Hückelhoven Hilfarther Zeitgeschichte im Buch

Hückelhoven · Im Korbmachermuseum feierten Hilfarther Bürger einen wichtigen Beitrag zu ihrer Heimat. Vier Herausgeber stellten mit "Hilfarth an der Rur" eine umfangreiche Dokumentation zur lokalen Geschichte vor.

 Als Dorf, geprägt durch die Korbmachertradition, stellt sich Hilfarth in der neuen Veröffentlichung vor. Ab sofort ist das Buch "Hilfarth an der Rur" für 25 Euro erhältlich.

Als Dorf, geprägt durch die Korbmachertradition, stellt sich Hilfarth in der neuen Veröffentlichung vor. Ab sofort ist das Buch "Hilfarth an der Rur" für 25 Euro erhältlich.

Foto: Jürgen Laaser

Zu einem besonderen Nachmittag hatte das Korbmachermuseum eingeladen, und sehr viele waren gekommen. Der Saal war voll, viele mussten auf die Empore ausweichen. Denn es gab etwas Besonderes zu feiern und zu würdigen. Nach fünf Jahren Arbeit konnte ein wichtiges Stück Heimatgeschichte dem Publikum präsentiert werden.

Anfang 2013 hatte Hermann Abels den Kindern und Enkeln seine Erinnerungen niedergeschrieben. Die kleine Sammlung erntete viel Lob, was ihn bewog, im Herbst des Jahres den Plan einer Publikation Freunden zu offenbaren. Der Zufall führte Lambert Hensen dazu, der von da an die Aufgabe der Koordination übernahm.

Denn Material fand sich zuhauf, Hensens Schwester Marianne Breda und Johannes Dieck stießen dazu; zu viert stürzten sie sich in die Arbeit. Im Frühjahr 2014 war das Material gesichtet, nun hieß es, Wissenslücken zu füllen und Texte zu formulieren. Hensens Tochter Andrea und Markus Thomas kümmerten sich intensiv um Computererfassung und Fotoarbeiten. Herausgekommen ist eine stattliche Dokumentation Hilfarther Zeitgeschichte.

Passend intonierte Lambert Hensen zu Beginn der Veranstaltung "Im schönsten Wiesengrunde", was musikalisch die Lebensgrundlage der Korbmacher beschreibt. Die Bedingungen für dieses Handwerk, das Hensen selbst noch erlernt hatte, waren hart und führten nur zu mäßigem Wohlstand. In vielen Kapiteln, durch zahlreiche Urkunden illustriert und mit Fotografien ergänzt, wurde dem Publikum eine historische Abfolge vorgestellt, die Lambert Hensen mit dem für alle Anwesenden sehr bedeutsamen Begriff der "Heimat" begonnen hatte. Heimat als Verständnis der eigenen Vergangenheit und als Wegweiser für zukünftiges Handeln bewegte alle im Saal.

Mit vielen Anekdoten, Interviews von Zeitzeugen und humorvollen Erzählungen entstand ein historisches Bild des kleinen Ortes, der eine wechselvolle Geschichte erlebt hat. Spontan las Heinz Knur, der Vorsitzende der Rurtal-Korbmacher und des Museums einen Text vor, der seine eigene Vergangenheit behandelte und ihn sehr berührte. "Wir treffen uns jeden Montag zu Arbeiten hier im und am Museum. Da wird viel von früher erzählt, was leider nur in den Köpfen bleibt", beschrieb Knur das Problem bei der Sicherung von Überlieferungen.

Das Korbmachermuseum war an diesem Nachmittag ebenfalls Mittelpunkt von Geschichten und Erzählungen von damals, diesmal lauschten sehr viele Hilfarther und schwelgten dabei sicher auch in eigenen Erinnerungen.

(maut)
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