Hückeswagen Das "Entenhäuschen" ist im Neuaufbau

Hückeswagen · Im September soll das ehemalige "Entenhäuschen" im Stadtpark wieder aufgebaut sein, nachdem das marode Gebäude im Mai vom Sportanglerverein abgerissen worden war. Der errichtet es jetzt in Eigenregie, um es später selbst zu nutzen.

 Pause beim Aufbau (v. l.): Dietmar Witte, Siegfried Krahn, Christian Winkel, Dirk Haybach, Markus Kalinke, Michael Rücker und Stefan Winkel.

Pause beim Aufbau (v. l.): Dietmar Witte, Siegfried Krahn, Christian Winkel, Dirk Haybach, Markus Kalinke, Michael Rücker und Stefan Winkel.

Foto: Klewinghaus

Es hat etwas von einem XXL-Legobaukasten: Die Holzbalken, die die Hückeswagener Zimmerei Zultner bei strömendem Regen am vorigen Samstag in den Stadtpark geliefert hatte, werden einfach mit den Zapfen in die dazugehörigen Löcher gesteckt. Dann müssen sie nur noch mit langen Schrauben verschraubt werden. So ist seit dem Wochenende Stück für Stück das Fachwerk des neuen "Entenhäuschens" in die Höhe gewachsen. Heute sollen die restlichen Sparren eingebaut werden, erzählt Dieter Klewinghaus - der Leiter des Regionalen Gebäudemanagements bei der Stadt ist gleichzeitig auch Vorsitzender des Sportanglervereins.

Klewinghaus war es, der Anfang vorigen Jahres im Bauausschuss den entscheidenden Vorschlag gemacht hatte: Er bat darum, dass die Stadt das Geld für einen Abriss (siehe Infokasten) dem Sportanglerverein zur Verfügung stellt, der damit in Eigenregie das Gebäude, in dem schon seit vielen Jahren keine Enten mehr lebten, neu aufbaut. Verwaltung und Politik waren über so viel "bürgerschaftliches Engagement" derart angetan, dass die Abstimmung im Bauausschuss für diesen Vorschlag einstimmig ausfiel.

 Dieter Klewinghaus, Leiter des Regionalen Gebäudemanagements und Vorsitzender des Sportanglervereins, sah gestern Morgen auf der Baustelle nach dem Rechten. Das Fachwerk soll heute fertiggestellt werden.

Dieter Klewinghaus, Leiter des Regionalen Gebäudemanagements und Vorsitzender des Sportanglervereins, sah gestern Morgen auf der Baustelle nach dem Rechten. Das Fachwerk soll heute fertiggestellt werden.

Foto: Stephan Büllesbach

Das ehemalige Entenhäuschen und die weiteren Nebengebäude im Stadtpark in unmittelbarer Nähe des Teichs waren zu diesem Zeitpunkt so marode, dass ihnen der Abriss drohte. Bei einer Kontrolle der Pumpe des im Teich installierten Springbrunnens, die im ehemaligen Tierhaus montiert war, hatten Mitarbeiter der Stadt festgestellt, dass Wasser in die Elektrounterverteilung eingedrungen war. Unbekannten hatten Pappschindel in der Dachverkleidung weggerissen und ein Loch ins Dach geschlagen, wodurch Wasser ins Innere gelangen konnte.

Eigentlich wollten die Sportangler schon am Samstag mit dem Wiederaufbau beginnen, doch angesichts des strömenden Regens nahmen sie lediglich die Holzlieferung der Zimmerei Zultner entgegen. "Die Balken wurden auf computergesteuerten Maschinen bearbeitet", erläutert Klewinghaus. So konnten die Mitglieder sie dann in den vergangenen Tagen einfach ineinanderstecken und verschrauben. Nur einen der Balken aus Fichtenholz, die alle mit Nummern versehen worden waren, mussten sie noch einmal demontieren, weil sie ihn falsch herum eingebaut hatten. "Das hat aber alles gut gepasst", versichert der Vorsitzende. Als Laien hätten sie die Balken nicht zurechtsägen können.

Mit der Überlassung der 18.000 Euro durch die Stadt für den Wiederaufbau erhielt der Sportanglerverein ein fünfjähriges Nutzungsrecht mit der Verpflichtung, das Gebäude in Schuss zu halten. Dazu gehört etwa, die Dachrinnen regelmäßig zu säubern, die Sträucher zu schneiden und bei Bedarf für einen frischen Anstrich zu sorgen. "Die Stadt zahlt nur den Strom", sagt Klewinghaus. Der wird für die Pumpe des Springbrunnens benötigt, die wieder eingebaut werden soll. Ein Drittel des "Entenhäuschens" ist für die Technik inklusive Schaltschrank und Pumpe vorbehalten.

Dachdeckermeister Michael Vierkant, Mitglied des Sportanglervereins, wird in den nächsten Tagen das Dach mit Dachpappe und Schindeln aus Bitumen decken. Danach werden die Wände mit Brettern aus naturbelassener Lerche verkleidet. Auch der Rest wird von den Sportanglern in Eigenregie fertiggestellt: Ein Elektriker baut den Schaltschrank auf und sorgt für Strom, ein Installateur schließt die Pumpe, das Waschbecken und die Toilette an. Im September soll alles fertig sein; dann wollen die 55 Sportangler ein zünftiges Einweihungsfest feiern. Für 2017 ist ein Räucherfest vorgesehen.

(RP)
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