Hückeswagen Biker kämpfen weiter für ihren Treff am Beverdamm

Hückeswagen · Die neuen Administratoren der Initiative "Rettet den Bikertreff Bevertalsperre" teilen ihre Sicht der Dinge mit.

Hückeswagen: Biker kämpfen weiter für ihren Treff am Beverdamm
Foto: Stephan Büllesbach

Die Kennzeichen der Motorräder, die an schönen Tagen im Bereich des Beverdamms parken, machen deutlich: Die Talsperre ist ein Treffpunkt nicht nur für Biker aus der Region. Aus dem Ruhrgebiet, den Großstädten am Rhein, aus Hessen und sogar aus Belgien und Holland steuern sie die Bever an. Kein Wunder, dass Marcus Strehlow sagt: "Der Bikertreff an der Bever-Talsperre ist der bekannteste in ganz Deutschland." Der Leverkusener ist einer der neuen Administratoren der Initiative "Rettet den Bikertreff Bevertalsperre", die sich jetzt mit unserer Redaktion trafen.

Im Mai hatte sich auf Facebook eine Initiative zur Rettung des Bikertreffs gegründet. Aufgeschreckt worden waren die Biker durch Informationen, wonach der Oberbergische Kreis den beliebten Treff an der Talsperre scheinbar schließen wollte. Mittlerweile hat die Gruppe mehr als 1300 Mitglieder.

Conny Freitag kritisiert in erster Linie die Informationspolitik der Stadt. "Nach einem Telefonat mit einem Anwohner sind nicht die Motorradfahrer das Problem, sondern dass es keine Auskünfte seitens der Stadt unter anderem zu der Straßenverlegung gibt", sagt die Bikerin aus Ennepetal. Sie sieht in den Plänen der Kreisverwaltung, die K 5 entlang der Bever-Talsperre zu verschwenken, keine gute Idee: Das sei viel zu teuer und würde die Probleme letztlich nicht lösen. Michael Bick befürchtet, dass es bei den ausparkenden Autofahrern erst recht ein Aufmerksamkeitsdefizit geben wird, "wenn die Badegäste nicht mehr über die Straße wechseln".

Überhaupt sei es "saugefährlich, wie manche Autofahrer parken", meint Conny Freitag. Ihr Vorschlag: Schweller auf dem Damm und der K 5 anbringen oder, wie an der Herbringhauser Talsperre, an zwei Stellen eine stationäre Geschwindigkeitsmessanlage aufstellen. "Dann fahren alle langsam", sagt Conny Freitag. "Und nicht nur die Motorräder, sondern auch die Autos."

Für den Kreis ist aber nicht die Geschwindigkeit das Kernproblem, weswegen die K 5 an der Bever umgebaut werden soll. Vielmehr soll der Parkrangierverkehr verbessert werden, weswegen der Parkstreifen an den Talsperrenrand verlegt werden soll. Und auch die Gefahr vorrangig durch Biker, die auf der Leitplanke sitzen und deren Beine in die Fahrbahn hineinragen, soll durch den Umbau beseitigt werden. "Schwellen auf der Fahrbahn oder stationäre Geschwindigkeitsanlagen machen daher überhaupt keine Sinn", betont Stefan Weidemann vom Amt für Planung und Straße des Oberbergischen Kreises auf Anfrage unserer Redaktion.

Den Administratoren sind auch die rücksichtslosen Biker an der Bever ein Dorn im Auge, die zu schnell fahren oder meinen, mit "Kunststücken" wie Wheelies (Hochreißen des Vorderrads) Aufmerksamkeit erregen zu müssen. Aber auch so mancher Autofahrer, vor allem von Sport- oder aufgemotzten Wagen, würde auf der schmalen Kreisstraße rasen und Passanten gefährden. Selbst Traktoren seien manchmal zu schnell.

Die Administratoren wünschen sich mehr Rücksicht. "Im Grunde genommen geht es doch am Bikertreff gesittet zu", versichert Conny Freitag. Es seien leider einige wenige, die für alle anderen was kaputtmachen würden. Und Strehlow versichert: "Wir wissen, was die Maschinen können. Damit muss niemand angeben."

Wichtig ist allen Mitstreitern der Initiative, dass die Bever-Talsperre auch zukünftig ein attraktiver Anlaufpunkt für Biker sein wird. Dafür müsse der Bikertreff erhalten bleiben. "Letztlich ist es egal, wer das macht", sagt Marcus Strehlow mit Verweis darauf, dass sich die Betreiber der Buden nach einem möglichen Umbau der K 5 im nächsten Jahr neu bewerben müssen. Hauptsache, es stünden zwei Buden dort. "Am liebsten wieder die jetzigen", versichert er. Aber auch auf der anderen Seite des Damms, wie bereits vom Kreis vorgeschlagen, wäre ein Bikertreff in Ordnung.

Kritik der Biker gibt es zudem am Verhalten der Badegäste. "Manche schieben einfach ihre Schlauchboote oder Luftmatratzen unter der Leitplanke durch auf die Straße. Das ist einfach nur gefährlich", warnt Strehlow.

(büba)
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