Breitbandnetz in Hückeswagen Am schnellen Internet wird weiter gearbeitet

Hückeswagen · Noch nicht jeder Hückeswagener verfügt über die von der Telekom versprochenen hohen Übertragungsraten. Eine Änderung ist in Sicht.

 Ein Leerrohr für Glasfaserkabel (Symbolfoto).

Ein Leerrohr für Glasfaserkabel (Symbolfoto).

Foto: dpa, reh tba

Die Hoffnung war groß. Ebenso wie die Resonanz auf das schnelle Internet, als ab Ende Januar die Glasfaserkabel verlegt waren und die Hückeswagener bei ihren Providern Übertragungsraten von 50 Megabyte pro Sekunde (Mbit/s) und mehr bestellen wollten. So groß, dass die Nachfrage zunächst nicht befriedigt werden konnte. Das Problem der fehlenden Ports und Anschlüsse an die Verteilerkästen hat sich im Stadtgebiet inzwischen gelegt, dafür treten andere Schwierigkeiten auf. Nämlich, dass manche Hückeswagener nicht die Datengeschwindigkeiten erhalten, die sie gerne hätten und die ihnen die Telekom vor dem Breitband-Ausbau versprochen hatten.

Breitbandnetz in Hückeswagen: Am schnellen Internet wird weiter gearbeitet
Foto: Telekom

Karl-F. Kasokat gehört dazu. "Jetzt haben wir Ende November, und ich habe immer noch keine ruckelfreien Filme über das Internet", berichtete der Anwohner der Sperberstraße am "Bürgermonitor" unserer Redaktion. Bei der Nachfrage bei der Telekom habe er zur Antwort erhalten: "Ich hätte bereits die schnellste Möglichkeit von 25 Mbit/s, mehr sei nicht vorgesehen." Kasokat fragt: "Wofür der Aufwand, wenn doch nichts mehr geht?" Denn die Datenübertragung von 25 Mbit/s hätte er auch schon vor dem Breitband-Ausbau gehabt.

Das Problem ist: Die Glasfaser ist bis in die Verteilerkästen im Wendeplatz der Sperberstraße verlegt und angeschlossen worden. Kasokats Hausanschluss liegt etwa 100 Meter davon entfernt - und diese Strecke überwinden die Daten nicht über hochmoderne Glasfaserfasern, sondern über alte Kupferkabel. Und je weiter der Anschluss vom Verteilerkasten entfernt ist, desto langsamer wird die Geschwindigkeit. Was Kasokat dennoch nicht nachvollziehen kann: "Mein Sohn wohnt in Remscheid. Sein Anschluss ist 300 Meter vom Verteilerkasten entfernt, und er hat Übertragungsraten von 100 Mbit/s."

Besser haben es demnächst die Anwohner in den Außenortschaften von Hückeswagen und Wipperfürth, die derzeit noch nicht vom Breitband-Ausbau profitieren. Zusammen mit der Hanse- hat die Schloss-Stadt einen Antrag auf Fördermittel von insgesamt 20 Millionen Euro bei Bund und Land gestellt. Da sich beide Kommunen im Haushaltssicherungskonzept befinden, bekommen sie den Ausbau zu 100 Prozent gefördert. Die Tranche des Bundes ist bereits zugesichert, der Antrag beim Land auf weitere zehn Millionen Euro ist gestellt. Beide Bürgermeister haben für den 1. Dezember eine Einladung nach Düsseldorf bekommen und werden dort voraussichtlich den zweiten Förderbescheid über ebenfalls zehn Millionen Euro erhalten.

Allerdings müssen die 20 Millionen nicht vollends ausgereizt werden: Wenn der günstigste Bieter beispielsweise ein Angebot über 17 Millionen Euro einreicht, bekommen die beiden Kommunen auch nur so viel Fördermittel von Bund und Land.

Der Breitband-Ausbau auch für die "weißen Flecken" im Stadtgebiet - also die ländlichen Bereiche, die weitab von irgendwelchen grauen Verteilerkästen liegen - könnte im Frühjahr gestartet werden. Die Vorstufe des Bieterverfahrens bei der Stadt Hückeswagen, die das für Wipperfürth mit betreibt, ist beendet. Jetzt steht noch bis morgen die Angebotsphase an. Danach werden die Gebote ausgewertet und Gespräche mit den Bietern geführt.

Die Anwohner der Außenortschaften, die ans schnelle Internet angeschlossen werden und eine Datengeschwindigkeit von mindestens 50 Mbit/s erhalten sollen, haben gute Karten. Denn die Glasfaseranschlüsse werden laut Bauamtsleiter Andreas Schröder bis ans Gebäude verlegt und nicht nur bis an den Verteilerkasten. Alles ist aber auch dann nicht kostenfrei für den Grundstückseigentümer: Die Kosten für einen möglichen neuen Anschluss im Keller und einen neuen Router wird er selber tragen müssen.

(büba)
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