Hückelhoven Wohnraum wächst und ist begehrt

Hückelhoven · Auf dem ehemaligen Karstadt-Grundstück in Hückelhoven sind deutliche Baufortschritte zu beobachten. Quer zum Provinzial-Hochhaus wächst der erste Rohbau. Und für das Notariat an der Parkhofstraße ist die Baugrube ausgehoben.

 Vom Kran aus kann man den künftigen Bewohnern in die Zimmer schauen.

Vom Kran aus kann man den künftigen Bewohnern in die Zimmer schauen.

Foto: BILEN (1) / LAUE (2)

Es gibt noch kein Dach über dem Kopf, doch die künftigen Besitzer sind schon ganz sicher, dass sie hier im Herzen der Stadt leben wollen. Der erste Bauabschnitt an der Parkhofstraße (4,5 Millionen Euro, 16 Eigentums- oder Mietwohnungen) ist bereits komplett vermarktet. Ende Januar war hier noch Ödnis aus planierter Erde und Schuttbergen, ein gutes halbes Jahr später wächst über der Tiefgarage das erste Obergeschoss in die Höhe. Für Investor Gerd Jäger steht fest: "Ist der erste Rohbau fertig, wird der zweite Bauabschnitt in diesem Herbst begonnen."

Hückelhoven: Wohnraum wächst und ist begehrt
Foto: Gabi Laue

Auch ohne Immobilien-Pfadfinder im Internet finden Kaufinteressenten den Weg zu Jägers Büro an der Martin-Luther-Straße. "Zehn Wohnungen sind schon weg, es gibt nur noch vier freie Wohnungen", sagte der ehemalige Besitzer der Tennishalle. Auch für den zweiten Bauabschnitt - in gleicher Optik konzipiert, nur etwas kleiner - sind bereits acht Wohnungen verkauft, vorwiegend an jüngere Leute. Mittvierziger etwa, die jetzt investieren und später einen schönen Altersruhesitz in bester Lage selbst bewohnen möchten. Zurück in die Heimatstadt Hückelhoven zieht es auch Doris und Gerd Jäger, die ein altes Bruchsteinhaus im Hohen Venn als Zweitwohnsitz nutzen und im kommenden Jahr in ein 191 Quadratmeter großes Penthouse in dem Neubau ziehen.

Hückelhoven: Wohnraum wächst und ist begehrt
Foto: Gabi Laue

Ein Stück Karstadt ist noch da - unter der Bodenplatte. Nachdem der Lehmboden ausgekoffert war, fand ein Teil des geschredderten Schuttbergs Verwendung zum Verdichten; das Recyclingmaterial hatte nach Prüfung durch den Kreis Heinsberg erste Güte, so der Bauherr. Allerdings gestaltete sich die Bodenplatte, in der große Mengen Stahl liegen, aufwendiger als gedacht, so dass sich die Arbeiten geringfügig verzögerten. Jäger hofft aber, den Zeitverlust bis Jahresende wieder herauszuholen. Von Geschoss zu Geschoss wird mit dem Einbau von Fenstern parallel gearbeitet. Pro Geschoss sind vier Wochen Bauzeit geplant. Geht es jetzt zügig weiter, ist das erste Haus im Sommer 2018 bezugsfertig. Es wird 9000 Kubikmeter umbauten Raum umfassen, die Wohnungen - vier in jeder der drei Etagen und zwei größere im Staffelgeschoss - sind zwischen 68 und 120 Quadratmeter groß. Ein Interessent hat sich zwei Wohneinheiten zu 154 komfortablen Quadratmetern zusammenlegen lassen.

Architekt Wolfgang Emondts hat die hochwertige Wohnanlage geplant. Der zweite Bauabschnitt mit zwölf Wohnungen wird sich mit einer Wand an das Provinzialhochhaus anschließen. Vor dem Komplex muss noch das zum früheren Karstadt-Eingang hin leicht abfallende Gelände bis auf das Niveau der Parkhofstraße angehoben werden. Schließlich wird eine rund 3000 Quadratmeter große Grünanlage mit Wegen und Bänken hergerichtet. Eine Stichstraße wird von der Parkhofstraße in die Tiefgarage mit 19 Stellplätzen führen.

Indessen hat auch der zweite Investor, Notar Dr. Andreas Brandt, mit seinem Neubau auf dem ehemaligen Karstadt-Vorplatz begonnen. Und auch die Pläne für den übrigen Teil des alten Hertie-Areals gehen voran: Zur Jülicher Straße hin baut die Firma Dahlke demnächst eine Umweltschutzsiedlung, einen dreigliedrigen Gebäudekomplex mit insgesamt 32 Wohneinheiten. Das Objekt besteht aus vier Vollgeschossen mit vorgelagerten, zur Jülicher Straße hin ausgerichteten Stellplätzen; Offenlage für den Bauleitplan war im März.

(gala)
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