Hückeswagen An der Bever wird weiterhin kontrolliert

Hückeswagen · Die Zusammenarbeit von Stadt, Kreis, Polizei, Wupperverband und den an der Talsperre ansässigen Vereinen in der Ordnungspartnerschaft klappt seit 13 Jahren besten. Die Polizei kündigt verstärkte Überprüfungen der Motorradfahrer an.

 Ein Bild aus längst vergangenen Tagen: Revierförster Heiner Grüter musste im August 2003 ein Feuer an der Bever löschen.

Ein Bild aus längst vergangenen Tagen: Revierförster Heiner Grüter musste im August 2003 ein Feuer an der Bever löschen.

Foto: hdö (Archiv)

Als sich 2004 die Ordnungspartnerschaft Bever-Talsperre unter dem Motto "Räderwerk für Mensch und Umwelt" gründete, waren die Verhältnisse in dem beliebten Naherholungsgebiet katastrophal: Da wurden Lagerfeuer aus Lattenzäunen entzündet, reihenweise Schafe geschlachtet, und Horden an Feierwütigen fielen ein - "diesen Unarten mussten wir Einhalt gebieten und werden es behördenübergreifend auch künftig tun", kündigte der bei der Stadt Hückeswagen zuständige Fachbereichsleiter Michael Kirch jetzt zum Auftakt in die neue Saison an der Bever an.

Nachdenklich stimme ihn, dass Phänomene wie Rücksichtslosigkeit und Respektlosigkeit zunehmen. "Das schadet unserer Gesellschaft, und wir werden das nicht akzeptieren", sagte Kirch. Streifen und Patrouillen sollen auch 2017 für Ruhe und Ordnung rund um die Talsperre sorgen.

Bürgermeister Dietmar Persian rief dazu auf, die schöne Natur als Möglichkeit der Erholung zu nutzen - "mit diesem Pfund wollen wir in Zukunft wuchern", sagte er. Im Gespräch mit Polizei und Kreis habe er nochmals abgeklärt, dass die Zusammenarbeit innerhalb der Ordnungspartnerschaft fortgesetzt werden soll, um das Sicherheitsgefühl zu erhöhen und möglichen Auswüchsen entgegenzuwirken. Für ihn habe dieses gut funktionierende Kontrollsystem Vorbildfunktion für andere Kommunen.

Wie erfolgreich die Partnerschaft klappt, betonte Roland Kissau vom Ordnungsamt. Zu Beginn hätten sich die Organisationen und Behörden mindestens viermal im Jahr getroffen, heute nur noch zweimal - zu Beginn und zum Ende der Saison. "Hier ist Ruhe eingekehrt, wir müssen aber dringend am Ball bleiben", sagte er. Das bestätigte auch Polizeihauptkommissar Frank Schultes, der als Bezirksbeamter in Hückeswagen tätig ist. Als junger Polizist habe es früher kaum ein Wochenende ohne Einsätze gegeben, vor allem die Parksituation sei katastrophal gewesen. "Die Kontinuität bei den Kontrollen ist wichtig, die Menschen haben sich daran gewöhnt", sagte er.

2016 sei sehr ruhig verlaufen, auch an den Campingplätzen hätten sich die Probleme durch den Sicherheitsdienst deutlich verringert. Lediglich auf den Zufahrtsstrecken zur Bever würden sich die Unfälle häufen. Joachim Höller, Direktionsleiter Verkehr innerhalb der Kreispolizeibehörde, ist Ursprungsmitglied der Ordnungspartnerschaft - und für ihn haben sich die Probleme verschoben. "Die polizeiliche Arbeit ist längst nicht vorbei, denn schon im März ging es los mit den Motorradfahrern, die zur Bever fuhren", berichtete er. Die Kradfahrer würden die Natur zwar genießen, sich aber nicht immer zur Zufriedenheit der Polizei verhalten.

2016 habe es im Nordkreis fünf Tote nach Unfällen gegeben - davon zwei in Hückeswagen und einer in Rade. "Nicht unbedingt an der Bever, aber an der Peripherie", sagte Höller. Deshalb liege ein großer Schwerpunkt der Polizei auf der Bekämpfung der schweren Unfälle. Schon im März habe es elf Unfälle mit Motorrädern und neun Schwerverletzte gegeben. "Wir verstärken unsere Kontrollen und nutzen alle Möglichkeiten - schwerpunktmäßig im Nordkreis", kündigte er an. Auch der technische Zustand der Kräder werde eingehend überprüft.

Jürgen Fries, Betriebsleiter Talsperren beim Wupperverband, der die Bever-Talsperre betreibt, weist besonders auf die offizielle Badesaison an den bewirtschafteten Stränden hin: Vom 15. Mai bis 15. September können Besucher ungehindert an der Zornigen Ameise, in Käfernberg und an den beiden Campingplätzen I und II baden. Dort sei es sicher, nicht unbedingt aber an anderen Stellen rund um die Talsperre.

"Um trotzdem auch an den bewirtschafteten Stränden auf mögliche Gefahren hinzuweisen, werden wir die Baderegeln neu entwickeln und anders gestalten", kündigte er an. Die Hinweise auf den Tafeln sollen direkter und nachhaltiger werden - vor allem durch Piktogramme. Die seien gerade auch für Flüchtlinge besser zu verstehen. "Wir wollen möglichst wenig eingreifen müssen", sagte Fries.

(RP)
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