Hückelhoven Vielfältige Blickweisen von drei Künstlern

Hückelhoven · In der Gemeinschaftsschau mit dem Titel "KH2 + RS = Malerei", eine Essenz aus den Namen der drei Künstler, zeigen Ruth Schulmeyer, Karlheinz Noethlichs und Karl-Heinz Woetzel ihre Werke in Ratheim.

 Ruth Schulmeyer, Karlheinz Noethlichs und (nicht im Bild) Karl-Heinz Woetzel zeigen ihr Werk noch am kommenden Wochenende.

Ruth Schulmeyer, Karlheinz Noethlichs und (nicht im Bild) Karl-Heinz Woetzel zeigen ihr Werk noch am kommenden Wochenende.

Foto: Renate Resch-Rüffer

Unterschiedliche Genre der Malerei zeigen die drei Ratheimer Künstler Ruth Schulmeyer, Karlheinz Noethlichs und Karl-Heinz Woetzel, die auch am Wochenende noch im Alten Rathaus in Ratheim zu sehen sind.

Betritt man das Gebäude, befindet man sich schon mitten im Ausstellungsraum von Ruth Schulmeyer. Sowohl großformatige Bilder, als auch Malerei in kleineren Formaten begrüßen die Besucher. In ihren abstrakten Werken lässt Ruth Schulmeyer Farben und unterschiedliche Stoffe ineinanderlaufen, spielt mit Werkstoff, Farbe und Oberflächen und erreicht so unterschiedlichste Ausdrucksweisen. Ob mit Autolack, Acryl, Bitumen oder Ölfarbe, sie experimentiert gern. "Immer etwas Neues auszuprobieren ist für mich ganz wichtig", erklärt sie, "meine Arbeiten kreisen um Kosmos, Umwelt, Vergänglichkeit oder aktuelle Themen der Zeit". Die verschiedenen Konsistenzen der Stoffe, ergeben ganz unterschiedliche Formen und Strukturen, mal freundlich und leicht oder profund und gedeckt. Die Bilder entstehen in langwierigen Prozessen, in fortwährender Veränderung, einer Abfolge von Schichtungen und Aufbrüchen. Bis zu 30 Schichten Farben setzt die Künstlerin übereinander.

Karlheinz Noethlichs Ausstellungsraum besticht durch figürliche Malerei. Seine Sujets sind Porträts, Landschaften, Stillleben oder auch seine Enkelkinder. Er malt schon von Kindesbeinen an. "Mein Vater sagt, ich hätte den Pinsel schon in die Wiege gelegt bekommen", erzählt er. In der Schule hatte er einen guten Kunstlehrer und konnte später einigen bekannten Malern über die Schulter schauen. Seine Bilder sind mit Pastellkreide, Kohle, Bleistift oder Öl gemalt und bis ins Detail ausgearbeitet. Größtenteils malt er Auftragsarbeiten und verweist stolz auf die beiden Bilder der Päpste in der Ratheimer Kirche, die unter seinem Pinsel entstanden sind. Seine Augen leuchten, wenn er von seiner Herangehensweise an ein Bild erzählt. "Beim Porträt sind die Augen die Seele", beschreibt er, "das Bild muss die Charaktereigenschaften des Menschen ausstrahlen". Seit acht Jahren ist er im Ruhestand und kann sich ganz seiner Leidenschaft widmen.

"Ich male das, was mir gefällt, deshalb bin ich nicht so festgelegt", sagt Karl-Heinz Woetzel, der seine Arbeiten im dritten Ausstellungsraum präsentiert. Gegenständliche und abstrakte Bilder, in Bleistift, Tusche, Acryl- oder Metallarbeiten, auch als Collagen, zeigt er hier. Seine Bilder sind sowohl farbenfroh als auch kontrastreich. Detailgenau malt er die Bestandteile einer extravaganten Uhr, seine Enkelkinder oder die Fische im Aquarium. Seit etwa zehn Jahren malt und zeichnet er in seiner Freizeit, tauscht sich gern mit anderen aus und eignet sich über Youtube Techniken an. "Nur was man sieht, kann man malen", erläutert er und spielt dabei auf die Schulung des Blickes und der subjektiven Wahrnehmung seiner Umgebung an. "Jahrelang habe ich meine Ruhe nicht mehr gefunden, durch die Malerei habe ich sie wieder", erklärt er.

(rerü)
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