Hückeswagen Blüms "Gebetsstunde" half nichts

Hückeswagen · Entsetzen allerseits - auch über Hückeswagen hinaus: Bundesweit machten sowohl die Hückeswagener Grünen als auch Manfred Vesper 1989 Schlagzeilen.

 Seine ganze Politprominenz hatte Norbert Blüm (r.) in die Waagschale geworfen, doch es nutzte nichts: Manfred Vesper ließ sich 1989 auch mit den Stimmen der Grünen zum Bürgermeister wählen.

Seine ganze Politprominenz hatte Norbert Blüm (r.) in die Waagschale geworfen, doch es nutzte nichts: Manfred Vesper ließ sich 1989 auch mit den Stimmen der Grünen zum Bürgermeister wählen.

Foto: BM-Archiv

Norbert Blüm, damals CDU-Landeschef und Bundesarbeitsminister, reiste in Hückeswagen an und nahm Vesper ins Gebet, der sich mit den Stimmen der Grünen zum ehrenamtlichen Bürgermeister der Schloss-Stadt wählen lassen wollte. Zu unmöglich erschien eine "Koalition" von CDU und Grünen selbst auf Ortsebene. Zur Erinnerung: Für die Christdemokraten waren die Grünen damals, vor 26 Jahren, immer noch offiziell erklärte Extremisten.

Blüm reiste wieder ab, die Koalition war ohnehin nicht geplant gewesen. Die Grünen, 1989 wieder in den Rat gewählt, ließen es sich von Blüm nicht verbieten, für Vesper zu stimmen - damals wurde der Bürgermeister noch nicht in Direktwahl von den Bürgern gewählt, sondern vom Stadtrat.

Und Vesper ließ es sich von den Parteioberen nicht verbieten, von Grünen mit ins Amt gehoben zu werden. Er wurde einer der beliebtesten Bürgermeister von Hückeswagen.

(bn)
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