Hückelhoven Warum die Liebe immer stärker ist

Hückelhoven · Teilnehmer der Sommerferienspiele im evangelischen Jugendzentrum "Das Nest" in Ratheim erkundeten das Mittelalter und führten ein Tanztheater auf. Das Thema wählten sie selbst: Mobbing - wie Feinde zu Freunden werden.

 Zum Abschluss der Ferienspiele führten die Kinder im Ratheimer "Nest" das Theaterstück "Viktor wird ausgeschlossen... oder: Liebe ist stärker als alles!" auf.

Zum Abschluss der Ferienspiele führten die Kinder im Ratheimer "Nest" das Theaterstück "Viktor wird ausgeschlossen... oder: Liebe ist stärker als alles!" auf.

Foto: JÜRGEN Laaser

Vielen ist das Mittelalter nur als dunkles, kaltherziges Zeitalter bekannt, doch in Ratheim lernten einige Kinder und Jugendliche in den letzten Wochen, dass es damals auch mit Freude, Farbenpracht und Kreativität zuging.

Der evangelische Kinder- und Jugentreff "Das Nest" organisierte wieder die Sommerferienspiele, in diesem Jahr unter dem Thema "Mittelalter". Zwei Wochen lang wurde den 52 Sechs- bis 14-Jährigen ein Programm mit viel Spaß und Wissenswertem geboten. Die Idee kam durch das Reformations-Jubiläum 500 Jahre Luther. Zum zweiten Mal war ein Theater-Workshop eingeplant, bei dem die Älteren ihr schauspielerisches und tänzerisches Talent nach zwei Tagen sogar vor Publikum präsentieren konnten.

Vor der Aufführung war Beate Franz, die Jugendleiterin, ganz aufgeregt: "Ich weiß selbst nicht, was sie ausgearbeitet haben, nicht einmal das Thema ist mir bekannt." Dennoch ging sie auf die Bühne und improvisierte bei der Begrüßung. Gemeinsam mit Beate Albrecht, die den Workshop mit ihrem Team vom Theaternetzwerk Theaterspiel geleitet hatte, resümierte sie über die Ferienspiele. Dann erfuhr auch sie mit den Zuschauern das Thema: "Liebe ist stärker als alles".

Das Stück, das die 25 Kinder und Jugendlichen von zehn bis 14 Jahren selbst gestaltet hatten, behandelte nicht das Mittelalter, sondern Ausgrenzung und Mobbing. Joline (10) und Lena (12) spielten die Anführerinnen der Mobber in dem Stück. Ihnen bereitete das Schauspielern viel Freude, und gerne hätten sie damit noch viel mehr Zeit verbracht. David, der zehnjährige Hauptdarsteller, hatte keine Probleme damit, dass er in dem Stück der Außenseiter war: "Das ist ja nur gespielt." Außerdem wendete sich am Ende alles zum Guten, da mit Hilfe von Aussprache und ein wenig Liebestrank auch die größten Feinde zu Freunden werden können.

Spannend machten die Aufführung die Tanzeinlagen, die Wortspiele und vor allem das Einbeziehen des Publikums. Mitdenken war also gefragt.

Doch neben dem Theaterprojekt gab es noch andere Highlights während der Ferienspiele: Mittelalterliche Kostüme wurden gebastelt, der Freizeitpark Bobbolandia in Grevenbroich besucht, die Burg von Wassenberg besichtigt und eine Phantasie-Rallye mit Kobolden veranstaltet. Besonders war auch der Besuch des Hauses am See. Hier wurde mit den Ferienspiel-Kindern aus Gerderath, die sich ebenfalls ins Thema Mittelalter vertieft hatten, ein Mittelalter-Banner bemalt. Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Hückelhoven, Dieter Geitner, hat sich das Treiben einmal vor Ort angesehen und bekam bei der Gelegenheit einen Tanz mit Kostümen vorgeführt.

Am Ende der Ferienspiele waren sowohl die "Teamer" als auch die Teilnehmer begeistert. Im nächsten Jahr würden sie wieder dabei sein, insbesondere, wenn der Speckstein dann tatsächlich mit Speck ummantelt würde.

Für den 10. September ist zudem noch eine Ausstellung der gebastelten Kostüme auf dem "Fest der Begegnung" im Brückenkopf-Park in Jülich geplant.

(anpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort