Hückeswagen Aufatmen im Schloss - Defizit geringer als erwartet

Hückeswagen · Die Zahlen sind nicht gut, aber sie sind deutlich besser als erwartet: 2016 lagen die Einnahmen der Stadt um gut 1,3 Millionen Euro unter den Ausgaben. Dieser Fehlbetrag geht aus der dem Stadtrat präsentierten Jahresrechnung von Stadtkämmerin Isabel Bever hervor. Nach den Zahlen aus dem 2015 aufgestellten Haushaltssicherungskonzept war die Kämmerei für 2016 noch von einem Minus von fast 6,4 Millionen Euro ausgegangen. Im Vergleich sind die 1,3 Millionen an Defizit fast erfreulich für Politik und Verwaltung.

Finanziert wird das Defizit aus der allgemeinen Rücklage. Die schrumpft auf knapp 21 Millionen Euro. Da der Jahresfehlbetrag 2016 deutlich geringer ausfiel als zunächst erwartet, fällt auch der Abbau des Eigenkapitals nicht so krass aus wie im Haushaltssicherungskonzept prognostiziert. Darin wurde 2015 davon ausgegangen, dass Anfang 2017 nur noch knapp 16 Millionen Euro in der Rücklage sein würden. Tatsächlich sind es nun etwa fünf Millionen Euro mehr.

Die Jahresrechnung für 2017 wird die Kämmerei erst Ende 2018 vorlegen. Einen Ausblick auf die Entwicklung der Finanzen im nächsten Jahr gibt der Haushaltsentwurf für 2018. Ihn bringt Bürgermeister Dietmar Persian in die Dezember-Ratssitzung ein. Sicher ist bereits jetzt, dass die enormen Investitionen in die Schulen den Haushalt in den nächsten Jahrzehnten schwer belasten werden. Für den Um- und Erweiterungsbau der Hauptschule sind 20 Millionen Euro im Gespräch, für die Kernsanierung der Realschule sieben Millionen. Finanziert werden muss das über Kredite. Die dafür zu zahlenden Zinsen werden auf viele Jahre den allgemeinen Haushalt belasten, zumal von einem in den nächsten Jahren wieder steigenden Zinsniveau auszugehen ist.

Eine Folge der Millionen-Investitionen wird eine weitere spürbare Steigerung der von allen Bürgern zu zahlenden Grundsteuer B über die bereits geplanten Anhebungen hinaus sein. Anders ist ein Haushaltsausgleich nicht machbar.

(bn)
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