Hückelhoven Schlemmen aus der Straßenküche

Hückelhoven · Ein neues Event lässt das Wasser im Mund zusammenlaufen: Gerichte aus aller Herren Länder werden vom 8. bis 10. April beim 1. Hückelhovener Street-Food-Festival frisch gekocht. 45 Stände bieten Herzhaftes, Süßes und Veganes.

Hückelhoven: Schlemmen aus der Straßenküche
Foto: ARTUR SCHELING/Veranstalter (2)

Eine kulinarische Weltreise auf engem Raum können Genussfreudige beim 1. Hückelhovener Streed-Food-Festival unternehmen. Was in den USA oder Asien zum Straßenbild gehört, erfreut sich auch hierzulande wachsender Beliebtheit: Food-Trucks, mobile Küchen, die keineswegs Fast Food, sondern hochwertige Gerichte anbieten. Nun können Feinschmecker auch in Hückelhoven Köstliches aus Indonesien, Indien, Argentinien, Spanien, Italien, Frankreich, Israel, den USA, Deutschland und den Niederlanden probieren. Die Werbegemeinschaft lädt am verkaufsoffenen Sonntag zum Shoppen ein.

Für Bürgermeister Bernd Jansen ist die neue Attraktion in der Stadt etwas Besonderes. "Wir haben hier schon vieles kreiert, tolle Feste geschaffen. Jetzt ist etwas am Start, bei dem das Wasser im Mund zusammenläuft." Zufällig hatte Jansen ein Street-Food-Festival erlebt und, begeistert von der Idee, Kontakt zu den Veranstaltern gesucht. Susanne und Manfred Beaumart haben Erfahrung in der Gastronomie und sorgen für ein familiäres Klima und kreative Köche. Im vergangenen Juni haben die Aachener ihr erstes Street-Food-Festival in Bremen veranstaltet. An zwei Tagen kamen rund 8000 Feinschmecker. "Mittlerweile ist es ein gewisser Stamm, der uns begleitet und für gutes Essen steht", sagte Manfred Beaumart. "Teilweise haben die Köche in der Sterne-Küche gearbeitet. Sie kochen mit Leidenschaft. Für so was muss man leben."

"Es werden Produkte aus der Region verarbeitet", erklärte Romulus Timar vom Stadtmarketing, "immer frisch. Bei jedem ist nachvollziehbar, woher die Zutaten kommen. Und das Schöne: Man kann immer in die Töpfe gucken." Angesichts der Vielfalt fügte Timar an: "Das ist das einzige Event, zu dem man an allen drei Tagen muss." Auf den Tellern landen nämlich nicht nur Probierhäppchen, sondern Gerichte, die satt machen, und das zu Preisen zwischen fünf und acht Euro. Eintritt wird nicht erhoben. Der Blick in die Teilnehmerliste zeigt, dass Besucher die Qual der Wahl haben werden. Steak, Burger, Sandwich, Rippchen und Haxe aus dem Smoker, Tapas, jamaicanische Spezialitäten, indonesisches Fingerfood, japanisches Eis und Stroopwaffeln. Die Genießer finden auch Tische und Bänke vor den teils hübsch anzusehenden Gefährten wie dem "Gooische koffiebus". Aus der Heimat sind die Senfmühle sowie Zurmahr und Wilhelmi, Wein, Sekt, Präsente und Brennereierzeugnisse aus Brachelen, dabei.

Original Berliner Currywurst kommt aus dem umgebauten Lieblingsfahrzeug der Niederländer, dem "Worstenkaravaan". Und wie mögen wohl Ungarische Làngos und Baumstriezel schmecken? De BioPieper bereitet Fritten und Mayo in der Bio-Version zu. Argentinische Empanadas klingen interessant, Brown Chicken und indonesian Satays sind bestimmt auch lecker. Vegan bringen Alon Elhatnaty und Pavel Vulfin Geschmacksrichtungen ihrer Heimat Israel nach Hückelhoven. Ihr "Vegan on Grill" wirft Vorurteile gegenüber gesundem Essen über den Haufen. Dazwischen passen cremige Vitaminbomben aus der Smoothie-Werkstatt oder Cocktails.

Originelles serviert ein "Bayer us Kölle", Kurt-U. Pakoßnick, der vor acht Jahren einen kulinarischen Stadtführer in der Domstadt herausgebracht hat. Mit seinem Sohn präsentiert Pakoßnick "Kölsches Sushi". Nicht mit Reis und Algenblättern, sondern beispielsweise "Himmel un Ääd" aus Kartoffelteig mit Apfelspitzen und Flönz (Blutwurst), vegetarisch mit Cheddarkäse oder mit Lachs - und alles mit einer kleinen Prise Geheimnis gewürzt. Es muss aber nicht alles Geheimnis bleiben. Wie wurde das Fleisch gewürzt, wie lange eingelegt, welches Holz kommt in den Smoker? "Die Leute sind offen, die können Sie alles fragen", ermuntert Susanne Beaumart zum Fachsimpeln. So ergibt sich in Hückelhoven vor der Haustür die Möglichkeit, Anregungen aus der internationalen Kochkunst für die eigene Küche zu sammeln.

(RP)
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