Hückelhoven Handlungskonzept für Hückelhoven

Hückelhoven · Die Aachener Planungsgruppe MWM hat im Bauausschuss den Entwurf eines Integrierten Handlungskonzeptes vorgestellt. Das Ziel lautet, mit verschiedenen Maßnahmen den Entwicklungsprozess weiter voranzutreiben.

Hückelhoven: Handlungskonzept für Hückelhoven
Foto: Laaser Jürgen

Längst hat die Stadt Hückelhoven den Strukturwandel vollzogen. Ihr Image als Zechenstadt wird heute liebevoll in der Geschichte gepflegt. Heute hat sich Hückelhoven mit groß gewachsener Einzelhandelslandschaft ordentlich gemausert. Dieses Kapitel begann vor allem in den Jahren 2003/2004, als mit dem Bau des Hückelhoven Centers begonnen wurde. Zuletzt gelang mit der Eröffnung des Sportartikelfachmarktes Decathlon Ende 2015 ein großer Wurf. Große Teile der ehemaligen Betriebsfläche der Steinkohlezeche Sophia-Jacoba, die vor 20 Jahren die letzte Kohle förderte, hat die Stadt für diesen erfolgreichen Strukturwandel nutzen können.

Doch es geht weiter im Entwicklungsprozess der Stadt - die Stichworte lauten Nachhaltigkeit und zukunftsorientierte Gestaltung. In der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses ging es daher um den Entwurf des "Integrierten Handlungskonzeptes Sophia-Jacoba". Bernd Niedermeyer von der Planungsgruppe MWM aus Aachen stellte den Ausschussmitgliedern den Entwurf vor. Der Rat der Stadt Hückelhoven hatte in seiner Sitzung am 5. April beschlossen, die Erarbeitung eines Integrierten Handlungskonzeptes in Auftrag zu geben. Wie Bernd Niedermeyer in der Sitzung erklärte, umfasst der Untersuchungsraum des Integrierten Handlungskonzeptes vier räumliche Teilbereiche: die Millicher Halde, das ehemalige Zechengelände, den angrenzenden Siedlungsbereich sowie im Nordosten das Schulgelände In der Schlee. Die Experten der Planungsgruppe MWM haben ihre Analysen in städtebaulichen, energetischen und sozialen Themenfeldern gesplittet. Das langfristig ausgelegte Ziel ist, eine städtebauliche Aufwertung zu erreichen, und zwar mit gezielten Maßnahmen. Dazu sind vor allem auch die Bürgerinnen und Bürger gefragt, die auch schon in verschiedenen Veranstaltungen befragt worden sind, wie ihre Wünsche für die Zukunft aussehen, wie also ihr Quartier lebenswert gestaltet werden kann. Dieser Weg, die Menschen zu beteiligen, so Bernd Niedermeyer, sei wichtig. Sie äußerten in den Informationsveranstaltungen Wünsche wie Treffpunkte oder Gemeinschaftsgärten und sprachen auch interkulturelle Aktionen an.

Der Entwurf des Integrierten Handlungskonzeptes blickt allerdings auch auf die Wahrung des kulturhistorischen Erbes der früheren Steinkohle-Zeche Sophia-Jacoba. Wichtig in diesem Zusammenhang sei der Erhalt der alten Bergmannssiedlung, die mit der Bebauung rund um den Hückelhovener Friedrichplatz auch direkt die ehemalige Betriebsfläche der Zeche tangiert. Die Planungsgruppe MWM spricht dabei auch den Erhalt des Förderturmes Schacht 3 an der Sophiastraße an - dieser dürfe nicht zugebaut werden. Jedoch müsse neben dem Erhalt des Turmes die umliegende Fläche aufgewertet werden, um die Nutzungs- und Aufenthaltsqualität zu verbessern, erklärte Bernd Niedermeyer in seinem ausführlichen Vortrag. Vorstellbar sind laut Entwurf unter anderem die Veranstaltungsarena und auch ein Sportpark, was alles von allen Generationen genutzt werden kann. Zur Millicher Halde sagte Niedermeyer, dass deren Leuchtturmwirkung erhalten werden sollte.

Dr. Achim Ortmanns, der Technische Beigeordnete der Stadt Hückelhoven, sprach von einem "Strauß an Ideen", der über mehrere Jahre angelegt werde und flexibel gestaltet werden solle. "Wir wissen ja nicht, was in fünf bis sieben Jahren noch aktuell ist." Laut Ortmanns geht es zunächst um die Ermittlung grober Zahlen. Generiert werden sollen nämlich auch Bundes- und Landesmittel, die helfen sollen, die Maßnahmen schrittweise umzusetzen. Die Ausschussmitglieder begrüßten den Entwurf, Ulrich Horst (Grüne) sprach von einem "guten Leitfaden".

(RP)
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