Hückelhoven Knappen: "Barbara gehört zu Hückelhoven"

Hückelhoven · Unmut bei Knappenverein und Bergkapelle Sophia-Jacoba vor Barbarafeier. Die Hückelhovener Pfarre will einen zweijährigen Turnus mit Lambertusfeier. Und die Bergkapelle will ohne Honorar nicht mehr teilnehmen.

 Die Tradition der Barbarafeiern mit Knappen und der Bergkapelle in der Bergarbeiterkirche St. Barbara ist mit deren Entwidmung beendet. Wie geht es nun nach dem "Umzug" in die Lambertuskirche weiter?

Die Tradition der Barbarafeiern mit Knappen und der Bergkapelle in der Bergarbeiterkirche St. Barbara ist mit deren Entwidmung beendet. Wie geht es nun nach dem "Umzug" in die Lambertuskirche weiter?

Foto: CÖRRENZIG

"Die Barbara gehört zu Hückelhoven!" Der Knappenverein St. Barbara und die Bergkapelle Sophia-Jacoba sind empört, denn sie sehen das bergmännische Brauchtum durch die katholische Kirche in Gefahr. Wie bei der jüngsten Mitgliederversammlung des Knappenvereins im Hilfarther Lokal Windelen Bergkapellen-Vorsitzender Detlef Stab mitteilte, will die Hückelhovener Pfarre St. Lambertus/St. Barbara das seit Jahrzehnten gepflegte Barbarafest jeweils im Dezember nach der Aufgabe der Barbarakirche in der Bergmannssiedlung nur noch zweijährlich im Wechsel mit dem Lambertusfest veranstalten und der Bergkapelle auch kein Honorar mehr für die musikalische Gestaltung der Feier zahlen.

"Die Kirche braucht Geld, die Bergkapelle braucht auch Geld für ihre Ausstattung mit Instrumenten, Noten, den Trachten. Und das Geld können wir nur durch bezahlte Auftritte reinholen", machte Detlef Stab die Notwendigkeiten deutlich und kündigte an, dass die Bergkapelle ohne ordentliche Einladung und Honorar an einer Pfarr-Feier nicht mehr teilnehmen werde.

Aus den Reihen der Mitglieder des Knappenvereins und vom Vorsitzenden Franz-Josef Bücken und Geschäftsführer Willi Henschke wurde deutlich gemacht, dass, wenn keine traditionelle und "richtige" Barbarafeier der Pfarre mehr veranstaltet wird, eine Teilnahme "gecancelt" wird. Detlef Stab teilte mit, dass Gespräche und Schriftverkehr mit Pfarrer Kaufmann ergebnislos beendet worden seien. Auch aus Reihen der Knappen wurde verärgert angemerkt, dass man noch nicht einmal wisse, ob eine Pfarr-Barbarafeier überhaupt geplant sei.

Die weiße Barbara-Kirche auf dem Wadenberg, am vierten Adventssonntag 1933, Heiligabend wie in diesem Jahr, mit dem ersten Gottesdienst übernommen, wurde nach längeren Diskussionen am 24. September 2016 durch einen Vertreter des Bistums entwidmet, die Monstranz und andere liturgische Geräte wurden in einer Prozession ins Tal zur Lambertuskirche gebracht. Sowohl Bergkapelle als auch Knappen waren beim Gottesdienst dabei. Schon da wurde befürchtet, die bergmännische Traditionspflege könne Schaden nehmen.

Weiterhin traf die Knappen-Mitgliederversammlung letzte Vorbereitungen für die anstehende Barbarafeier am Samstag, 2. Dezember, die wie gewohnt seit 60 Jahren in Hilfarth stattfindet. Es wurde der Wunsch geäußert, dass sich die Anwohner des Zugwegs doch vor ihren Häusern zur Begrüßung der Bergparade einfinden sollten.

Start der Bergparade mit angezündeten Grubenlampen ist um 16.10 Uhr am Vereinslokal Windelen, es geht die Breitestraße hoch, in die Leonhard- und die Kaphofstraße, von dort in die Schiller- und die Uhlandstraße bis zur Tannenstraße zum Gedenkstein für die verstorbenen Bergleute.

(isp)
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