Hückeswagen "De Küttel" spielen ein Jubiläumskonzert

Hückeswagen · Seit 20 Jahren sind Michael Loh und Heinz Pohl im Hückeswagener Karneval als "De Küttel vom Morgenstern" bekannt. Zum Jubiläum geben sie am 14. November ihr erstes und einziges Benefiz-Konzert. Der Erlös geht an den Kinderkarneval.

 Auch beim dritten Bergischen Plattkaller-Treffen im September 2014 im Hückeswagener Kolpinghaus standen Michael Loh (l.) und Heinz Pohl jun. auf der Bühne.

Auch beim dritten Bergischen Plattkaller-Treffen im September 2014 im Hückeswagener Kolpinghaus standen Michael Loh (l.) und Heinz Pohl jun. auf der Bühne.

Foto: jürgen moll (archiv)

Lieder über aktuelle Lokalpolitik, die Liebe zu Hückeswagen oder zum Schmunzeln - seit 20 Jahren treten "De Küttel" auf und bringen mit ihren musikalischen Darbietungen die Zuschauer zum Lachen. Das Duo, das aus dem Hückeswagener Karneval nicht mehr wegzudenken ist, besteht aus Heinz Pohl (46) und Michael Loh (47). Da viele ihrer selbstgetexteten Lieder nur wenige Male aufgeführt wurden, plant das Duo für den 14. November das "erste und einzige Konzert" im Kolpinghaus.

Begleitend dazu arbeiten die Hobbysänger und Gitarristen an Tonaufnahmen für eine eigene CD. Im häuslichen Tonstudio von Ingo Scholz an der Goethestraße wurden bisher elf Lieder eingesungen. Alles für den guten Zweck: Der Erlös soll dem Kinderkarneval der Kolpingsfamilie gespendet werden. Statt Eintritt steht ein Sparschwein bereit. "Wir hoffen, dass ordentlich was zusammenkommt, denn der 'Rä-Te-Ma-Teng' wird immer teurer", sagt Pohl und spricht damit die immer höheren Auflagen für den jährlichen Umzug durch die Stadt an.

Begonnen hatte alles 1995: "Seitdem haben wir viele Texte geschrieben, oft auch in Heuckeshowwer Platt", sagt Heinz Pohl. Leider hätten die wenigsten seiner Generation noch den heimischen Dialekt von den Eltern oder Großeltern gelernt. Auch sein Gesangspartner Michael Loh nicht. "Er bekommt die Texte immer in Lautschrift vorgelegt", verrät der 46-Jährige schmunzelnd. Die damalige Motivation war eindeutig: "Was die Kölner können im Gürzenich, das können wir auch", lautete das Motto des Duos.

Mittlerweile bewegt sich die Zahl der Auftritte pro Jahr schon im zweistelligen Bereich - und das nicht nur zur Karnevalszeit. "Wir spielen auch auf Hochzeiten, Geburtstagen, den Kulturräumen auf der Marktstraße oder den Plattkaller-Treffen zum Altstadtfest", berichtet Pohl. Bei der Abschiedsfeier von Uwe Ufer trat das Duo ebenfalls auf. "Ein ganzes Konzert gab es aber noch nie", sagt Pohl. Auch wenn viele Lieder sich auf aktuelle Geschehnisse beziehen, so gibt es ein Lied aus den Anfängen, das noch heute Bestand hat: "Oh Donnerkiel, in der Wupper schwimmt ein Krokodil" und handelt davon, dass die Stadt pleite ist. Es wurde schon zu Zeiten der Bürgermeister Jörgens, Ufer und Persian gesungen. "Das passt immer, wir müssen nur die Namen tauschen", sagt Pohl und lacht.

Besonders die Stadtoberhäupter bekommen in der Karnevalszeit bei Büttenreden und den Liedtexten der Küttel ihr Fett weg. Dennoch haben Ex-Bürgermeister Uwe Ufer und sein Nachfolger Dietmar Persian ihr Kommen bereits angekündigt. Eröffnet wird das Konzert von Kolpings-Karnevalspräsident Tobias Bosbach. Zum Einstieg möchte das Duo mit den "Kolpingszwergen" das Lied singen, dass Pohl und Loh extra für den 50. "Rä-Te-Ma-Teng" geschrieben haben. Im Laufe des Abends werden "De Küttel" noch von den Musikern Markus "Kiesel" Steinebach (Schlagzeug), Ingo Scholz (Keyboard) und Andreas Niederwipper und Freunden (Blasinstrumente) begleitet.

Der Name "De Küttel" hat übrigens nichts mit Exkrementen zu tun, sondern bezieht sich allein auf die Größe der beiden Protagonisten, wie Pohl schmunzelnd anmerkt.

(heka)
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