Hückeswagen 2015 deutlich weniger Unfälle in Hückeswagen

Hückeswagen · Die Polizei Oberberg legte gestern die Verkehrsunfallstatistik für 2015 vor. In Hückeswagen war die Zahl der Verkehrsunfälle und Verletzten im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Eine Erklärung dafür gibt's nicht.

 Zwei schwer verletzte junge Frauen und einen Leichtverletzten forderte dieser Unfall Ende Februar 2015 bei Mickenhagen: Auf der K 11 war in der Nacht eine 18-jährige Fahranfängerin mit ihrem Kleinwagen von der Fahrbahn abgekommen und eine Böschung hinuntergestürzt, nachdem sie von einem anderen Auto überholt worden war. Insgesamt ging die Zahl der Unfälle in der Schloss-Stadt im vorigen Jahr deutlich zurück.

Zwei schwer verletzte junge Frauen und einen Leichtverletzten forderte dieser Unfall Ende Februar 2015 bei Mickenhagen: Auf der K 11 war in der Nacht eine 18-jährige Fahranfängerin mit ihrem Kleinwagen von der Fahrbahn abgekommen und eine Böschung hinuntergestürzt, nachdem sie von einem anderen Auto überholt worden war. Insgesamt ging die Zahl der Unfälle in der Schloss-Stadt im vorigen Jahr deutlich zurück.

Foto: Kollmann (Archiv)

Von sinkenden Unfallzahlen für die Schloss-Stadt berichtete gestern die Kreispolizeibehörde. Die Zahl der Unfälle mit Motorradfahrern sank von 16 in 2014 auf sechs im vergangenen Jahr, exakt so sah es auch bei den verletzten Bikern aus. Bei den Unfällen mit Personenschaden gab es ebenfalls einen drastischen Rückgang - von 66 auf 36. Hochgerechnet auf 100.000 Einwohner kommt Hückeswagen somit auf 364 Unfälle - das ist kreisweit der fünftniedrigste Wert. Nur in Lindlar, Bergneustadt, Marienheide und Wiehl war es 2015 sicherer auf den Straßen. Im Jahr zuvor hatte Hückeswagen noch an der Spitze gelegen.

Bei den Unfällen auf dem Gebiet der Schloss-Stadt wurden 23 Menschen (2014: 25) schwer und 32 (63) leicht verletzt. Gab es 2014 noch einen Verkehrstoten auf Hückeswagens Straßen zu beklagen, registrierte die Polizei im vorigen Jahr keinen Getöteten.

Der starke Rückgang gerade in Hückeswagen ist auch bei der Kreispolizeibehörde aufgefallen. "Einen Erklärungsansatz dafür haben wir aber nicht", sagte Pressesprecher Jürgen Dzuballe. "Es ist nicht so, dass wir in Hückeswagen stärker kontrolliert und andere Kommunen vernachlässigt haben." In der Nachbarstadt Wipperfürth beispielsweise stiegen die Verkehrsunfälle mit Personenschäden um 32 auf 109 und die der Motorradunfälle von 15 auf 22.

Insgesamt ereigneten sich im Oberbergischen Kreis im vorigen Jahr 7799 Unfälle (plus 402), 870 davon mit Personenschäden (plus 51). Die Zahl der Getöteten stieg von neun auf zehn, die der Schwerverletzten von 255 auf 261 und die der Leichtverletzten um 27 auf 873 Personen. Landesweit wurde hingegen ein Minus von 2,4 Prozent errechnet (Oberberg: plus drei Prozent).

Joachim Höller, Direktionsleiter Verkehr, sagte dazu gestern, dass die Zahl der schweren Verkehrsunfälle in Oberberg weiterhin auffallend hoch sei. Etwa die Hälfte der Unfälle mit Schwerletzten oder Getöteten ereigneten sich außerhalb geschlossener Ortschaften.

Auffallend sei auch, dass die Zahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung junger Erwachsener weiter steige, hingegen die Unfallursache "Alkohol" rückläufig sei (minus 25,4 Prozent). Unfallursache Nr. 1 sei weiterhin die zu hohe Geschwindigkeit. Danach kommen Abbiegen, Missachtung der Vorfahrt, fehlender Abstand und Unaufmerksamkeit - oft durch das verbotswidrige Benutzen von Mobiltelefonen oder den schlechten Straßenzustand.

2015 ahndete die Polizei in NRW mehr als 100.000 Handyverstöße. Bei zahlreichen Unfällen stellte die Polizei ein Smartphone sicher, weil der Verdacht bestand, dass der Fahrer durch seine Nutzung vom Straßenverkehr abgelenkt war, berichtete Höller. Viele Fahrer unterschätzten die Gefahren, die durch einen kurzen Blick aufs Display entstünden. Wer bei Tempo 50 für eine Sekunde abgelenkt ist, fährt 14 Meter im Blindflug. Telefonieren ohne Freisprechanlage sei so gefährlich wie 0,8 Promille im Blut, eine SMS zu schreiben wie 1,1 Promille.

"Der schlechte Zustand unserer Straßen bereitet uns teilweise Sorgen", ergänzte Höller. Es sei dringend notwendig, die Straßen sicherer und teilweise auch leistungsfähiger für die Zukunft zu machen.

(RP)
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