Hückeswagen Beschwingter Konzertabend voller Esprit

Hückeswagen · Johannes Groß, Gründer und Kopf der "German Tenors", feierte mit seinem Programm "Du bist die Welt für mich" vor einem fast ausverkauften Kultur-Haus Zach ein Fest mit bekannten Melodien des Startenors Rudolf Schock.

 Ein eindrucksvolles Konzert lieferte am Samstagabend der Startenor Johannes Groß im Kultur-Haus Zach ab, der im Juli 2015 dort gleich zwei viel umjubelte Konzerte gegeben hatte. Auch dieses Mal sparte den die rund 90 Zuhörer nicht mit lang anhaltendem Applaus.

Ein eindrucksvolles Konzert lieferte am Samstagabend der Startenor Johannes Groß im Kultur-Haus Zach ab, der im Juli 2015 dort gleich zwei viel umjubelte Konzerte gegeben hatte. Auch dieses Mal sparte den die rund 90 Zuhörer nicht mit lang anhaltendem Applaus.

Foto: Michael Schütz

Operettenklänge kommen gut an in der Schloss-Stadt: Rund 90 Besucher waren am Samstagabend ins Kultur-Haus Zach gekommen, um den Startenor Johannes Groß und sein Programm "Du bist die Welt für mich - Erinnerungen an Rudolf Schock" zu hören. Begleitet wurde der Gründer und Kopf der "German Tenors" von der Pianistin Ekaterina Schabanova und der Sopranistin Christina Heuel. Im Verlauf des Programms zeigte sich, dass hier echte Könner nach Hückeswagen gekommen waren.

Nach einer instrumentalen Einleitung und der herzlichen Begrüßung durch Groß - "ich bin wieder hier, ich habe mein Versprechen aus dem vorigen Jahr eingehalten" - präsentierte der Sänger gleich eine erste, fulminante Kostprobe seines Könnens. "Zwei Märchenaugen" aus der "Zirkusprinzessin" machten zwei Tatsachen deutlich: Zum einen, dass Groß ein herausragender Tenor ist, für dessen Stimmvolumen das Haus Zach fast schon zu klein war. Und dass das Werk des großen Sängers Rudolf Schock heute zu Unrecht bei der jüngeren Generation bis 40 in Vergessenheit geraten ist.

Aber es war nicht nur Groß, der mit seiner Stimme den Abend über brillierte. Immer wieder spielte Ekaterina Schabanova alleine instrumentale Melodien, etwa das asiatisch angehauchte Lied "Immer nur Lächeln" aus der Operette "Das Land des Lächelns". Und als dann die laut Groß "junge, hübsche, talentierte und, liebe Männer, schon vergebene" Sopranistin Heuel erstmals in einem schwarzen Abendkleid die Treppe hinunter auf die Bühne kam und eine wirklich hinreißende italienische Arie intonierte, schmolzen nicht nur die Männer im Publikum dahin.

Es war ein Abend der beschwingten Melodien, voller Leichtigkeit und Esprit. Die Musik sorgte im Publikum für beste Stimmung. Immer wieder wurden die Melodien vom Publikum leise mitgesummt, fast jeder hatte ein glückliches Lächeln im Gesicht. Natürlich wurde nach den einzelnen Liedern applaudiert, vor allem die Beiträge von Groß wurden geradezu frenetisch bejubelt. Es war aber auch zu eindrucksvoll, wie der Startenor bekannte Stücke wie "Ach, ich hab in meinem Herzen da drinnen" aus der Oper "Der Schwarze Peter" oder Schocks Ode an seine Ehefrau Gisela, das melancholisch-schöne "Vergiss mein nicht", mit Schmelz, Leidenschaft und Kraft in der Stimme sang. Auch ein Duett, wie das hinreißende Liebeslied "Lippen schweigen" mit Christina Heuel, war eine echter Genuss für die Ohren.

Es war aber auch ein Abend der Anekdoten - aus dem Leben und Wirken Rudolf Schocks und aus dem der Akteure. So erfuhr das Hückeswagener Publikum etwa, dass Heuel mit fünf Jahren ihr erstes Solo in einem Seniorenzentrum gegeben und dass Rudolf Schock vor seiner Gesangskarriere als gelernter Friseur gearbeitet hatte. Das lockerte den Abend auf, so dass die Zeit wie im Flug verging.

Wundervolle Musik, hochkarätige Musiker und ein voll besetzter Vortragsraum - könnte ein gelungener Samstagabend besser aussehen? Kaum, darin waren sich die Zuhörer einig. Vielleicht aber beim nächsten Mal im größeren Rahmen, wie eine Dame zwischendurch anmerkte: "Warum treten die eigentlich nicht im Forum auf?"

(wow)
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