Hückeswagen Bever-Patrouillen weiter dringend nötig

Hückeswagen · Die Ordnungspartnerschaft bewirkt in zehn Jahren Aufklärungsarbeit bei zahlreichen Besuchern ein positives Bewusstsein für die Sauberkeit und Sicherheit an der Bever-Talsperre. Im Sommer wird regelmäßig kontrolliert.

 Helmut Selbach, Peter Gerhardus und Bodo Waldeck hatten am Freitag Dienst und fuhren Patrouille auf der Bever.

Helmut Selbach, Peter Gerhardus und Bodo Waldeck hatten am Freitag Dienst und fuhren Patrouille auf der Bever.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Auch wenn sich hier und da ein paar bedrohliche Gewitterwolken über dem Himmel der Bever-Talsperre auftürmten, ließen es sich die Freizeit- und Wassersportfreunde aus Hückeswagen und den umliegenden Städten am Wochenende nicht nehmen, ihre Freizeit mit Badehose, Picknickkorb und guter Sommerlaune an den Beverufern zu verbringen.

An solchen Tagen gibt es für die Besatzung des Patrouillenbootes "Beverblitz" immer reichlich Kommunikationsarbeit mit einigen uneinsichtigen Besuchern, die in den Ufer-Wäldern trotz strikten Verbotes ein Grillfeuer entfachen oder ihre Müllberge achtlos in der Natur liegenlassen. "Wir alle haben unsere Bever-Talsperre sehr gerne und möchten sie den nächsten Generationen erhalten", argumentierte Helmut Selbach als Vertreter des Wupperverbandes. Er machte sich am Freitagabend zur Kontrollfahrt entlang der Beverufer auf, um gemeinsam mit den Kollegen Peter Gerhardus von der Hückeswagener Feuerwehr und Bodo Waldeck vom Ordnungsamt die Besucher zu einem kooperativen Umweltbewusstsein zu bewegen.

Viele Gäste zeigten sich neugierig überrascht, als vor ihnen plötzlich das Kontrollboot festmachte, die meisten Wochenendbesucher bewiesen ein naturverbundenes "Bever-Bewusstsein". Zum Beispiel, wenn Bodo Waldeck darauf hinwies, dass Zigarettenkippen ausschließlich in leeren Glasflaschen oder Blechdosen ausgedrückt werden dürfen. "Die Bever ist ein wunderschönes, naturbelassenes Gewässer, wir wollen keine Müllhalden vorfinden", sagte der mit Freunden aus Wuppertal angereiste Christoph Schimpf. Er bewies ein vorbildliches Verhalten, weil er bei Helmut Selbach sogar nach einem Müllbeutel fragte, um nicht nur den eigenen Picknickabfall, sondern auch den der Vorgänger zu beseitigen.

"Schon allein dadurch, dass wir zusammen mit Schulklassen gemeinsame Müllsammelaktionen starten, schaffen wir bei der jungen Generation ein Bewusstsein für den Umgang mit ihrem Freizeitparadies", erklärte Helmut Selbach.

Seit 2004 patrouilliert er in der übergreifenden Ordnungspartnerschaft zusammen mit den Kooperationspartnern der Städte Hückeswagen, Radevormwald und Wipperfürth, dem Oberbergischen Kreis und der Interessengemeinschaft Zeltplätze Bever-Talsperre an jedem Sommerwochenende vom Wasser aus die Ufer- und Waldgebiete rund um die derzeitig bei Vollstau 200 Hektar große Wasserfläche. "Ein kleiner Funken reicht aus, um auf den trockenen Waldböden einen unkontrollierbaren Schwelbrand auszulösen", erklärte Hauptbrandmeister Peter Gerhardus. "Ihr wollt doch im nächsten Jahr Eure Freizeit hier nicht zwischen verkohlten Baumstümpfen verbringen!", ermahnte er eine Jugendgruppe, die oberhalb der Klippen ein Grillfeuer entzündet hatte.

Die Patrouillenfahrer im "Beverblitz" sehen sich aber nicht als bloße Aufpasser mit erhobenem Zeigefinger. "Wir suchen mit den Leuten das freundliche Gespräch, müssen aber auch mit Nachdruck auf die Gefahren durch Feuer und Glasscherben hinweisen", erklärte Bootsführer Helmut Selbach. Daher bekommt jeder angesprochene Badegast am Ufer von der Besatzung einen Aufklärungszettel mit den wichtigsten "Spielregeln" in einem Landschaftsschutzgebiet in die Hand gedrückt.

Die "kontrollierten" Bever-Besucher zeigten sich verständnisvoll. "Aktuell hat das Wasser eine Temperatur von 19 Grad Celsius und eine hervorragende Wasserqualität", verriet Helmut Selbach. Den herrlichen Badespaß will sich keiner der Wochenendbesucher durch Verletzungen an zersplitterten Bierflaschen und ungewollten Feuerwehreinsätzen verderben.

(mapa)
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