch im Planungsausschuß sei der Antrag allerdings teilweise ausgeklammert und nicht behandelt worden.

Kloppenburg: "Hier ist ein IH (Integriertes Handlungskonzept) zu erstellen. Vorher gibt es keine Förderung zum Programm ,Stadtumbau West'." Die Liberalen halten eine konzeptionelle Lösung für das Stadtbild weiterhin für dringend erforderlich, damit Hückeswagen im städtebaulichen Wettbewerb mit den Nachbargemeinden nicht in Rückstand gerät. "Ein Integriertes Handlungskonzept ist Voraussetzung dafür, dass Hückeswagen wie bereits von uns 2014 angeregt und gefordert, die Möglichkeiten nach dem Gesetz über Immobilien- und Standortgemeinschaften und aus dem Landesprogramm ,Stadtumbau West' konzeptionell und finanziell nutzen kann", schreibt der Ortsvorsitzende in seiner Pressemitteilung.

Die FDP wird daher den Bürgermeister und die Bauverwaltung bei der Erstellung des Konzepts unterstützen. "Ein zögerliches Handeln, wie in der Vergangenheit praktiziert, ist für Hückeswagen im Wettbewerb schädlich und kann nicht länger hingenommen werden", betont Kloppenburg.

Wie in Wipperfürth wird auch der Innenstadtverkehr ein Thema sein. "Die große Leitlinie der Verkehrsführung ist ja seit Jahren vorgegeben", erläutert der Bürgermeister. Die innere Ortsumgehung (Alte Ladestraße) ist realisiert, und wenn dann irgendwann einmal auch die äußere fertiggestellt ist, "wollen wir den Durchgangsverkehr weiter aus dem Zentrum heraushalten". Teil des Konzept dürften zudem die Gestaltung des Bahnhofsplatzes und der Bahnhofstraße sein.

(RP)
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