Hückelhoven Keine Bombengefahr für Awo-Kinder

Hückelhoven · Verdacht auf einen Bomben-Blindgänger unter dem Awo-Kindergarten Im Rhin: Das war das Ergebnis einer Routine-Überprüfung der Bezirksregierung. Vier Kinder-Gruppen wurden einige Tage ins Familienzentrum Traumland verlegt.

 Die Awo baut im Flussviertel eine neue Gruppe. Das Bebauungsplanverfahren dazu war der Grund für eine Abfrage bei der Bezirksregierung Düsseldorf auf mögliche Kampfmittel aus dem 2. Weltkrieg. Gefunden wurden keine.

Die Awo baut im Flussviertel eine neue Gruppe. Das Bebauungsplanverfahren dazu war der Grund für eine Abfrage bei der Bezirksregierung Düsseldorf auf mögliche Kampfmittel aus dem 2. Weltkrieg. Gefunden wurden keine.

Foto: LAASER (ARCHIV)

Ein Baugrundstück auf mögliche gefährliche Kriegs-Relikte überprüfen zu lassen, ist heute Routine. So geschah es auch wegen der Erweiterung des Awo-Kindergartens, der auf dem ehemaligen Spielplatz Aggerstraße derzeit eine weitere Gruppe für 25 Kinder errichtet. Dabei teilte der Kampfmittelräumdienst mit, es bestehe "eine geringe Wahrscheinlichkeit", dass sich noch ein Blindgänger unter dem bestehenden Gebäude befinden könnte. Das erfuhr die Redaktion jetzt durch Nachfrage bei der Stadt Hückelhoven.

"Die Stadt Hückelhoven als zuständige Ordnungsbehörde und der Eigentümer der Kindertagesstätte, der Awo-Kreisverband Heinsberg, haben aufgrund dieser Erkenntnis die Kindertagesstätte gesperrt, damit entsprechende Untersuchungen erfolgen konnten", berichtete Stadt-Sprecher Holger Loogen. Um ganz sicher zu gehen, veranlasste die Stadt Untersuchungen und schloss den Kindergarten am 8. August. Die Anfang der 1990er Jahre gebaute Kita habe keinen Keller, es gab keine Informationen über mögliche Kampfmittel aus dem 2. Weltkrieg. So zogen die Kinder in das Familienzentrum Traumland, das in den letzten beiden Ferienwochen geschlossen war. "Wir wollten mit der Awo auf der sicheren Seite sein", unterstrich Holger Loogen. Mit einem "Wir-Gefühl" habe man die Aufgabe gemeinsam lösen wollen, sagte er weiter. Beim Bringen der Kinder hätten Jugendamt und die Feuerwehr mit einem kleinen Bus geholfen, auch die Eltern hätten hervorragend mitgemacht. Das Familienzentrum an der Sophiastraße stellte Personal ab, so dass täglich eine Person vom Traumland anwesend war.

Die Stadt war zuständig für Probebohrungen und ließ in der 40 Zentimeter dicken Stahlbetonsohle des Kindergartens 36 Löcher bohren, durch die der Kampfmittelräumdienst dann - ohne Kosten für die Stadt - bis in sechs Meter Tiefe Sondierungen mit Messungen in einem Raster von jeweils sechs mal sechs Metern weiterführte. "Für die angrenzenden Gebäude des Kindergartens bestand nach Aussage des Kampfmittelbeseitigungsdienstes keine Gefahr, da die Sohle aus Stahlbeton einen möglichen Blindgänger abschirmt", erklärte Loogen weiter.

Allgemein bestehe nur eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass bei Verdacht tatsächlich ein Blindgänger gefunden wird, denn die meisten Bomben wurden nach dem Krieg weggeräumt, was leider nicht dokumentiert wurde. So war es auch in diesem Fall - der Verdacht hatte sich nicht bestätigt, keine Bombe unter der Kita. So konnten die Awo-Kinder ab 18. August ihre eigenen Räume wieder nutzen. Die Bohrlöcher sind verfüllt, nur für eine Gruppe ist nun ein neuer Bodenbelag fällig. Die Mädchen und Jungen, die beim Ersten Spatenstich im April noch fleißig Hand angelegt hatten, können jetzt unbesorgt weiter beobachten, wie nebenan der Neubau entsteht. Auch darunter ist die Erde "sauber".

(gala)
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