Hückelhoven Projekt "Bergbauerbe"

Hückelhoven · Nach dem Besuch von NRW-Minister Groschek ist die Stadt nun am Zuge, ein "Integriertes Handlungskonzept Bergbauerbe" zu erstellen, für das dann Fördergelder fließen. Für die Freiluft-Arena hinter Schacht 3 wurden die Pläne modifiziert.

Geld oder einen Förderbescheid für die seit Jahren nötige Sanierung des Schachtturmes hatte Minister Michael Groschek nicht in der Tasche, als er jetzt Schacht 3 besuchte (die RP berichtete). Aber eine Idee, wie an das Geld heranzukommen wäre. "Das war für uns die wichtigste Botschaft: dass wir ein Integriertes Handlungskonzept für einen klar umrissenen Bereich erstellen dürfen", erklärte Stadtsprecher Holger Loogen. "Denn eigentlich müsste man für ein solches Förderkonzept die gesamte Stadt betrachten." Nun soll das "Fördergebiet Bergbauerbe" von einer gedachten Linie am Haldenfuß bis an die Mokwastraße am Ende des Friedrichplatzes reichen.

Neuigkeiten hatte Loogen auch in Sachen Open-Air-Arena, für die bereits Fördermittel in Aussicht stehen. "Nach der Sommerpause wird es ein Gespräch mit der Bezirksregierung im NRW-Tourismusministerium geben", sagte Loogen. "Die Verwaltung hat für die Freiluftarena ein neues Konzept erstellt." Der Förderantrag zu geplanten Kosten von 6,2 Millionen Euro war unabhängig von dem Handlungskonzept bereits gestellt worden. Doch die Arena soll in das Handlungskonzept eingebunden werden, um die Sache rund zu machen. Hier will die Stadt rund 1,24 Millionen Euro investieren, während Turmsanierung, Platzgestaltung und eine Aufwertung der Bergarbeitersiedlung Friedrichplatz den Etat nicht belasten sollen.

Indessen fehlen konkrete Zahlen, welche Summe die Arbeiten an dem Förderturm letztlich verschlingen werden. Die Kosten wurden nur überschlägig geschätzt. Wie Fördervereins-Vorsitzender Detlef Stab auf Nachfrage mitteilte, haben Ingenieure im Auftrag der Industriedenkmalstiftung das Wahrzeichen der Stadt - ein selten gewordener Fördergerüsttyp - unter die Lupe genommen. Das zweigeschossige Strebengerüst in Fachwerkbauweise mit zwei Seilscheibenbühnen ist bis zur oberen Bühne 42,6 Meter hoch. Und es rostet. Laut Stab gibt es eine Aufstellung der wichtigsten Posten: Schacht einrüsten, Fördergerüst sandstrahlen, durchgerostete Elemente austauschen, anstreichen. An der Außenhaut des Gebäudes müssen korrodierte Eisenträger getauscht, die Fugen müssen erneuert werden. Zudem braucht das Gelände, auf dem zur Sophiastraße hin einst die Verwaltung der Steinkohlenzeche stand, eine Einfriedung.

Als die Bergkapelle Sophia-Jacoba beim Ersten Spatenstich zur B 221n/L 117n aufspielte, ergriff Detlef Stab die Gelegenheit, Minister Groschek anzusprechen. Mit Bürgermeister Bernd Jansen lud er ihn ins Bergbaumuseum ein. Und das wurde ein fruchtbares Treffen. "Mich hat sehr gefreut, dass der Minister sich selbst angeschaut hat, was die Stadt Hückelhoven an Strukturwandel geschafft hat und was der Förderverein, der Maschinenhaus und Schachthalle innen selbst restauriert hat, in ehrenamtlicher Arbeit ohne öffentliche Gelder bisher geleistet hat", unterstrich Stab. "Jetzt sollten Taten folgen."

(RP)
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