Hückelhoven Heimische Äpfel in vielen Variationen

Hückelhoven · Heimat- und Naturverein Brachelen feierte an Haus Blumenthal zum zweiten Mal sein Heimat- und Apfelfest. Diesmal bereichert um ein Ritterlager, fand das wieder großen Anklang bei zahlreichen Besuchern.

 In einer großen Zinkwanne wurden die Äpfel gewaschen und von Faulstellen befreit, dann wanderten sie in die Saftpresse. So verwandelte sich die mitgebrachte Ernte von Besuchern an Haus Blumenthal in frischen Apfelsaft.

In einer großen Zinkwanne wurden die Äpfel gewaschen und von Faulstellen befreit, dann wanderten sie in die Saftpresse. So verwandelte sich die mitgebrachte Ernte von Besuchern an Haus Blumenthal in frischen Apfelsaft.

Foto: JÜRGEN LAASER

Knusprige Reibekuchen mit selbst gemachtem Apfelmus oder eine Apfelbratwurst verspeisen, sich im Ritter-Zeltlager ins Mittelalter zurückversetzen lassen, bei fachkundigen Vorträgen mehr erfahren über die wechselvolle Geschichte des Dorfes: Bei der mittlerweile vierten Auflage des Apfelfestes - zum zweiten Mal am Haus Blumenthal - freute sich Dr. Michael Küsgens über die große Besucherresonanz. Zu Beginn spielte das Trommler- und Pfeifercorps Brachelen auf.

"Wir haben Glück mit dem Wetter. Im vergangenen Jahr sind wir ein wenig überrannt worden von dem Ansturm", so der Vorsitzende des Heimat- und Naturvereins Brachelen. "Diesmal haben wir uns noch besser darauf eingestellt." Die Organisation funktionierte reibungslos. Insgesamt fast 50 ehrenamtliche Helfer waren im Einsatz - rekrutiert aus den Reihen des mittlerweile 170 Mitglieder starken Vereins. Auch die Dorfbevölkerung packte mit an. Und mittendrin er: Thomas Busch, Investmentberater in Düsseldorf. Mit seiner Familie lebt er in Heinsberg. Von seinem Vater erbte Busch die ehemalige Wasserburg am Brachelener Ortseingang, deren Rittersaal im vergangenen Jahrhundert auch mal ein Kino beherbergte. Der 46-Jährige möchte das historische Anwesen öffnen für die Bevölkerung, unterstützt deshalb die Veranstaltungen des Heimat- und Naturvereins und lässt sich auch gerne einbinden.

Mittelalter-Fans um den Linderner Bernd Birkmann, der vielen in der Region bekannt ist als "beets'n'berries"-Bandmitglied, zelteten auf dem Freigelände im Ritter-Lager. Pomologe Klaus Flaßkamp bestimmte zahlreiche Apfelsorten, im alten Rittersaal von Haus Blumenthal zeigten die Mädchen und Jungen der katholischen Grundschule die schönsten Bilder, die beim großen Malwettbewerb zum Apfelfest prämiert wurden. Drei unterschiedliche Vorträge standen im Saal auf dem Programm. Über die Geschichte der Brachelener Mühlen informierte Vereinsvorsitzender Dr. Michael Küsgens. Gerd Commerscheidt stellte die Brachelener Geschäfte vor, Dieter Wolff referierte zum Thema "Brachelen im Wandel der Zeit". Für einen stimmungsvollen Rahmen des gut besuchten Apfel-Spektakels sorgten der Musikverein sowie das Trommler- und Pfeifercorps.

Beim Entenrennen auf dem Teichbach, Torwandschießen und Herstellen riesiger Seifenblasen kamen die kleinen Festgäste ganz auf ihre Kosten. Korbmacher Cornelius Pütz ließ sich bei seiner alten Handwerkskunst über die Schulter schauen. Wie Hilfarth sei auch Brachelen früher ein Korbmacherdorf gewesen, erläuterte Dr. Michael Küsgens.

Kürbisse als herbstliche Dekorationsidee, Holzspielwaren und geflochtene Körbe wurden verkauft, eingelegte Brachelener Gurken, Apfelessig, Apfeleis oder Apfelbrot, das rheinische Gericht "Himmel und Ääd" aus Kartoffeln und Äpfeln oder selbst gebackener Kuchen in der Cafeteria unter freiem Himmel kamen gut an bei den zahlreichen Besuchern des vierten Apfelfestes. Der Erlös werde reinvestiert in den Ort, so der Vorsitzende. Das Aufstellen historischer Tafeln soll beispielsweise fortgesetzt werden. Zurzeit sind 15 solcher Schautafeln in Brachelen zu finden, zum Beispiel an der Anna-Kapelle, am Haus Berg und vor der Metzgerei.

(cb)
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