Hückelhoven Zug in Ratheim: Kontrollen gegen Auswüchse

Hückelhoven · Der Tulpensonntagszug ist der Höhepunkt der tollen Tage in Ratheim. Alkoholisierte und aggressive Zeitgenossen am Zugweg sollen den "echten" Narren möglichst nicht das Vergnügen vermiesen. Leider haben Stadt und Zugveranstalter in früheren Jahren hier schlechte Erfahrungen gemacht.

Von "Einzelpersonen, die zu Gewalttätigkeiten neigten" und "Zuschauern, die polizeiliche Anordnungen missachteten" - Ursache Alkohol - ist in einer Mitteilung der Stadt die Rede, in der ein Maßnahmenpaket für den Tulpensonntag angekündigt wird.

"Um künftig derartigen Problemen vorzubeugen, wurde erstmals im Jahr 2014 auf Initiative des Karnevalsvereins gemeinsam mit der Kreispolizeibehörde Heinsberg und dem Jugendamt sowie dem Ordnungsamt der Stadt Hückelhoven ein Maßnahmenpaket erarbeitet, das sich bei vergangenen Umzügen bewährt hat und daher auch in diesem Jahr gelten soll", schreibt die Stadt.

So würden im Vorfeld und während des Umzuges insbesondere im Hinblick auf den Verzehr und die Abgabe von Alkohol verstärkte Jugendschutzkontrollen stattfinden, kündigt die Stadt an. Sofern Minderjährige entgegen den Vorgaben des Jugendschutzgesetzes mit Alkohol angetroffen würden, werde dieser durch das Ordnungsamt sichergestellt. In Sachen Abgabe von Alkohol kündigt die Stadt auch verstärkte Kontrollen der Gastwirte und Gewerbetreibenden an. Die Stadtverwaltung weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass gemäß Jugendschutzgesetz grundsätzlich Branntwein oder branntweinhaltige Getränke an Personen unter 18 Jahren nicht abgegeben werden dürfen, ihnen sei auch deren Konsum verboten. Für andere alkoholische Getränke gilt das Verbot auch für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren.

Ziel des Veranstalters und der beteiligten Behörden ist, dass auch die Erwachsenen mit gutem Beispiel vorangehen. Daher wurde an die Teilnehmer des Umzugs appelliert, Alkohol lediglich in angemessenem Umfang zu konsumieren und insbesondere keine alkoholischen Getränke an Kinder und Jugendliche abzugeben. Darüber hinaus soll der Straßenverkauf von Alkohol deutlich eingeschränkt werden.

Für den Tulpensonntagszug in Ratheim gestattet die Stadt erst für den Zeitraum ab 15.30 Uhr den gewerblichen Außenausschank von Alkohol. Auch hier kündigt die Stadt strenge Kontrollen an. Sie weist darauf hin, dass es sich hierbei um Ordnungswidrigkeiten handelt, die mit Bußgeldern geahndet werden können.

An der Kreuzung Buscher Straße/Heerstraße werden die Zuschauerbereiche durch Absperrgitter vom Zugweg getrennt, um ein ungehindertes Durchkommen der Karnevalswagen zu ermöglichen. Auch werde an dieser Kreuzung ein Sicherheitsdienst präsent sein und die Einhaltung der Absperrungen überwachen. "In der Vergangenheit war festzustellen, dass sich an dieser Kreuzung der überwiegende Teil der Zuschauer versammelte, was im Hinblick auf die begrenzten Platzverhältnisse zu Problemen führte. Die Karnevalisten werden daher gebeten, möglichst auf andere weniger frequentierte Abschnitte des Zugweges auszuweichen", heißt es in der Mitteilung der Stadtverwaltung.

Der Prinzenwagen wird übrigens nicht mehr über die Kirch- und Heerstraße fahren. Er bleibt am Ratheimer Markt stehen und die Zugteilnehmer werden hier am Dreigestirn vorbei defilieren.

Der Karnevalsverein und die Behörden werben um Verständnis für die beschriebenen Maßnahmen und hoffen, "auf diesem Wege zu einem sicheren und friedvollen Umfeld des beliebten Karnevalsumzuges beitragen zu können".

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort