Hückeswagen Bürgerpreis rückt Ehrenamt in den Fokus

Hückeswagen · Zum zehnten Mal verlieh die FDP Hückeswagen den Liberalen Bürgerpreis. Preisträger ist der Ortsverein der DLRG. Wolfgang Neuhaus nahm den mit 250 Euro dotierten Preis stellvertretend für die Vereinsmitglieder entgegen.

 Zur Verleihung des Liberalen Bürgerpreises an die DLRG im Heimatmuseum hielt Katja Suding die Laudatio. Mit dabei auch (v.l.) Jörg Kloppenburg (FDP), Wolfgang Neuhaus (DLRG), Jörg von Polheim (FDP) und Bürgermeister Dietmar Persian.

Zur Verleihung des Liberalen Bürgerpreises an die DLRG im Heimatmuseum hielt Katja Suding die Laudatio. Mit dabei auch (v.l.) Jörg Kloppenburg (FDP), Wolfgang Neuhaus (DLRG), Jörg von Polheim (FDP) und Bürgermeister Dietmar Persian.

Foto: Jürgen Moll

Es war ein bewegender Moment, als Wolfgang Neuhaus, Vorsitzender der DLRG Hückeswagen, am Samstagmorgen den Liberalen Bürgerpreis überreicht bekam und anschließend an das Rednerpult im Heimatmuserum trat. Die Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit, die die Ehrenamtler durch diese Auszeichnung erfahren, war für Neuhaus ein wichtiger Aspekt. Persönlich sah sich der langjährige Vorsitzende nur als Repräsentant des Ortsvereins. "Die Arbeit leisten die Mitglieder. Das sind die wahren Helden", gab er den Dank an seine Mitstreiter weiter.

Zum zehnten Mal hatte der FDP-Ortsverein die Entscheidung für einen Preisträger getroffen. "Wir haben uns die Wahl nicht leicht gemacht, jedoch einstimmig beschlossen", sagte der FDP-Ortsvorsitzende Jörg Kloppenburg und fügte hinzu: "Wir möchten den Fokus auf das Engagement der Preisträger lenken, aber auch auf ihre Sorgen und Nöte." FDP-Fraktionsvorsitzender Jörg von Polheim erinnerte an die Gründung der DLRG-Ortsgruppe 1951, an den Bau der Wachstation und der Lehrschwimm-Anlage mit Sprungturm an der Bever-Talsperre. "30 Pfennig hat der Eintritt gekostet", sagte er. Das Lehrschwimmbecken ist längst Geschichte, die Wachstation ist geblieben. "Die DLRG leistet einen wichtigen Dienst für die Gemeinschaft, dafür gebührt ihr der Bürgerpreis", sagte von Polheim. Das Preisgeld könne zwar die finanziellen Probleme nicht lösen, "aber wir werden eine Lösung finden".

Die Laudatio hielt die stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP, Katja Suding, aus Hamburg. Sie lobte das ehrenamtliche Engagement der Freiwilligen, die zahlreich geopferten Stunden, die Entschlossenheit und Ausdauer. "Ohne sie wären die Städte und Gemeinden nicht so lebensfähig und lebenswert. Wir können auf keinen Einzelnen verzichten, gerade jetzt, wo viele Menschen in unser Land flüchten", betonte Suding. Den Lobesworten schloss sich auch Bürgermeister Dietmar Persian an: "Ohne die DLRG wäre die Stadt ein ganzes Stück ärmer."

Wolfgang Neuhaus gab einen Einblick in die facettenreiche Arbeit der Lebensretter, die sich von dem Wachdienst an Badegewässern über Strömungs- und Höhenretter, Taucher und Fachberater bis zum Katastrophenschutz zieht. Ein "Badehosen-Verein", wie die DLRG früher gerne betitelt wurde, seien die Lebensretter schon lange nicht mehr. In seiner Rede ging auch er auf die finanziellen Probleme ein: "Wir sind nicht pleite, sondern können den laufenden Haushalt nicht bedienen und müssen von den Rücklagen leben."

Für die Zukunft wünsche er sich, dass die ehrenamtliche, humanitäre Arbeit den Stellenwert bekommt, den sie verdient, sowie eine stärkere Unterstützung aus Politik, Wirtschaft und allen Teilen der Bevölkerung. Neuhaus erinnerte zudem an die früheren Vorsitzenden Kurt Rudat und Gerhard Wiese, sowie an die Lehrscheininhaberin Hella Krumm - ebenfalls Preisträgerin des Liberalen Bürgerpreises. Durch ihr Engagement habe sich die Zahl der Nichtschwimmer minimiert, wodurch im Laufe der Jahre immer weniger Menschen in der Bever-Talsperre ertranken. "Das ist gelebte DLRG", sagte der Vorsitzende.

Die Feierstunde wurde musikalisch von Sabine Schmelzer-Beversdorff (Akkordeon) und Michael Tschernysch (Saxofon) begleitet. Im Anschluss trug sich Katja Suding in das Goldene Buch der Stadt ein.

(heka)
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