Hückelhoven Winzige Blüten entdecken

Hückelhoven · Nur stecknadelkopfgroß sind die Einschlüsse im Bernstein - bei der Mineralienbörse gab es in Hückelhoven erneut viel zu sehen.

 Immer wieder zieht die Mineralienbörse viele Besucher an, die die Exponate bestaunen.

Immer wieder zieht die Mineralienbörse viele Besucher an, die die Exponate bestaunen.

Foto: Jürgen Laaser

Als Lehrling vor 42 Jahren entdeckte Willi Wilms seine Bernstein-Leidenschaft. Inzwischen ist der Baesweiler längst zum Experten für den gelben Schmuckstein aus fossilem Harz geworden. Bei der mittlerweile 22. Auflage der Mineralien- und Bergbaubörse in der gut besuchten Mehrzweckhalle an der Dr.-Ruben-Straße hat er seinen Stand direkt neben dem Eingang aufgebaut. Bernstein aus dem Ostseeraum interessiert Wilms nicht - er bezieht seine Ware, die er selbst zu Hause schleift, aus Kolumbien. Irgendwann will er selbst hin, wenn er Rentner ist. Wenn der Aussteller seine Exponate mit der Lupe betrachtet, gerät er sichtlich ins Schwärmen. Die Einschlüsse mit Insekten oder Pflanzen wecken sein Interesse. "Man kann bei einer Fliege sogar die Haare auf ihrem Körper erkennen. Oder Blüten, gerade mal stecknadelkopfgroß."

Zwischen 20 und 25 Millionen Jahre sind die Bernsteinstücke alt, die es bei der Verkaufsbörse aus dem tropischen Regenwald nach Hückelhoven geschafft haben.

Die Mineralien- und Bergbaufreunde sind mehr als zufrieden mit der Besucherresonanz. Insgesamt 145 laufende Meter Verkaufsfläche haben sie vermietet, 35 Händler sind unter anderem aus Recklinghausen, Hadamar oder den Niederlanden angereist. Franz Janke ist als Ausstellungsleiter und Eventmanager des 150 Mitglieder starken Vereins im Dauereinsatz. Seit sechs Uhr früh ist der engagierte Hückelhovener in der Mehrzweckhalle anzutreffen, betreut neben dem eigenen Stand auch die teilnehmenden Händler. Bei freiem Eintritt entführen sie in die glitzernde, faszinierende Welt der Mineralien und des Bergbaus, erinnern an die Zeit, als bei Sophia-Jacoba der Kohlehobel noch nicht stillstand.

Auch "Museumsdirektor" und Vereinsvorsitzender Matthias Schmitz und seine Vorstandskollegen sind mit einem großen Stand vertreten, an dem sie Barbarafiguren, Grubenlampen, Kohlebrocken, Schutzengelanhänger sowie Mineralienteller-Raritäten verkaufen, die die Hückelhovener Zeche einst an ihre Jubilare verschenkte. Mineralien dürfen unter zwei vereinseigenen Mikroskopen betrachtet werden, und auch der große Geodenknacker kommt zum Einsatz, um Steine zu spalten.

"Beim Weihnachtsmarkt auf der Parkhofstraße sind wir auch wieder dabei", deutet Geschäftsführer Hans-Jürgen Maaßen auf das nächste Großereignis für die Mineralien- und Bergbaufreunde hin. Weihnachtspyramiden und viele Geschenkideen für den Gabentisch gehören dann ebenfalls zum Sortiment der ehemaligen Kumpel in ihrer hölzernen Bude am alten Rathaus.

(cb)
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