Hückelhoven Zweiräder für Asylbewerber und Flüchtlinge aus Jugendwerkstatt

Hückelhoven · Jugendliche der Metallwerkstatt des Caritasverbandes reparieren gespendete Drahtesel.

 Jugendliche der Jugendwerkstatt in Hilfarth verluden Fahrräder mit der Leiterin Simone Jansen, Werkstattleiter Peter Kleinen, Sozialamtsleiter Josef Schmitz und seinem Kollegen Elmar Zelenka, Sozialarbeit für Flüchtlinge.

Jugendliche der Jugendwerkstatt in Hilfarth verluden Fahrräder mit der Leiterin Simone Jansen, Werkstattleiter Peter Kleinen, Sozialamtsleiter Josef Schmitz und seinem Kollegen Elmar Zelenka, Sozialarbeit für Flüchtlinge.

Foto: CARITAS

Angesichts des steigenden Zuzugs von Asylbewerbern ist die Hilfsbereitschaft in der Hückelhovener Bevölkerung groß. Spender sorgen auch dafür, dass Flüchtlinge für Fahrten ins Stadtzentrum mobil sind. Und so standen jetzt zur Überraschung von Simone Jansen, Leiterin der Jugendwerkstatt des Caritasverbandes an der Fichtenstraße in Hilfarth, drei gebrauchte Fahrräder vor der Tür. Ihr war schnell klar, dass es sich um von Bürgern gespendete Zweiräder handelte, die die Jugendlichen in der Metallwerkstatt reparieren sollten, um sie dann an Asylbewerber und Flüchtlinge weiterzugeben.

Dass Privatleute Fahrräder dort oder bei der Stadt Hückelhoven abgeben, ist kein Novum, wie Simone Jansen bemerkt. Bereits seit vielen Jahren arbeite das Sozialamt mit der Jugendwerkstatt Hilfarth zusammen, erzählt Heinz-Josef Schmitz, Leiter des Sozialamtes. Über Simone Jansen habe er erfahren, wie motiviert und kreativ die Jugendlichen seien, wenn sie Spielgeräte und Dinge des täglichen Gebrauchs reparieren können. Die Jugendwerkstatt ist die einzige Einrichtung im Kreis Heinsberg, die nach dem Landesjugendplan "sozialpädagogische Hilfe für junge Menschen im Übergang von der Schule zum Beruf" gefördert wird und 16 Teilnehmern als freiwillige Maßnahme in der Metallwerkstatt oder Hauswirtschaft in einem Jahr die Möglichkeit bietet, in Theorie und Praxis allgemein, berufs- und arbeitsbezogene Schlüsselkompetenzen zu erwerben.

"Deshalb haben wir gemeinsam begonnen, Fahrräder zu reparieren", so Schmitz. Ein Mitarbeiter des Bauhofs sei zuständig fürs Bringen und Holen - die Räder bekämen die Asylbewerber und Flüchtlinge geschenkt. "Wir versuchen, alle diese jungen Männer in Arbeit zu vermitteln. Um zu den Arbeitsplätzen zu gelangen, brauchen sie oft ein Fahrrad", weiß er. Zudem wolle man zeigen, dass sie als Asylanten und Flüchtlinge in der Stadt willkommen sind. In diesem Jahr hätten die Jungs der Jugendwerkstatt bereits 31 Fahrräder repariert. "Mittlerweile können sie alle einen Mantel wechseln und haben gelernt, ein Fahrrad wieder verkehrstüchtig herzurichten", ergänzt Simone Jansen. Pro Instandsetzung eines Fahrrads zahle die Stadt der Jugendwerkstatt 30 Euro für die Materialkosten, so Hans-Josef Schmitz.

Vor einiger Zeit habe die Verwaltung einen Hilfeaufruf in den Medien gestartet, weiter Fahrräder für die Asylbewerber und Flüchtlinge zu spenden, so Hans-Josef Schmitz. Ihn freue es, dass die Bereitschaft in der Bevölkerung, Fahrräder zur Verfügung zu stellen, bisher so groß gewesen sei. "Dafür bin ich den Bürgern sehr dankbar. Ich habe nicht erwartet, dass so viele so offen sind und helfen wollen", so Schmitz. Und bei der Aktion gewinnen drei Seiten: Die Bürger wissen ihre ausrangierten Drahtesel gut aufgehoben, die Asylanten und Flüchtlinge haben einen fahrbaren Untersatz, und die Jugendlichen der Jugendwerkstatt erfahren, dass ihre Arbeit wertgeschätzt wird. Deshalb habe die Stadt an die Jugendwerkstatt zwei weitere Aufträge vergeben. Die Jugendlichen sollen Fahrradständer und Mülleimer für die Stadt bauen.

Plätze frei sind noch in den Bereichen Hauswirtschaft und Metallwerkstatt, so Simone Jansen (Ruf 02433 84187).

(RP)
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