Hückelhoven Zahl der Flüchtlinge rückläufig

Hückelhoven · Die Zahl der Flüchtlinge, die im Stadtgebiet von Hückelhoven leben, ist 2016 im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen. Viele Flüchtlinge aus den Balkanstaaten sind freiwillig ausgereist, vor allem aus Albanien.

 Thorsten de Haas leitet das Sozialamt der Stadt Hückelhoven.

Thorsten de Haas leitet das Sozialamt der Stadt Hückelhoven.

Foto: JL (Archiv)

Thorsten de Haas sprach von "einer kleinen Verschnaufpause". Derzeit leben 747 Flüchtlinge im Stadtgebiet Hückelhoven, lediglich 37 neue seien 2016 hinzugekommen. Im Vergleich dazu nannte der Leiter des Sozialamtes noch die Zahl für 2015, als Hückelhoven 763 Flüchtlinge versorgte. Die Zahlen stellte de Haas in der Sitzung des Ausschusses für Soziales, Senioren und Integration vor.

"Der leichte Rückgang ist darauf zurückzuführen, dass in den vergangenen Monaten viele Flüchtlinge aus den Balkanstaaten freiwillig ausgereist sind, vor allem stammten sie aus Albanien", führte de Haas weiter aus. Die Stadt nutzt für die Unterbringung der Flüchtlinge 26 städtische und 75 angemietete Wohnungen, wovon sechs Wohnungen noch unbelegt sind, aber als "Polster" dienen. Alleinreisende Männer, so de Haas, habe die Stadt in Gemeinschaftsunterkünften in Hilfarth, Millich, Hückelhoven, Ratheim, Schaufenberg und Baal untergebracht.

Mittlerweile aufgelöst sind die Objekte des früheren "Super 2000" in Hückelhoven (stand der Stadt mietfrei zur Verfügung) sowie des Jugendzeltplatzes in Brachelen. Die Flüchtlinge, die dort untergebracht waren, leben mittlerweile in Baal oder in Wohnungen in Brachelen. Die Ausstattung der Wohnungen erfolgt nach wie vor weitgehend über Spenden. Die von den Flüchtlingspaten erstellte Broschüre ist längst herausgegeben und auch über die Homepage (www.fluechtlingspaten-hueckelhoven.de) einsehbar.

Der Stadt Hückelhoven ist es allerdings auch wichtig, die Flüchtlinge mit unterschiedlichen Maßnahmen und Angeboten zu integrieren. "Am besten geht das über die Integration in den Arbeitsmarkt", so Thorsten de Haas. Geplant ist daher vorübergehend ein Berufserkundungskursus - vor allem für die Flüchtlinge, die aus sogenannten sicheren Herkunftsländern stammen und kaum Bleibeperspektive haben. Dieser Kursus soll zum einen Beschäftigungs-, besonders aber Qualifizierungs- und Orientierungsmöglichkeiten bieten. Die Handwerkskammer Aachen, die Kreishandwerkerschaft Heinsberg und das Katholische Forum für Erwachsenen- und Familienbildung Mönchengladbach und Heinsberg haben der Stadt Hückelhoven ihre Unterstützung angeboten - von diesen Seiten fließt neben finanziellen Zuschüssen auch das Konzept ein. Der Berufserkundungskursus soll sechs Wochen dauern und im Bereich Holzbearbeitung stattfinden. Der Kursus wird in Erkelenz-Terheeg angeboten, hier ist die Lehrwerkstatt der Kreishandwerkerschaft. Pro Kursus sollen zehn Personen teilnehmen. Für das Jahr 2016 sind zunächst drei Kurse vorgesehen. Für die drei Kurse würden 26.403 Euro anfallen: Die Handwerkskammer und die Katholische Forum wollen je 5000 Euro bereitstellen, weitere 3000 Euro sollen aus Spenden finanziert werden, so dass der städtische Haushalt 13.403 Euro außerplanmäßig bereitstellen müsste. Der Ausschuss stimmte zu und schickt eine entsprechende Empfehlung an den Rat der Stadt Hückelhoven.

Die Stadt Hückelhoven hat selbst ihre Angebotsstruktur erweitert: Derzeit leisten 112 Asylbewerber gemeinnützige Arbeiten, die jedoch nur vereinzelt die Möglichkeit bieten, Berufskenntnisse zu erwerben.

(RP)
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