Hückeswagen ATV-Winterfest braucht weiteren Versuch

Hückeswagen · Zur Neuauflage der traditionsreichen Veranstaltung waren weniger Besucher gekommen, als erhofft.

Nach 15-jähriger Pause und pünktlich zum zehnjährigen Bestehen der Gymnastikhalle hatte der ATV für Samstag sein Winterfest wieder aufleben lassen. Die Resonanz fiel mäßiger aus, als erhofft. Doch die Organisatoren wollen am Ball bleiben, versicherte Horst Mettler, Leiter der Handball-Abteilung: "Wir werden unser Bestmöglichstes versuchen, um die Tradition wieder aufleben zu lassen."

Die Spitze des ATV sehnt sich wieder nach mehr Geselligkeit. "Ein Turnverein lebt, anders als ein Fitnessstudio, von der Gemeinschaft", sagte Vorsitzender Jörg von Pohlheim. Als er im vorigen März sein Amt antrat, fasste er mit Horst Mettler und Kerstin Steffens, zuständig für die Handball-Jugend, den Entschluss, das Vereinsleben zu stärken.

Dafür hatten sich die Organisatoren Mettler und Steffens ordentlich ins Zeug gelegt und eine Ausnahmegenehmigung beantragt, um in der großen Halle mit bis zu 200 Gästen feiern zu können. Farbige Stoffbahnen zogen sich längs durch die Halle, bunte Regenschirme hingen von der Decke, der Hallenboden war fachmännisch abgedeckt, die Bühne dank einer Kulisse aus zahlreichen angeklebten Schallplatten ein echter Hingucker. Dennoch schienen die anfänglich rund 100 Besucher noch nicht so richtig im Feiermodus zu sein. Das änderte sich aber spätestens gegen 22 Uhr, als die "Küttels vom Morgenstern" auftraten. Heinz Pohl und Michael Loh sorgten dann mit ihren Liedern in Heukeshowwer Platt und mit viel Lokalkolorit für eine gute Stimmung unter den dann rund 130 Gästen. Später wurde bis in die Nacht hinein bei Musik eines DJs getanzt.

"Das Vereinsleben hat sich stark gewandelt", sagte Lore von Pohlheim, die an diesem Abend für ihre 70-jährige Mitgliedschaft geehrt wurde. Durch ihre Familie war die heute 85-Jährige zum ATV gekommen und leitete fast 50 Jahre lang das Kinderturnen. "Früher war hier immer was los. Nach dem Krieg hat man keine Gelegenheit ausgelassen, um zu feiern." Diese Zeiten seien lange vorbei, bedauerte sie.

"Schade", fand auch Gaby Vollbrecht. "Ich kann mich noch gut an die Winterfeste von früher erinnern. Das war ein großes Vereinstreffen, wo Gott und die Welt zusammenkam. Die Vereinsmitglieder gestalteten das Programm, und man fühlte sich zusammengehörig", sagte das Vorstandsmitglied, das ausgerechnet für den gesellschaftlichen Teil zuständig ist. In den Jahren habe man sich jedoch deutlich auseinandergelebt. "Es ist traurig, dass so wenig Leute hier sind, aber es ist auch ein Spiegel der Struktur in unserem Verein", äußerte Sportwartin Elisabeth Franken. Junge und ältere Vereinsmitglieder waren gekommen, aber die 30- bis 50-Jährigen fehlten.

Für die Vereinsspitze und Horst Mettler stand am Abend trotzdem fest: "Wir wollen das Winterfest beibehalten und müssen am Ball bleiben. Vielleicht muss es sich wieder herumsprechen." Das nächste Winterfest soll zumindest mit ein wenig mehr Vorlauf geplant werden.

(sebu)
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