Hückelhoven Historische Ansichten an alter Stelle

Hückelhoven · Heimat- und Naturverein Brachelen präsentiert "Dorfgeschichte zum Anfassen". Führung am Samstag.

 Die Maria-Hilf-Kapelle um 1919. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie völlig zerstört. Doch die Brachelener bauten sie wieder auf.

Die Maria-Hilf-Kapelle um 1919. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie völlig zerstört. Doch die Brachelener bauten sie wieder auf.

Foto: HEIMATVEREIN

Pfarrkirche, die Anna- und die Maria-Hilf-Kapelle sowie das ehemalige Kloster in Ansichten aus längst vergangenen Zeiten: 15 markante Fototafeln sind seit kurzem in Brachelen zu bewundern und machen Lust darauf, sich näher mit der Dorfhistorie zu befassen.

Inspiriert durch ein ähnliches Projekt auf einer Urlaubsreise, machte Achim Schwehn auf einer Vereinsversammlung den Vorschlag, Fotos von historischen Dorfansichten zu vergrößern und diese an den ursprünglichen Stellen in Brachelen zu platzieren. Dieser Vorschlag fand im Heimat- und Naturverein Brachelen regen Zuspruch, und sofort ging es an die Umsetzung. Federführend zeichneten dabei Achim Schwehn und Peter Wilms, die zahllose Stunden in die Vorbereitung und Durchführung investierten. Unzählige Fotos mussten gesichtet, auf Verwendbarkeit und Qualität beurteilt und der Lage im heutigen Dorf zugeordnet werden.

Die Genehmigungen der Hausbesitzer, natürlich die erste Voraussetzung zur Umsetzung des Plans, wurden bereitwillig erteilt. Auf der Suche nach Unterstützung für dieses Projekt rannte man in der Brachelener Geschäftswelt offene Türen ein. Schnell waren die ersten Sponsoren gefunden, deren Firmenlogo als Dank in einer Ecke abgebildet wurde. Die professionelle Bearbeitung der Vorlagen wurde von der Firma Schmitter in Erkelenz übernommen; dort war man von dieser Art der Geschichtsdarstellung so begeistert, dass keine Kosten berechnet wurden. Die fertigen Exponate sind in vier Sprachen (Deutsch, Brökeler Platt, Niederländisch und Englisch) untertitelt. Ein QR-Code führt auf die Homepage des Vereins mit weiteren Erläuterungen zu den abgebildeten Szenen. Als Motive prädestiniert waren dazu natürlich die Pfarrkirche, die Anna- und die Maria-Hilf-Kapelle und das ehemalige Kloster und heutige Seniorenheim "Haus Berg". Dazu kommen noch Ansichten der Hauptstraße, und auch das für Brachelen ehemals typische Korbmacherhandwerk durfte natürlich nicht fehlen. Komplettiert wird das Ganze durch eine Schlachtszene, die jetzt passenderweise die Front der Fleischerei Wilms ziert. Sicherlich werden bei so manchem älteren Mitbürger durch diese Fototafeln liebgewordene Erinnerungen wieder geweckt und vielleicht lässt sich die Jugend damit für die Dorfhistorie begeistern, so hofft der Verein.

Der Heimat- und Naturverein Brachelen möchte sich für die Unterstützung bei der Planung und Ausführung dieses Projekts bei allen Beteiligten bedanken. Dazu kommt noch die Bitte an die Brachelener Bevölkerung, weitere vorhandene historische Ortsfotos zur Sichtung zur Verfügung zu stellen, damit auch in anderen Bereichen "Geschichte zum Anfassen" installiert werden kann.

Zur Präsentation des Gesamtwerks lädt der Heimatverein alle Interessierten zu einem gemütlichen Spaziergang ein für Samstag, 3. Juni, um 15.45 Uhr ab Annakapelle. Alle Fotos werden dabei noch einmal detailliert erklärt. Ziel der Wanderung ist die Pfarrkirche, die auch das Prachtstück der Sammlung, ein Foto des ehemaligen Altarraums, beherbergt. Dort endet der Ausflug mit einem Wortgottesdienst, der um 19 Uhr beginnt.

Zusätzlich ist die Festmesse zum Pfingstmontag, 5. Juni, um 11 Uhr mit einem Gebetsgedenken für die Lebenden und Verstorbenen des Heimatvereins Brachelen verbunden.

(RP)
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