Hückelhoven Losglück oder den Adrenalinkick suchen

Hückelhoven · Die Hückelhovener Herbstkirmes, das Stadtmusikfest und der verkaufsoffene Sonntag zogen Besucher in Massen in die Stadt. Die angekündigte Geisterbahn kam nicht auf den Platz, dafür sprang das Fahrgeschäft "Adrenalin" ein.

 Auf der Herbstkirmes, die bis morgen dauert, flanierten Besucherströme. Schlussakt des Viertage-Spektakels ist das Feuerwerk am Dienstagabend. Heute ist Familientag mit Rabatten.

Auf der Herbstkirmes, die bis morgen dauert, flanierten Besucherströme. Schlussakt des Viertage-Spektakels ist das Feuerwerk am Dienstagabend. Heute ist Familientag mit Rabatten.

Foto: JÖRG KNAPPE

"Das war noch nicht alles hier", tönt es aus den Lautsprechern. Eine gewisse Begeisterung im Tonfall der Stimme des Sprechers ist kaum zu überhören. Und dann geht es wieder einige Sekunden lang steil bergauf. Genauer gesagt satte 32 Meter. Der Blick über Hückelhoven dürfte da besonders gut ausfallen. Was folgt, sind pures Ausrasten und lautes Kreischen. "Adrenalin" - der Name des Fahrgeschäfts ist augenscheinlich wohlüberlegt, denn nur Bruchteile einer Sekunde braucht es, ehe die Kirmesbesucher im freien Fall wieder unten angekommen sind. Atemberaubend - da reicht schon das bloße Hinsehen. Das Wochenende stand in Hückelhoven ganz im Zeichen der Kirmes, begleitet vom traditionellen Stadtmusikfest, das wieder viele Besucher in die frühere Zechenstadt gezogen hatte. Vergeblich suchten Grusel-Fans die angekündigte Geisterbahn. "Adrenalin" sprang kurzfristig für die Geisterbahn "Haunted Castle" ein, deren Betreiber das lange geplante Gastspiel absagt hatte.

Geprägt wird die Szenerie in der Hauptsache von Familien. Und von Jugendlichen, die mutig Fahrgeschäfte wie "Adrenalin" nutzen. Nervenkitzel finden sie derweil auch bei "Ultimate", "Disco Dance" und "Breakdance". Letzteres macht seine Besucher sogar schriftlich darauf aufmerksam, dass das Areal des Fahrgeschäfts videoüberwacht ist. So siehts heute also aus!

 Nach dem Festzug gaben die Musikvereine ein Platzkonzert mit Blick auf die Kirmes. An der Parkhofstraße standen Zuschauer dicht gedrängt.

Nach dem Festzug gaben die Musikvereine ein Platzkonzert mit Blick auf die Kirmes. An der Parkhofstraße standen Zuschauer dicht gedrängt.

Foto: JOERG KNAPPE

Nur wenige Schritte entfernt ist jemand zu finden, den man vom Erkelenzer Kirmesgeschehen seit vielen Jahren sehr gut kennt: Gerd Lynen von Berg, bei dem die Fritten (und nicht nur die) eben besonders lecker schmecken, sorgt auch in Hückelhoven für jede Menge Appetit. Sichtlich viel Spaß an diesem Samstagnachmittag hat auch die Gruppe der Menschen mit Behinderungen, die die Gelegenheit nutzen, den Kirmestrubel in Hückelhoven mitzumachen. Ihren lockeren Ausflug dokumentieren sie mit Fotoapparat und Videokamera. Sicher sollte sein, dass das Bild- und Filmmaterial viele tolle Erlebnisse festhält.

Wer behauptet, dass die Kirmesklassiker längst ausgedient haben, der sah sich in unmittelbarer Nachbarschaft des Rathauses mit dem Gegenteil konfrontiert: Eine kleine Horde junger Mädels scheint so gut wie alle Lose aufgekauft zu haben. "Und? Hast du schon was?", ruft eine. "Nee, nur Nieten. Also vorerst", versichert die andere der munteren Gruppe. Ansprechbar sind sie nicht. Kein Wunder, stecken sie augenscheinlich voller Vorfreude auf die Hauptpreise.

Umrahmt wurde die Kirmes wieder vom Stadtmusikfest, in dessen Mittelpunkt der große Festzug gestern Nachmittag stand. Musikvereine aus dem Stadtgebiet und von "auswärts" sowie auch die Schützen bestimmten dabei das Bild. Das Stadtmusikfest geht noch weiter: Den Abschluss bildet das Konzert, zu dem "con brio", die Freunde der Kammermusik Hückelhoven, am Sonntag, 18. Oktober, 18 Uhr, ins Foyer der Aula des Gymnasiums einladen. Zu Gast ist das "Duo Fado International".

(RP)
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