Hückeswagen Berufskolleg kooperiert mit Hochschule

Hückeswagen · Um Fachkräfte in der Region zu halten und Berufsschülern die Möglichkeit zu geben, nach Ausbildung und Abitur noch einen Studienabschluss zu machen, arbeitet das Kolleg seit gestern mit der Fachhochschule der Wirtschaft zusammen.

 Unterzeichneten gestern im Beisein von interessierten Berufsschülern den Kooperationsvertrag (v.l.): Dr. Alexander Geist (Leiter kaufmännische Ausbildung am Berufskolleg Hückeswagen), Dieter Schruff (Pädagogischer Beirat im Berufskolleg), Prof. Dr. Frank Wallau, Dr. Ing. Alexander Brändle und Dr. Manfred Schinner.

Unterzeichneten gestern im Beisein von interessierten Berufsschülern den Kooperationsvertrag (v.l.): Dr. Alexander Geist (Leiter kaufmännische Ausbildung am Berufskolleg Hückeswagen), Dieter Schruff (Pädagogischer Beirat im Berufskolleg), Prof. Dr. Frank Wallau, Dr. Ing. Alexander Brändle und Dr. Manfred Schinner.

Foto: jürgen moll

Viele zufriedene Gesichter gestern im Berufskolleg an der Goethestraße: Die Privatschule bergischer Unternehmer hat einen Kooperationsvertrag mit der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach geschlossen. Beide Institutionen wollen an der Schnittstelle des Übergangs von der Schule ins Studium zusammenarbeiten, um den Übergang zu erleichtern und inhaltlich abzustimmen. Dazu tauschen beide künftig ihre Studien- und Unterrichtspläne aus. Die Fachhochschule stellt dem Kolleg die Studienpläne und die inhaltliche Gliederung der Bachelor-Studiengänge für Betriebswirtschaft und Wirtschaftsinformatik zur Verfügung. Das Kolleg übermittelt der Fachhochschule die Lehrpläne und didaktischen Jahresplanungen der betroffenen Fächer.

"Das ist eine besondere Kooperation zwischen einer privaten Hochschule und einem privaten Kolleg, um der Bildungsmisere zu begegnen", sagte Dr.-Ing. Alexander Brändle, Leiter der FHDW. "Wir fördern lokale Talente, die vielleicht als Fachkräfte in der Region bleiben." Brändle informierte gestern Kollegschüler über die Möglichkeiten, die sich durch die Kooperation ergeben und verwies auf die hohe Betreuungsquote mit maximal 36 Teilnehmern in einer Studiengruppe. "Wir möchten, dass Sie erfolgreich sind", sagte er.

Das Angebot der FHDW umfasst drei Studiengänge: Betriebswirtschaft, International Business und Wirtschaftsinformatik. "Das sind die Bereiche, die die Wirtschaft am meisten nachfragt. Die Unternehmen möchten gerne wissen, was die Schüler am Ende können und wofür sie ihr Geld ausgegeben haben", sagte Brändle. Inwieweit Schülern des Berufskollegs Studienleistungen an der Fachhochschule anerkannt werden, darüber müssen noch Absprachen erfolgen. "Einige Module sind sicher anerkennungsfähig, so dass sich die Absolventen im ersten Semester auf nicht ganz so beliebte Fächer wie Statistik konzentrieren können", sagte Brändle.

Den Dozenten der Fachhochschule, die über ein eigenes Wohnheim mit 120 Appartements verfügt, sei es wichtig, Fach-, Sozial- und Methodenkompetenz zu vermitteln. Dr. Manfred Schinner, Leiter des Berufskollegs, freut sich auf die Kooperation, weil sie das duale Studium fördere, somit Ausbildung, Abitur und Hochschule verquicke. "Die Firma Klingelnberg hatte uns angesprochen, ob es nicht möglich sei, unsere Ausbildung auf Hochschulebene zu erweitern", sagte er.

Gerade größere mittelständische Unternehmen hätten großes Interesse an akademisch geförderten Management-Mitarbeitern. Zwei Absolventen des Kollegs studierten bereits vor der Kooperation an der FHDW, zwei weitere werden es jetzt tun. "Vorteil der Kooperation ist, dass alle Beteiligten mehr Planungssicherheit haben: Die Schüler haben einen soliden Partner, und die Betriebe bekommen Kontinuität", sagte Schinner. Perspektivisch hat er sogar die Vision, dass bei steigendem Bedarf die Fachhochschule mal einen Standort in Hückeswagen haben könnte. Schinner rechnet damit, dass gut 50 Prozent seiner Schüler für ein Studium in Frage kommen, weil sie sich auf Betriebswirtschaft konzentrieren. www.fhdw.de

Tag der offenen Tür Sa. 12. März, 10 bis 14 Uhr, FHDW, Hauptstraße 2, Bergisch Gladbach; Schnuppertage 22./23. März; "Summer School" in den Sommerferien.

(RP)
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