Bundestagswahl 2017 Ein ganz klarer Sieg für Carsten Brodesser

Hückeswagen · Der CDU ist ein nahtloser Übergang im Mandat des oberbergischen Bundestagsabgeordneten gelungen. Der 49-jährige Dr. Carsten Brodesser hat in allen 13 Kommunen die Mehrheit der Stimmen erhalten.

 Stadtrat Dejan Vujinovic (l.) applaudiert dem Sieger: Carsten Brodesser zieht für die CDU in den Bundestag ein. Am Dienstag wird er seine neue Wirkungsstätte in Berlin besuchen.

Stadtrat Dejan Vujinovic (l.) applaudiert dem Sieger: Carsten Brodesser zieht für die CDU in den Bundestag ein. Am Dienstag wird er seine neue Wirkungsstätte in Berlin besuchen.

Foto: Wolfgang Scholl

Brodesser dankte seinem Wahlkampfteam, das ihn sehr stark unterstützt habe. "Das war eine Mannschaftsleistung", sagte er, "weil ich für viele Bürger ein neues Gesicht war". Zum engeren Wahlkampfteam der Jungen Union für Carsten Brodesser zählten sechs JU-Mitglieder aus Radevormwald um Dejan Vujinovic und Mario Moritz und Jan Ole Reiß aus Hückeswagen.

 Geknickt ob des Ergebnisses: SPD-Kandidatin Michaela Engelmeier im Kreishaus.

Geknickt ob des Ergebnisses: SPD-Kandidatin Michaela Engelmeier im Kreishaus.

Foto: wolfgang scholl

Zu seinen Zielen sagte er in einem ersten Statement, dass er den ländlichen Raum stärken wolle. Weitere Ziele seien die Digitalisierung Oberbergs und die Verbesserung der kommunalen Finanzen.

Stolz zeigte er sich, dass sein persönliches Ergebnis besser ist als das der Zweitstimmen in den 13 Kommunen. Heute Abend wird der CDU-Vorstand das Ergebnis analysieren. Nach dem Erfolg von Peter Biesenbach in Oberberg Nord bei der Landtagswahl hat die CDU für den Bundestag erneut das Direktmandat gewonnen.

 Annette Pizzato und Jörg Kloppenburg sind zufrieden mit dem Abschneiden der FDP.

Annette Pizzato und Jörg Kloppenburg sind zufrieden mit dem Abschneiden der FDP.

Foto: Wolfgang Scholl

Mit einigen Tränen in den Augen kommentierte die bisherige Bundestagsabgeordnete Michaela Engelmeier das Ergebnis. Sie gratulierte Carsten Brodesser zum Sieg und kommentierte das Gesamtergebnis im Bund, dass "es sehr schwer war, gegen den Trend zu kämpfen". Sie hätte sich trotz der Stimmung mehr erwartet für ihre Partei SPD. Jetzt müsse man sich Gedanken machen, wie man weitermacht. "Vielleicht gelingt es uns durch die Oppositionsarbeit, dass wir wieder mehr gehört werden. Wir haben viele Leute nicht mehr erreicht." Zu ihrer persönlichen Situation sagte sie, dass der Ehrenvorsitzende Friedhelm-Julius Beucher die Aufgabe habe, den Landeswahlleiter "in der Nacht ständig zu löchern". "Wenn es sehr viele Direktmandate für eine Partei gibt, dann sehe ich noch eine Chance für mich. Letztes Mal habe ich auch erst um 3.10 Uhr von meinem Einzug in den Bundestag erfahren." Uschi Mahler, stellvertretende SPD-Landrätin aus Radevormwald, sagte: "Das ist ein schwarzer Tag für uns. Wir werden in den nächsten vier Jahren eine gute Opposition machen. Ich hätte uns ein besseres Ergebnis gewünscht."

Zufrieden zeigte sich Jörg Kloppenburg, der wahrscheinlich wegen eines Formfehlers den Einzug in den Bundestag verpasst. "Wir sind in den Bundestag zurückgekehrt, und wir sind in Oberberg drittstärkste Partei. Dass ich es persönlich nicht geschafft habe, liegt nicht am Wähler". Michael Braun, Direktkandidat für die Grünen, erklärte, dass seine Partei ein tolles Ergebnis erzielt habe. Jetzt könne man bei eventuellen Koalitionsverhandlungen für "Jamaika" die Ziele und Forderungen gut präsentieren. "Es werden sehr spannende Wochen und Monate", sagte Braun, der sich jetzt wieder seinem Beruf als Landwirt widmen will.

Der Jüngste der Kandidaten, Diyar Agu, der für Die Linken kandidierte und vor wenigen Tagen erst 18 Jahre alt geworden ist, sagte, dass es für ihn eine sehr wichtige und gute Erfahrung gewesen sei und er weitermache. Er habe viele junge Leute erreicht und sie vielleicht für politisches Interesse gewinnen können. Daran wolle er anschließen.

(RP)
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