Hückelhoven Spritzige Show - mit Stimmen statt Instrumenten

Hückelhoven · Die A-capella-Band VivaVoce begeistert mit Lebendigkeit bei ihrem Gastspiel in der Hückelhovener Aula.

 Mit wechselnden Programmen sind die Fünf in ganz Deutschland unterwegs. Dem Hückelhovener Publikum waren VivaVoce nicht unbekannt.

Mit wechselnden Programmen sind die Fünf in ganz Deutschland unterwegs. Dem Hückelhovener Publikum waren VivaVoce nicht unbekannt.

Foto: RESCH-RÜFFER

Farbige Lichtwolken vernebeln die Luft, als David, der Tenor des Ensembles VivaVoce, die Bühne betritt. Mit ein paar lockeren Sprüchen ist er beim Publikum und findet heraus, dass fast die Hälfte der Zuschauer die Band bereits mindestens einmal gesehen hat. Ein spontaner Plausch mit einem Ehepaar entwickelt sich.

Wie der Beginn, so das Programm: spontan, witzig und unerwartet präsentieren die fünf Sänger ihr neues Bühnenprogramm EGO. Mit meist selbst geschriebenen Songs, aber auch aufgemischten Medleys und gecoverten Klassikern beschäftigen sie sich mit dem Ego und was es ist. Jeder schlüpft in seinem Alltag in unterschiedliche Rollen, so auch die Sänger, besonders wenn sie auf der Bühne stehen. "EGO ist das erste Programm, in dem wir alle Texte oder Musik selber geschrieben haben, deshalb ist es das Programm mit der größten Authentizität" erklärt MaTe.

Sänger Jörg präsentiert ein erstaunliches Repertoire an Percussion, die er imitiert. Egal ob Snare drum, Becken oder Bass Drum - er imitiert sie alle, täuschend echt. Damit legt er die musikalische Grundlage, die die Stimmen der Sänger trägt. David, der Tenor der Gruppe, hat keine Probleme mit hohen Tönen, Arien fließen ihm aus den Stimmbändern. Bastians Mimik erheitert, sein schauspielerisches Talent belebt die Gruppe. Seine selbst geschriebenen Texte nimmt ihm, bei seiner Art sie vorzutragen, jeder rückhaltlos ab. Der Bariton MaTe besticht mit lockerem Soul und graziler Bewegung. Heikos Töne sind profund. Er ergänzt das Tonspektrum in unsagbare Tiefen. Als Bass der Gruppe untermalt er die Musik mit unterirdischen Klängen.

Jede Stimmlage für sich zeigt starke Ausdruckskraft, gemeinsam werden sie zu dieser bewegenden Musik, die sie mit ihrer witzigen, fröhlichen und einfallsreichen Show zu einem Erlebnis machen. Dass ihre Musik ihre Leidenschaft ist, zeigen sie bei jedem Lied neu.

Um sich gut auf das neue Album vorzubereiten, reisten die Sänger nach Marseille und kamen von dort mit nicht nur einem neuen Song zurück. Inspiriert von gutem Essen und deliziösem Wein, aber auch von heimischen Kochshows und dem Genießen beim Sehen, vertonten sie ihre Ideen, an denen nun das Publikum teilhat. Ihre Texte regen zum Nachdenken an, sind frech, einfallsreich, charmant und lebensnah, teilweise auch autobiografisch.

Einen kleinen Einblick in die Anfänge gewährt das Vokalensemble. Vor 16 Jahren fanden sie sich als A-capella-Band zusammen. Ihre Wurzeln liegen im gemeinsamen Singen im Knabenchor von Windsbach, einem kleinen Ort in Franken. Bei ihren ersten professionellen Auftritten präsentierten sie sich im Boygroup-Image mit einem musikalischen Abstecher in die 80er Jahre. Inzwischen sind sie Träger des Bayrischen Kulturpreises und haben sich mit rund 120 Konzerten im Jahr als gefragtes Ensemble etabliert.

(rerü)
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