Hückelhoven Jugend sucht den Supermond

Hückelhoven · Immer freitagabends treffen sich 20 Mädchen und Jungen in der Astro-AG am Hückelhovener Gymnasium.

Ein Versuch war es wert: AG-Leiter Robert Lebek (v.l.) unterstützt Katharina (15 Jahre), Moa (12) und Cheyenne (13) bei der Suche nach dem Supermond, der sich Freitagabend weitgehend hinter Wolken versteckte.

Ein Versuch war es wert: AG-Leiter Robert Lebek (v.l.) unterstützt Katharina (15 Jahre), Moa (12) und Cheyenne (13) bei der Suche nach dem Supermond, der sich Freitagabend weitgehend hinter Wolken versteckte.

Foto: Laaser/ Foto: dpa

Er kam der Erde so nahe wie seit 1948 nicht mehr. Und Moa Storms sah ihn beim traditionellen Laternenumzug zum Martinsfest kurz zwischen den Wolken. Die Siebtklässlerin, die das Hückelhovener Gymnasium besucht, berichtet mit leuchtenden Augen vom ungewöhnlichen Anblick des seltenen Supermonds am 14. November, als der Erdtrabant besonders groß und hell erschien. Neben ihr auf dem Sofa in der Sternwarte des Hückelhovener Gymnasiums sitzt ihre Freundin Cheyenne Franken (13), Mitglied der Astro-AG wie sie.

Immer freitagabends treffen sich 20 Mädchen und Jungen, um gemeinsam ihrer Sternengucker-Leidenschaft nachzugehen. Doch dieses Mal wird schnell deutlich: Wer den Supermond sehen will, braucht Glück mit dem Wetter. Und so disponieren Robert Lebek und Wilfried Reiners, seit 1998 die beiden Leiter der Arbeitsgemeinschaft, schnell um. Sie bieten den Kindern und Jugendlichen an, die insgesamt zehn Computer und Laptops in Beschlag zu nehmen - Internet-Recherche zum Thema Supermond.

"Das Wetter macht uns leider oft einen Strich durch die Rechnung", erzählt Reiners. Auch bei der Sonnenfinsternis im vergangenen Jahr erging es den Mitgliedern der Astro-AG so. Wenn der Himmel zu stark bewölkt ist, wird die große Kuppel auf dem Dach der Schule nicht geöffnet, das alte, aber immer noch voll funktionstüchtige Teleskop, das irgendwann in den 1970er Jahren bei Carl Zeiss in Jena (DDR) bestellt worden war, kommt dann nicht zum Einsatz.

Alternativen gibt es ausreichend. Die Schule abonniert verschiedene Astronomie-Fachzeitschriften, außerdem bereiten die AG-Teilnehmer schon jetzt die nächste Astro-Messe in der Mehrzweckhalle und in der Aula des Gymnasiums vor, die für Samstag, 18. Februar 2017, geplant ist. Mit 500 bis 600 Fachbesuchern sowie interessierten Laien haben sich die jungen Gastgeber schon seit Jahren einen guten Namen in der Astro-Szene gemacht. Die teilnehmenden Händler profitieren von den vergleichsweise günstigen Standmieten.

Robert Lebek fordert die Mädchen und Jungen auf, sich mit Limonade zu versorgen, die aus bunten Plastikbechern getrunken wird. Sein Kollege Wilfried Reiners erklärt, warum die Nachwuchs-Sternengucker mit solchem Feuereifer dabei sind: "Wir begegnen uns hier auf Augenhöhe. Die Kinder und Jugendlichen dürfen uns duzen."

(cb)
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