Hückeswagen Bands begeistern auf dem Pausenhof

Hückeswagen · Die Bands "Soundbar" und "Solarjet" machten jetzt im Rahmen der Schultour "Nie erwachsen 2017" in der Realschule an der Kölner Straße Station. Neben dem Konzert stand der Austausch mit den jungen Hückeswagenern im Mittelpunkt.

 Beim Schulhof-Konzert an der Realschule sorgten die Bands "Soundbar" (Foto) und "Solarjet" für mächtig Stimmung bei den Schülern.

Beim Schulhof-Konzert an der Realschule sorgten die Bands "Soundbar" (Foto) und "Solarjet" für mächtig Stimmung bei den Schülern.

Foto: Jürgen Moll

Beste Open-Air-Stimmung auf dem Schulhof der Realschule. Doch die Bands "Soundbar" aus Gummersbach und "Solarjet" aus Salzburg rocken nicht einfach nur so den Pausenhof und werden von praktisch allen Schülern lautstark bejubelt. Sie sind auch im Rahmen der Schultour "Nie erwachsen 2017" des Jugendcafés (JuCa) des Evangelisch-Freikirchlichen Sozialwerks Wermelskirchen zu Besuch in die Schloss-Stadt gekommen. Die Rundreise findet bereits zum dritten Mal statt, wie JuCa-Leiter André Frowein sagt: "Im November 2015 gab es die Tour zum ersten Mal." In der vergangenen Woche hat der Tour-Tross bereits in Leichlingen und Wermelskirchen Station gemacht, diese Woche sind die Musiker in Gummersbach, Meinerzhagen, Opladen und erstmalig auch in Hückeswagen zu Gast.

Dabei stehe aber nicht nur die reine Freude an der Musik im Mittelpunkt, erläutert Frowein: "Die Idee ist, Bands und Schüler in einen Austausch zu bringen." Und so müssen die Musiker ungewohnt früh raus. Schon zur ersten Schulstunde sind sie in den Klassen der Realschule. Andi, Sänger der Ska-Pop-Band "Soundbar" hat den Vormittag sehr abwechslungsreich erlebt: "Für uns ist es ja die erste Schultour. Und auch wenn wir schon eine Gefängnistournee und eine Straßentour gemacht haben, ist es doch eine neue Herausforderung." Besonders genossen hat der Sänger die sehr aufgeweckten Fünftklässler, denen er gleich in der ersten Stunde begegnet ist: "Die waren sehr aktiv und sehr lustig." Es sei schön zu erleben, dass die viel machten und nicht nur am Handy oder an der Playstation hingen.

Frowein betont die Wichtigkeit des Austauschs: "Die Bands besuchen die verschiedenen Klassen und unterhalten sich mit den Kindern und Jugendlichen." Themen seien etwa: Wie kommt man eigentlich an einen Plattenvertrag? Was macht Ihr als Band, wenn Ihr Euch mal so richtig zofft? Wie findet man geeignete Mitmusiker? Musiker und Schüler kommen so ins Reden. Für dieses Konzept hat das JuCa eine Förderung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bekommen, erzählt der JuCa-Leiter. Aus dem "Innovationsfonds" habe man 73.000 Euro erhalten, die die Schultour bis 2019 sichern.

René, Sänger des Trios "Solarjet", kennt die Schultour im Bergischen schon: "Wir sind zum dritten Mal dabei", sagt er. Es sei eine willkommene Abwechslung zu Clubs und Festivals: "Wir gehen zurück in die Schule, wo ja auch für uns alles angefangen hat", erzählt René. "Ich hätte mir seinerzeit gewünscht, dass eine Band zu uns in die Schule kommt. Mir war immer klar, dass ich mal Musiker werden wollte, aber wie das passieren soll, wusste ich nicht." Dass er mit seiner lockeren Art bei den Kindern und Jugendlichen gut ankommt, zeigt sich im nächsten Augenblick: Denn da muss er zwei Schülerinnen Autogramme geben - einmal auf den Unterarm und einmal auf einen Schulblock.

Dann ist es Zeit, auf die Bühne im Pausenhof zu gehen. Ihr Publikum haben die Bands mit ihrer poppigen Gute-Laune-Musik direkt im Griff. So macht Schule anscheinend viel Spaß, sagt Schulleiterin Christiane Klur lachend: "Komischerweise hat heute trotz dieser warmen Temperaturen keiner nach Hitzefrei gerufen."

Dass es richtig cool ist, die Jungs, die man eben noch im Klassenzimmer erlebt hat, auf der Bühne zu sehen, finden auch die Fünftklässler Yanic und Sean: "Es ist toll, dass wir sowas auch mal in der Schule erleben. Und die Musik ist richtig gut", sind sich die Zehnjährigen einig.

(wow)
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