Hückeswagen "Blaulichtmeile" zeigt Entwicklung der Rettungseinsätze auf

Hückeswagen · Erstmals gab es zum "Martinsmarkt" eine "Blaulichtmeile": Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Technisches Hilfswerk (THW) und DLRG zeigten auf der für den Verkehr gesperrten Bahnhofstraße Fahrzeuge, Ausrüstungen und die eine oder andere Showübung. Besonders für Familien mit Kindern bot die "Blaulichtmeile" jede Menge Abwechslung. Während sich die Erwachsenen über die Arbeit der Lebensretter informierten, bestaunten die Kleinen die Fahrzeuge und kletterten hinein. Die DLRG hatte ein Boot dabei, in dem sich die Besucher fotografieren lassen konnten. Die angekündigte Rettungshundestaffel kam jedoch nicht.

 Erste Hilfe wie in den 1960er Jahren: Svea Diez (l.) und Harald Ammermann vom DRK-Kreisverband versorgen die "verletzte Radfahrerin" Katharina Werner von der Rettungswache Gummersbach.

Erste Hilfe wie in den 1960er Jahren: Svea Diez (l.) und Harald Ammermann vom DRK-Kreisverband versorgen die "verletzte Radfahrerin" Katharina Werner von der Rettungswache Gummersbach.

Foto: J. Moll

Der Oberbergische Kreis hatte zwei Rettungsfahrzeuge mitgebracht, um die technische Entwicklung deutlich zu machen - ein hochmodernes, das den heutigen Anforderungen entspricht und für eine Vielzahl von Einsätzen ausgestattet ist, und ein VW-Bulli-Oldtimer aus den 60er Jahren. Daran war zu erkennen, dass in den vergangenen Jahrzehnten ordentlich aufgerüstet wurde. Das stellten die Retter eindrucksvoll bei einer Showübung dar: Während bei einer Rettung aus den 60er Jahren die verletzte Person notdürftig mit wenigen Hilfsmitteln auf eine metallene Trage gehievt und mit Hilfe von Passanten in den kleinen Bulli gehoben wurde, fixieren die Retter heutzutage den Patienten mit Schnallen auf einer Trage, die dank moderner Technik weniger Muskelkraft bedarf und einfach in den Rettungswagen geschoben wird.

"Dafür sind die Anforderungen an alle Retter gestiegen", erläuterte Udo Weissmann, Bereitschaftsleiter des DRK Wipperfürth. "Früher reichte es, wenn man den Erste-Hilfe-Kursus machte, heute ist die Ausbildung sehr viel anspruchsvoller." 520 Stunden Theorie und mehrwöchige Praktika in Krankenhäusern und Rettungswagen seien nötig, um als Rettungsassistent beim DRK arbeiten zu können. "Hinzu kommen jährlich 40 Stunden an Fortbildungen hinzu", sagte Wolfgang Danielsen. Der 58-jährige Hückeswagener ist seit 42 Jahren beim DRK. Vieles habe sich gewandelt: "Als ich in den 70er Jahren anfing, trugen wir einfach eine Binde um den Arm." Heute gehört eine ordentliche Uniform dazu, ebenso spezielle Schulungen und Führerscheine. Die "Blaulichtmeile" nutzten die Institutionen, um Nachwuchs anzuwerben. Denn überall werden händeringend hilfsbereite Ehrenamtler gesucht.

Nicht dazu gehörte derweil der Rettungshubschrauber, der am Nachmittag in der Wupperaue gelandet und für einen internistischen Notfall angefordert worden war. Mehr Informationen dazu gab es seitens der Kreisleitstelle nicht.

(sebu)
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