Hückelhoven Heimat-Gefühl beim Hilfarther Abend

Hückelhoven · Im alten Vierkanthof bei den Korbmachern unter 300 Freunden. Lieder von der Heimat Hilfarth, Geschichten vom Ausflug des Instrumentalvereins mit Brachelener Musikern oder vom Aufwachsen bei Oma und Opa.

 Lambert Hensen unterhielt zu Beginn und Ende des Programms die vielen Gäste mit Liedern und Beiträgen im Innenhof des Korbmachermuseums. Ein Hilfarther Jung', der nun in Schwanenberg wohnt.

Lambert Hensen unterhielt zu Beginn und Ende des Programms die vielen Gäste mit Liedern und Beiträgen im Innenhof des Korbmachermuseums. Ein Hilfarther Jung', der nun in Schwanenberg wohnt.

Foto: UWE HELDENS

"Wir vom Hilfarther Instrumentalverein fuhren mit der Bahn auf Ausflug. Hatten nur eine Karte gekauft. Im selben Zug der Brachelener Musikverein, hatte für alle Fahrkarten gekauft. Unser Wachtposten ruft: 'Der Schaffner kommt!' Wir alle in die Toilette. Der Schaffner klopft an die Tür: 'Die Fahrkarte bitte!' Wir schieben unsere Karte unter der Tür durch, er knipst. Für die Rückfahrt die Brachelener nicht dumm, kaufen nur eine Karte, wir Hilfarther keine. Unser Wachtposten ruft: 'Der Schaffner kommt!' Die Brachelener springen in die Toilette, wir in die andere. Unser Wachtposten klopft an die Brachelener Tür: 'Die Fahrkarte bitte..."

Nettigkeiten über die Nachbarorte gehören einfach dazu, vor allem wenn der "Hilfarther Abend" im Korbmachermuseum abläuft, vor allem wenn 300 Besucher im ganz besonderen Ambiente des alten Vierkanthofs Scherze wie den obigen des Musikers und Erzkarnevalisten Ronnie Esser mit Vergnügen in einem dreieinhalbstündigen Programm goutieren, das selbstverständlich nur von einheimischen Unterhaltungskünstlern bestritten wurde. Und denen sagte ein bestens gelaunter Korbmachervereins-Vorsitzender Heinz Knur zum Ende "tausendmal Dank, wir vom Verein haben ein Prozent Anteil am gelungenen Abend, Ihr 99 Prozent".

Viel falsch machen kann man allerdings in Hilfarth nicht, wenn man Leute wie Klaus und Arndt Holten gewinnt, die als Moderatoren locker-flockig durch den Abend führen, selbstgetextete Lieder über die Heimat Hilfarth einstreuten, die mitgesummt und mitgesungen wurden vom Publikum, in dem auch zahlreiche Hückelhovener Gesichter gesichtet wurden.

Olli Lengersdorf, ebenfalls Erzkarnevalist, der in der Bütt oft als eine Art Naivling mit tiefsinnigen Betrachtungen unterhält, überraschte "sein" Publikum mit der, wahren, Geschichte des Aufwachsens bei Oma Elisabeth und Opa Heinrich plus Dackel Ufo in der Braunstraße. Mit deren Eigenheiten im Alltagsleben sich unter den Besuchern so viele erkennbar identifizieren konnten, dass es wohl Allgemeinheiten jener Zeit waren. Opas Liebe zur Natur drückte sich auch schon mal so aus, dass er in Feld und Wald ein stabiles Stöckchen mit einer Drahtschlinge mitnahm...

Die sechsköpfige Combo "Die Klöpper" sorgte mit Gitarren, Bass, Keyboard, Drums und Gesang zwischendurch für ordentlich Schwung, auch mit Hilfarther Stücken.

Anfang und Ende des Programms waren Lambert Hensen, Urgestein mit Gitarre und teils selbstgetexteten Liedern vorbehalten, das "Mein Hilfarthland" wurde von allen zum Finale gesungen, den Text hatte er verteilt.

Als sich die Nacht über das Museum senkte, waren zahllose Biere und alkoholfreie Getränke konsumiert, die Vorräte an Grillwürsten und -steaks mit allerlei Beilagen stark reduziert, fürs Dessert sorgte, ebenfalls als Premiere, das Hückelhovener Eiscafé Prada. Das konnte dann die Frau- und Mannschaft des Vereins der Rurtalkorbmacher auch genießen, die seit Wochen die Vorarbeiten, am Abend den Dienst an den Gästen geleistet hatten. In den Dank an sie schloss sich die Erwartung ein, dass sie vor und am nächsten "Hilfarther Abend unter Freunden" wieder dabei sind. Die Freunde von ganz jung bis sehr alt mit Sicherheit auch.

(isp)
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