Hückeswagen Das Stadtarchiv wird am 31. Mai eröffnet

Hückeswagen · Die erste Regalanlage ist im zukünftigen gemeinsamen Stadtarchiv von Hückeswagen und Wipperfürth in der ehemaligen Alice-Salomon-Schule installiert worden, eine zweite soll bald folgen. Ende Mai wird das Archiv dann offiziell eröffnet.

 In diese Kompaktanlage mit vier Doppelregalen passen 248,5 laufende Meter Archivalien. Eine zweite Anlage kann in dem ehemaligen Klassenraum noch installiert werden. Rechts zu sehen ist die Verdunkelung der Fenster.

In diese Kompaktanlage mit vier Doppelregalen passen 248,5 laufende Meter Archivalien. Eine zweite Anlage kann in dem ehemaligen Klassenraum noch installiert werden. Rechts zu sehen ist die Verdunkelung der Fenster.

Foto: Zschachlitz

Der Geruch nach Staub, der noch vor kurzem in den früheren Klassenräumen hing, ist einem nach frischer Farbe gewichen. Auch das Chaos hat ein Ende. Sind doch inzwischen die Wände verputzt, nachdem ein Waschbecken und die Wasserleitung demontiert wurden. Schließlich muss verhindert werden, dass die kostbaren Archivalien durch einen Wasserrohrbruch beschädigt oder gar zerstört werden. Eine Neuerung aber fällt so richtig ins Auge: die Regalanlage, die eine Fachfirma nun im Erdgeschoss installiert hat.

Die vier verschiebbaren, etwa fünf Meter breiten Doppelregale mit einer Tiefe von jeweils 40 Zentimetern und einer Höhe von etwa 2,20 Meter können 248,5 laufende Meter Akten und andere Archivalien aufnehmen. Die einzelnen Elemente können mit dreigliedrigen Drehkreuzen an den Seiten mühelos über Schienen bewegt werden - selbst wenn sie einmal randvoll mit Kartons und Papier gefüllt sein werden. Bei Bedarf kann auch noch eine zweite Regalanlage eingebaut werden. Letztlich muss so viel Platz übrigbleiben, dass ein Gang von etwa 85 Zentimetern Breite möglich ist. Ansonsten käme niemand zwischen die einzelnen Doppelregale. 9600 Euro hat die Anlage gekostet, 90 Prozent übernahm der Landschaftsverband Rheinland (LVR).

Für den benachbarten Raum, dessen Fenster ebenfalls schon abgedunkelt sind zur Sicherung der lichtempfindlichen Archivalien und der zu drei Viertel mit noch in Folie eingeschweißten Kartons aus dem ehemaligen Stadtarchiv an der Ewald-Gnau-Straße gefüllt ist, soll nun ebenfalls eine solche Kompaktanlage angeschafft werden. "Wir haben vom LVR die Zusage bekommen, dass wir eine weitere Anlage für 500 laufende Meter anschaffen können", berichtet Monika Zschachlitz, die bei der Stadt Wipperfürth den Umbau der ehemaligen Schule und die Einrichtung des gemeinsamen Archivs koordiniert. Die Ausschreibung dafür soll in Kürze herausgehen, damit die Anlage noch in diesem Jahr eingebaut werden kann.

Die Archivräume - und das gilt auch für die anderen, in denen etwa das Hückeswagener Zeitungsarchiv mit seinen 89 laufenden Metern untergebracht sein wird -, werden nur von den Mitarbeitern betreten. Besucher kommen dort nicht herein. Sie müssen sich im ersten Stock bei den Archivaren anmelden. Dort können sie an einem PC nach den Archivalien forschen, die sie benötigen (für Gehbehinderte wird auch ein Computer im Erdgeschoss installiert), und die Mitarbeiter holen das Gewünschte dann aus den Regalen und legen es den Besuchern vor. Platz zum Durchstöbern der historischen Papiere und Fotos ist im ersten Stock ausreichend.

Die Rechner müssen aber noch angeschlossen werden. Daher sind natürlich momentan auch noch keine Regalnummern vergeben. Immerhin sind die Hückeswagener Archivbestände bereits erfasst, was für das Wipperfürther Pendant nicht gilt. Die Nachbarstadt hat nämlich noch kein eigenes Archiv; die 550 laufenden Meter sind zu zwei Drittel erst einmal grob vorsortiert worden, um zu sehen, was gleich kassiert, also vernichtet werden kann.

Ab dem 1. Juni aber können Heimat- oder Familienforscher den Dienst des Stadtarchivs wieder nutzen. Denn tags zuvor, am Dienstag, 31. Mai, 17 Uhr, wird die gemeinsame Einrichtung offiziell eröffnet. Solange müssen sich alle, die etwas Historisches suchen, noch gedulden.

(RP)
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