Hückelhoven Von der Kalligrafie zum Kunstwerk

Hückelhoven · Stefanie Mosburger-Dalz eröffnete am Freitag ihre Ausstellung "Dinge des Lebens". Grundlage einiger Bilder sind ihre eigenen kalligrafischen Texte. Die Ausstellung ist bis Sonntag noch in der Galerie/Künstlertreff Eesdron zu sehen.

 Wolfgang Ruske führte die Besucher in die Kunst von Stefanie Mosburger-Dalz ein. Im Hintergrund ihre Werke (v.l.) Erde, Luft, Feuer, Wasser, die derzeit im Künstlertreff Eesdron zu sehen sind.

Wolfgang Ruske führte die Besucher in die Kunst von Stefanie Mosburger-Dalz ein. Im Hintergrund ihre Werke (v.l.) Erde, Luft, Feuer, Wasser, die derzeit im Künstlertreff Eesdron zu sehen sind.

Foto: Jürgen Laaser

Kunst, die man nicht schnell im Vorübergehen konsumieren kann und die man sich nicht einfach über das Sofa hängt - so beschrieb Künstler Wolfang Ruske die Werke seiner Kollegin Stefanie Mosburger-Dalz. Die Wassenberger Künstlerin eröffnete jetzt ihre Ausstellung unter dem Titel "Dinge des Lebens" in der Millicher Galerie Eesdron. Ebenso offen und facettenreich wie der Titel sind auch die Werke.

Das Herzstück der Ausstellung sind vier große Bilder zu den Elementen Wasser, Feuer, Luft und Erde. Die Entstehungsgeschichte dieser Werke ist durchaus eigenartig. Am Anfang stand die Kalligrafie, mit der sich die Künstlerin intensiv beschäftigt, wie auch viele andere Werke der Ausstellung zeigen. "Ich weiß dann manchmal selbst nicht, was ich schreibe", erklärte sie, "ich bin wie in Trance." Bei der genaueren Auseinandersetzung mit den eigenen Texten sei ihr dann aufgefallen, dass sie häufig Reflexionen über die Erde beinhalten, fuhr sie fort, "und das war der Anstoß für diese Themen".

Diese außergewöhnliche Herangehensweise spiegelt sich ebenso in den Bildern selbst wieder. Die Künstlerin hat dabei mit ganz unterschiedlichen Techniken und Materialien gearbeitet und ihre ganz eigene Art der Darstellung gefunden. Das Wasser ist etwa nicht mit blauen Wellen, sondern mit großen, bunten Kugeln dargestellt, die Moleküle symbolisieren. Das Bild zum "Feuer" zeigt eine davonstürmende Herde von schwarz-roten Pferden, die für Mosburger-Dalz für "die Kraft und das Ursprüngliche" stehen. Das Pusten einer Feder steht für den Wind, und bei der Erde steht die sogenannte "Fünfform" im Fokus.

Daneben bietet "Dinge des Lebens" viele weitere Werke der "sehr vielseitigen Künstlerin", wie Ruske sie bei der gut besuchten Ausstellungseröffnung beschrieb. Mosburger-Dalz arbeitet nicht nur mit der Malerei, sondern ebenso mit Textil, Bildhauerei und Drucktechnik. So sind in der Ausstellung etwa Bilder mit feinsten Zeichnungen oder Spuren von Pflanzen zu sehen. Zudem sind einige der kalligrafischen Werke vertont worden und werden in Form einer Hörinstallation präsentiert. Mosburger-Dalz ist schon lange mit dem Künstlertreff Eesdron verbunden. Oft habe sie dort andere Künstler bei ihren Ausstellungen unterstützt und begleitet, erklärte Ruske. Eesdron befindet sich im Atelier des verstorbenen Künstlers Peter Trampert. Auch einige seiner Werke sind in den Räumlichkeiten ausgestellt.

Die Ausstellung ist noch bis zum 27. November im Künstlertreff Eesdron, Gronewaldstraße 94, in Millich, nach Absprache unter Telefon 02433 904734 zu sehen.

(lado)
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