Hückeswagen Arbeitsmarkt erholt sich

Hückeswagen · Gut sind die Nachrichten vom heimischen Arbeitsmarkt. Der Anfang vom Ende der Krise?

Frische Brise auf dem Arbeitsmarkt zum Frühlingsanfang: Das war normal in den Jahren vor der großen Krise. Von deren Ende wollen die Verantwortlichen bei der übergeordneten Agentur für Arbeit in Bergisch Gladbach zwar noch nicht sprechen. Fest steht aber: Entgegen allen Negativprognosen hat sich der heimische Arbeitsmarkt entwickelt wie in einem normalen März, bevor Banken und Wirtschaft weltweit ins Trudeln gerieten. Das belegen gestern präsentierte Zahlen der Agentur auch für Hückeswagen.

Weniger Arbeitslose, mehr Jobs

Exakt 563 Frauen und Männer aus Hückeswagen sind demnach jetzt, Ende März, arbeitslos gemeldet. Das sind 19 weniger als Ende Februar, was einem Rückgang innerhalb von vier Wochen um über drei Prozent entspricht. Gleichzeitig stieg das Arbeitsangebot zumindest leicht: 69 offene Stellen in Hückeswagen meldet die Agentur für Arbeit aktuell, vier mehr als Ende Februar. Allerdings handelt es sich nur bei 24 dieser Stellenangebote um normale, also ungeförderte und sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze mit entsprechenden Einkommensaussichten.

Eine der gestern verkündeten positiven Kernaussagen für den bundesweiten Arbeitsmarkt trifft allerdings auf Hückeswagen nicht zu: In der Schloss-Stadt ist, anders als landes- und bundesweit, die Zahl der Arbeitslosen nicht unter den Stand des Vorjahres gesunken. Ende März 2009 waren 110 Hückeswagener weniger arbeitslos als zurzeit. Grund für die Negativbilanz mit Blick aufs Vorjahr sind (zuvor angekündigte) Entlassungen in größerem Umfang bei großen Hückeswagener Arbeitgebern wie dem Automobilzulieferer ixetic in Winterhagen. Für die Automobil- und ihre Zulieferbranche ist die weltweite Krise eben noch nicht überstanden. Demgegenüber haben örtliche Familienunternehmen wie der Mittelständler Pflitsch inzwischen die Kurzarbeit ausgesetzt. Weitere Entlassungen seien dort kein Thema, hatte es aus der Pflitsch-Geschäftsführung im Februar geheißen.

Vergleich mit den Nachbarn

Die Zunahme der Arbeitslosigkeit um über 24 Prozent gegenüber dem März 2009 in Hückeswagen ist im Vergleich zu Nachbarstädten auffallend hoch. Allerdings ist sie auch darauf zurückzuführen, dass die Arbeitslosenquote in der Stadt lange deutlich unter dem Niveau der Nachbarn lag. Hinzu kommt, dass viele Hückeswagener, die jetzt arbeitslos sind, ihren Arbeitsplatz zuvor in Remscheid oder Wermelskirchen hatten, wo Firmen im Zuge der Krise früher als örtliche Unternehmen Stellen abgebaut haben.

(RP)
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